Zu klein, um groß zu werden

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// Gewidmet an Sherin. Du warst meine allererste Wattpad-Freundin. Neben einer solchen Berühmtheit hier wie dir zu sein, war und ist bis heute eine kleine Ehre für mich und ich freue mich unglaublich für dich, dass du dein Glück gefunden hast. //

Das ist Stephanie. Sie ist elf Jahre. Gerade spielt sie mit ihren Freundinnen Fußball. Sie ist glücklich und lacht oft, doch in ihrem Körper beginnt eine große Veränderung. Alles läuft quer und es ist ziemlich viel los auf den Blutbahnen. Mitten unter unzähligen von Nährstoffen, Vitaminen, Blutkörperchen und Zellen sitzt das kleine Thyroxin ganz einsam im Thymus. Es ist ein Wachstumshormon und wurde noch nicht von dem Boss, der Hypophyse, angesteuert, um die Aufgabe seines Lebens zu erledigen: Nämlich, Stephanie zum Wachsen zu bringen.

„Hey, Thyroxin! Ich wurde angenommen! Ja, endlich kann ich raus aus dem Käfig. Ich hasse diese vier Wände und will endlich wissen, wie es ist auf der Blutbahn 8 zu schwimmen, entlang der Achillessehne, oder der Blutbahn 1, Richtung Gehirn. Ich werde bis zu den kleinsten Kapillaren vordringen, das kann ich dir sagen." „Ich freue mich sehr für dich, Thymosin. Das sind wirklich unglaubliche Nachrichten." „Ja, finde ich auch. Hast du schon gehört, dass selbst das ängstliche Thymosterin drangenommen wurde? Wer hätte das gedacht." Thyroxin wunderte sich. Wollte Thymosterin nicht für immer in der Schilddrüse bleiben, weil er unsicher war, was ihm da draußen begegnete? Seine Laune wurde zunehmend trüber, je länger er darüber nachdachte. Selbst er bekommt die Chance sich zu beweisen, wieso ich nicht? Das ist nicht fair! „Wie gesagt, ich freue mich sehr für dich", versuchte Thyroxin, mit einem aufgesetzten Lächeln zu sagen. „Danke, Kumpel! Wenn dich der Boss auch rauslässt, lade ich dich auf einen Proteinshake ein. Bis dann!" Mit diesen Worten verabschiedete sich Thymosin von seinem besten Freund.

Jetzt war Thyroxin noch trauriger. Er konnte sich einfach nicht erklären, warum ihn der Boss noch nicht einsetzen wollte. Er hatte in der Hormonschule immer gut aufgepasst, brav mitgearbeitet, und auf alle Prüfungen einen Einser geschrieben. Er kannte jeden Winkel in diesem Körper, jeden Fleck. Nach einiger Zeit des Grübelns und des Denkens fasste er einen Entschluss: Er würde den Boss zur Rede stellen. So schmiedete er einen Plan. Sobald Stephanie einschlafen würde, würden die Körperfunktionen auf ein Minimum zurückgeschraubt werden. Auch die meisten anderen Hormone würden sich schlafen legen.

Ein kurze Geschichte über das kleine ThyroxinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt