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Ach ja, wie schön es ist, in die Schule zu gehen... anstrengende Lehrer, SINNLOSE Arbeiten und Tests... wirklich ein Traum. Wir können von Glück sprechen, dass wir Schüler der Bundesrepublik Deutschland sind... das Beste daran ist ja die Englisch"Arbeit", die wir am 25.03. schreiben werden, die SO sinnlos ist...

Also, diese Lernstandserhebung ist ja ein echt krasser Blödsinn: Alle achten Klassen müssen am 25.03.2014 eine "Lernstandserhebung" in Englisch schreiben, die bundesweit in öffentlichen Schulen geschrieben wird. Dabei werden unsere "Lernkenntnisse" geprüft, die allerdings anonym gehalten werden, also kein Wettbewerb. Es wird zudem nicht als Arbeit gewertet, da davon ausgangen wird, dass die Schüler und Schülerinnen nicht mehr als die Hälfte richtig haben werden (!!!). Jeder Text muss vom Lehrer vorgelesen werden (als ob wir das nicht selber lesen könnten) und wir dürfen sogar Fragen in deutsch beantworten... Es macht also eigentlich nur den Lehrern Arbeit, da diese den Test bewerten müssen. Außerdem nimmt es zwei Schulstunden in Anspruch: 20min hören; 20min lesen; PAUSE; 20min hören; 20min lesen. (Wobei man das eher "vorgelesen kriegen" nennen sollte, denn das können wir ja überhaupt nicht selbst machen. Nein!)Heißt: Bei dem Test geht es mehr um das Verstehen als um das Sprechen. Und dabei predigen uns die Lehrer doch immer vor, wir sollten uns in den Stunden nicht auf deutsch unterhalten!

In einer Broschüre über diesen Test steht:

Wozu sind Lernstandserhebungen gut?

[...] Sie geben den Lehrkräften eine Rückmeldung über Stärken und Schwächen ihrer Klasse in unterschiedlichen Teilbereichen der jeweiligen Unterrichtsfächer, um die Lehrkräfte dabei zu unterstützen, vorhandenen Entwicklungsbedarf festzustellen. Jede Lehrkraft kann ihre Ergebnisse mit einem individuellen Landeswert, der die speziellen Lernvorraussetzungen und Gruppenzusammensetzungen der einzelnen Klasse berücksichtigt, vergleichen. Eine solche Einordnung hilft den Lehrkräften, den Erfolg ihrer pädagogischen Arbeit richtig einzuschätzen.[...]

Das heißt: Die Lehrer können sich nach einem halben Jahr Unterricht mit den Schülern noch immer kein eigenes Bild machen, wie die Schüler zu bewerten sind. Die "Lernstandserhebungen" sind dazu da, den Lehrern ein positives Gefühl zu geben, indem sein Selbstbewusstsein beeinflusst wird. Denn "Erfolg" ist etwas übertrieben...

Wer nimmt an Landeserhebungen teil?

[...] In der 6. Jahrgangsstufe ist die Teilnahme freiwillig und wird empfohlen.

Wer nimmt FREIWILLIG daran teil und wie kann man das empfehlen???

[...] Für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder mit unzureichenden deutschen Sprachkenntnissen empfiehlt sich ein differenziertes Vorgehen. [...]

Also auf gut deutsch: Für dumme oder nicht deutsch sprechende Schüler empfiehlt sich ein noch sinnloserer Test. Da stellt sich doch die Frage: Wozu braucht man bei einem Englischtest die deutsche Sprache? Aber bei diesem Test darf man ja auch auf deutsch antworten, also kann man wohl nichts anderes erwarten...

Werden die Leistungserhebungen benotet?

[...] Nein, die Leistungserhebungen dürfen nicht benotet werden. Sie sind keine Klassenarbeit. Die Lernstandserhebungen sind ein Diagnoseinstrument und dienen als Grundlage für die individuelle Förderung.

Okay, damit komme ich zurecht.

Wobei... Diagnoseinstrument? Wie sagte einmal unsere Deutschlehrerin?

"Immer diese Fremdwörter!"

[...] Man erwartet, dass von eine Lerngruppe durchschnittlich etwa die Hälfte der Aufgaben richtig gelöst werden.

Wieso machen die dann so einen Test???

Wie kann sich mein Kind vorbereiten?

[...] Eine besondere Vorbereitung - zum Beispiel durch kurzfristiges Üben von Aufgaben - ist [...] nicht sinnvoll und auch nicht nötig.

Okay, wir halten fest: Man kann sich weder vorbereiten, noch muss man irgendetwas lösen. Klar, das die dann noch sowas schreiben:

Bitte bestärken sie ihr Kind jedoch darin, so viele Aufgaben zu lösen, wie es kann. Sagen sie ihm, dass es auch schwierige Aufgaben gibt und niemand erwartet, dass alle Aufgaben gelöst werden. Es geht bei den Lernstandserhebungen nicht um eine Bewertung, sondern um das Erkennen bereits vorhandener Fähigkeiten, die weiterentwickelt werden sollen. Dies gelingt am besten in einer entspannten Arbeitsatmosphäre ohne Leistungsdruck. [...]

Ich hoffe, jetzt weiß jeder was für eine Kacke das ist.

Danke, Schulsystem!

Lernstandserhebung - Diesmal müssen wir dran glaubenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt