Ich stehe hier inmitten eines Waldes. Der Schnee rieselt nur so, ohne unterlass. Der Wind peitscht um sich. Die Wolken verdecken uns die Sicht.
Mir und meinen Artgenossen.
Es vergehen Stunden in denen ich mich nicht rühre.
Stunden in denen sich Leidensgenossen nicht rühren.
Still stehen wir da, beobachten wie der Wind zur Ruhe kommt, wie der Schnee zur Neige geht und einfach liegen bleibt, wie der Himmel aufreißt und die Sicht auf eine sternenbesetzte Nacht freigibt.
Und dann kamen sie und zerstörten diesen friedlichen Moment.
Sie liefen durch den Wald als wehre er ein Warenladen, indem sie spazierten und die Produkte genauestens inspizieren, bevor sie überhaupt in Erwägung zogen sie in ihren Warenkorb zu legen.
Ich fühlte mich unter die Lupe genommen.
Am liebsten hätte ich geschrien, sie angeschrien, sie sollen verschwinden.Und plötzlich, ohne Vorwarnung, spürte ich einen lähmenden, höllisch verursachenden Schmerz.
Umgefallen, im weichen Pulverschnee liegend, schleiften sie mich mit.
Weg von der angenehmen Kühle, die mich all die Jahre aufs neue im Winter umgab, weg von denen, die immer stets an meiner Seite standen, weg von dem Ort, dass ich bis jetzt als mein Zuhause angesehen hatte, denn jetzt gab es kein Zurück.
Am liebsten würde ich um mich schlagen, mich wehren, dagegen ankämpfen, aber es hätte eh nichts gebracht, von der Tatsache ganz abgesehen, dass ich es auch gar nicht konnte.
Dieser pochende Schmerz pulsierte bei jedem meiner Herzschläge unangenehmer, sodass schließlich alles um mich herum seine Farben verlor, die vom Winter eh schon halb verschluckt wurden, und mich nur noch Schwärze umgab.
Ich fühlte ein rütteln, ein krachen und hörte ein ächzen.
Sie trugen mich, stellten mich dann plötzlich ab, hingen mir Sachen an mein Leib und ... ließen mich dann stehen.Nun stand ich hier, umgeben von ungewohnter Wärme zur dieser Jahreszeit, umgeben von Dingen, von denen ich niemals ahnte, dass sie existent waren, umgeben ... von ihnen.
Nun war ich hier, diente zur Dekoration und war zum Ende verurteilt, verurteilt auf mein endgültiges Ende zu warten.
Denn sobald der Zweck, für den ich hierher geschleift wurde, erfüllt war, ließen sie mich wieder gehen.
Nur blendete ich die widerliche Tatsache aus, dass ich mich nicht mehr fortbewegen konnte, nicht das ich es jemals konnte, jedoch war meine Zeit, die mir noch verbleibt, gering.Mein Todesurteil wurde von ihnen unterzeichnet.
Mein Schicksal besiegelt.Nun blieb mir nichts anderes mehr übrig, als auf meinen grausamen, langsamen, qualvollen Tod zu warten. Darauf zu warten, dass die Kraft meines Leibes entwich und ich sie nicht festhalten konnte, selbst wenn ich es noch so sehr versuchte.
Es bleibt mir nichts anderes übrig als dieses Unrecht zu akzeptieren.Etwas zu akzeptieren, bei dem ich kein Mitspracherecht hatte.
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Who am I ? Today
SpiritualEs ist ein Ratespiel. Mit jedem neuen Tag (Kapitel) scheine ich etwas anderes zu sein. Ich werde dir nie einen Tipp geben. Durch meine bloße Wahrnehmung werde ich mich verraten. Sei bereit und pass gut auf. Fang an die Welt durch meine Augen zu se...