Kapitel 46 [Ende]

15.8K 539 54
                                    

~ Katherines Sicht ~

~ am nächsten Tag ~

"Also, was hast du dir vorgestellt bei der Party anzuziehen?", fragte Abby interessiert, als wir in der Innenstadt ankamen und somit in der Mitte der Shoppingmeile standen.

"Ein Oberteil, ein Rock und schwarze dünne Kniestrümpfe", erzählte ich ihr.

"Und welches Teil fehlt dir?", fragte sie nach.

"Ein Oberteil, ein Rock und schwarze dünne Kniestrümpfe", lachte ich und zog sie zu H&M, "lass uns schauen ob wir hier was finden"

Sie lachte, "okay, entspann' dich"

Oh, glaub mir, ich bin entspannt.

"Was willst du eigentlich anziehen?", fragte ich nachdenklich, während ich mich umschaute.

"Ein eng anliegendes Kleid", murmelte sie nachdenklich und schaute sich ebenfalls um, "am besten in schwarz und mit etwas Glitzer"

~ ein paar Stunden später ~

"Na dann, wir sehen uns morgen", seufzte Abby und umarmte mich.

"Bis Morgen", dann ging jeder seinen Weg.

Heute war ich die ganze Zeit mit Abby und hatte Ian nur ein paar mal in der Schule gesehen. Und er fiel mir. Obwohl ich ihn gesehen hatte, wir waren uns nicht wirklich näher gekommen.

Wir haben uns umarmt, kurz geküsst und dann mussten wir schon weiter.

Seufzend schloss ich die Tür von meinem Haus auf, "bin zuhause!", rief ich, zog meine Schuhe aus und legte die Tüten zur Seite.

Doch da kam nichts zurück.

Verwirrt lief ich weiter und fand einen Zettel in der Küche.

"Hey, wenn du das liest sind wir höchstwahrscheinlich schon weg, es gab einen Notfall mit Oma und wir mussten schnell hin fahren. Wahrscheinlich bleiben wir dort über Nacht, wenn was ist Ruf an!
Hab dich lieb, Mom"

Ich seufzte, "jetzt bin ich alleine...", murmelte ich.

Ich sah aus dem Fenster, es war schon dunkel, soll ich wirklich jetzt schnell zu Ian laufen?

Wenn du gekidnappt wirst und vergewaltigt wirst, hast du mies verkackt...

Ja, ich sollte wirklich nicht raus, alleine, im Dunkeln, im Dezember.

Ich lief die Treppen hoch in meinem Zimmer, die Tür war geschlossen, aber das Licht an. Ich könnte schwören, dass ich das Licht ausgeschaltet habe.

Geh doch lieber zu Ian...

Nein, ich bin kein Schisshase.

Doch.

Nein, ich geh da jetzt rein, am Ende hab ich wirklich nur das Licht angelassen oder einer meiner Geschwister hat es angemacht.

Dumm nur, dass es erst vor einer halben Stunde dunkel geworden ist und da deine Familie schon weg war.

Oh Gott, ich werde sterben.

Ich atmete tief durch, nahm den Regenschirm, der da stand.

Warte, warum liegt da ein Regenschirm?

Egal.

Ich hielt den Regenschirm Angriff bereit und wollte gerade die Tür öffnen, als sie plötzlich aufgerissen wurde. Ich ließ einen spitzen Schrei raus und blieb vor Schock regungslos.

Ian.

Dieser Idiot!

Er fing an zu lachen, "denkst du damit wärst du weit gekommen, wenn hier wirklich ein Einbrecher wäre?"

Ich löste mich von der starre, dann schlug ich ihm leicht mit dem Regenschirm, "du- Scheiß-idiot"

Lachend hielt er den Regenschirm fest und zog mich ruckartig mit dem Regenschirm an sich, dann küsste er mich und ich entspannte mich, "ich wollte gerade nachsehen wo du bleibst", erklärte er, "hätte ich gewusst das du dich Angriffsbreit machst, hätte ich die Tür zu gelassen", lachte er, dann legte er den Regenschirm zur Seite und umarmte mich, "alles okay?", fragte er leise.

Ich legte erleichtert meine Arme um seinen Rücken und atmete seinen guten Geruch ein, "jetzt schon", murmelte ich und sah dann zu ihm hoch, "war Ein komischer Tag"

Er küsste mich, "ach Ja?"

"Mhm", murmelte ich, "wir haben heute kaum Zeit miteinander verbracht"

"Jetzt aber", lächelte er und löste sich von mir.

Ich nickte lächelnd, "hast du Hunger?", fragte ich und zog meine Jacke aus, die ich noch an hatte.

"Joa, bisschen", antwortete Ian und legte sich seufzend ins Bett, "ich liebe dein Bett"

"Warum?", fragte ich schmunzelnd und setzte mich auf sein Becken.

Er grinste, "es riecht so gut nach dir", er setzte sich auf und küsste meine Lippen, "und es ist bequem", er küsste noch einmal meine Lippen.

Ich fing an zu kichern, ich löste meine Lippen von seinen und musterte sein Gesicht. Das gleiche tat er auch bei mir.

"Was ist los?", fragte ich leise, als ich seinen Blick sah.

Er lächelte sanft und musterte mein Gesicht, aber dieses Lächeln war anders, als all die anderen Lächeln, die er mich geschenkt hatte.

"Ich liebe dich, Katy."

Tausend Schmetterlinge flogen in meinem Bauch herum, mein Herz begann schneller zu schlagen, und obwohl es nicht das erste mal war, dass er mir das sagte, war es immer ein tolles Gefühl sowas von ihm hören zu dürfen.

Er sagte das nicht nur, er meinte es auch so und ließ es mich fühlen, wenn ich in seiner Nähe war. Wenn er mich küsste, wenn er mich umarmte oder wir uns einfach in die Augen sahen, ich bemerkte seine Liebe mir gegenüber. Und diese war groß.

Fast schon unendlich.

Anders herum ebenso, ich liebte ihn und versuchte es ihm mit allem zu zeigen.

"Ich liebe dich auch, Ian", und würde so schnell auch nicht damit aufhören.

Das Leben ist zu kurz um nachzudenken ob etwas richtig oder falsch ist. Man muss es einfach ausprobieren, wenn's klappt, dann klappt's, wenn nicht, dann nicht.

So ist das Leben, man macht Fehler um aus ihnen zu lernen, lieber etwas machen und dann zu wissen das es ein Fehler war, als es nie ausprobiert zu haben und nie zu wissen ob es richtig oder falsch war so zu handeln.

Auch wenn Ian und ich uns nicht von Anfang an leiden konnten, beziehungsweise er mich nicht, waren wir nun zusammen.

Und liebten uns mit allem was wir besaßen.

Aber sowie alle Geschichten gab es ein Ende.

Welches wir hier erreichten.

Das war die Geschichte von Ian und mir, wie der zerbrochene, kalte und unerreichbare Junge mit dem Mädchen, dass das Eis in ihm zum schmelzen brachte, zusammen kam.

Mr. EiskaltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt