Prolog

25 6 0
                                    


ᴋᴇɪɴᴇ ʙɪʟᴅᴇʀ, ᴋᴇɪɴᴇ ᴅᴇᴋᴏʀᴀᴛɪᴏɴ -so mochte ich ein Zimmer. Gefühllos und kahl, so wie mein Bruder es mir beigebracht hatte.
Hieß das also, dass ich mich leicht beeinflussen ließ? Nein, ganz und gar nicht. m. Die Wände waren nicht weiß und nicht hell-grau, sondern dunkelbraun, so wie Johnny es wollte; minimalist.
Ich hatte mich dazu verweigert die alten und beruhigenden Holzplatten von der Wand abzureißen und sie mit modernen und „Mitläufer-mäßigen" weißen Wänden umzutauschen.
Meine Augenhöhlen schmerzten, von dem durchgängigen Starren gegen die Decke, meine Augen ausgetrocknet weil ich vor lauter Emotionen vergessen hatte zu blinzeln-mein Kopf am pochen und das verdammte Zimmer ruhig.
Ich lag in einem zu-kleinem, weißem Unterhemd und einer kurzen schlafhose in dem Doppelbett aus Nussbaum-Massivholz und fröstelte: ich hatte absichtlich das Fenster aufgelassen.
Das aber nur, um Hellseherin zu spielen-ich konnte die Zeit ganz gut einschätzen, sechs uhr fünfundzwanzig, denn der Verkehr begann langsam vor unserer Haustür.
Ich wollte die Augen zu machen, schlafen, faul sein, aber mein Wecker ging-wenn ich mit der Zeit recht hatte-in zehn Sekunden los.
Es klopfte leicht an meiner Tür. Es war meine Mutter, die traurig lächelnd ins Zimmer kam. Ich machte meine Augen zu.
'Bella? Ich weiß dass du wach bist', meinte sie sanft und setzte sich neben mich. Ich seufzte.
'Was soll ich sagen? Erwischt?'
'Du musst keine kalte Einstellung uns gegenüber einnehmen, mía', sagte sie und hatte einen relativ starken Spanischen Akzent.
'Ich mache gar nichts', leugnete ich und tat tatsächlich was sie gesagt hatte: mich darauf vorbereiten meinen Vater, sie und meinem Bruder nicht mehr zu sehen.
'Als Johnny wegging, tat er genau dasselbe. Wir lachten darüber als er wieder hier war. Hoffentlich wird das bei dir such so-oder du lässt es ganz'.
'Tss, was denkst du? Warum sollte ich eine', ich machte eine pause und machte mit meinen Fingern sarkastische Gänsefüßchen in der Luft‚ 'kalte Einstellung einnehmen?'
Kurze Zeit war Spannung in der Luft und ich zog entnervt die Luft ein. 'Ich fall doch eh durch, mamá. Bevor du mir unnötige Mut einsprichst: es ist eine Tradition unseres Vaters und Johnny ist durchgefallen'.
'Und?' Es kam die erwartete Gegenfrage.
'Ich sehe doch, wie er Johnny anschaut.'
MWie soll das bitte sein, mía? Wie sieht Albert deinen Bruder an?' Ihr Ton wurde härter: sie wurde ertappt und sie wusste es.
'Voller Hass, Misstrauen, Abneigung und Enttäuschung.'

Albert Odell-war im FBI, in der CIA, im 7-Oak Ausbildungslager. . . Er hatte sogar ein Presidential Service Badge (PSB), da er danach auch im Militär war.
Geführt wurde das Ausbildungslager von der CIA, die Ausbilder kamen aus allen verschiedenen Intelligenz-Abteilen (CIA, FBI, NSA, DEA); es ist ein Training um Spion zu werden-um aufs Feld zu gehen, nicht um in den Krieg zu ziehen.
Als Johnny in Phase 3 durchfiel war dies eine familiäre Katastrophe. Opa Odell-Albert's Vater ' hatte sich für kurze Zeit abgewandt, unser Vater war gedemütigt, verfiel fast in eine „wütende-depression".
'Wie konnte ein Odell durchfallen?' Fragten viele. Bei der Presse, in der Familia, in dem Komitee Albert's.
Genau diese war die Frage, die ich mir die letzten drei Jahre jeden Tag gefragt habe: wie konnte ein top-trainierter Muskelblock Phase 3 durchfallen? Der beste seiner Trainings-Einheit?
Was war Phase 3 überhaupt? Darüber reden konnte er nicht; durfte er nicht. Von dem Staat dazu gezwungen zu lügen, und das Geheimnis dieser Phase und jeder anderen zu behalten.
Ich streifte mir schnell meine schwarzen leggings über und zog über meinen schwarzen BH ein schwarzes lockeres tee-shirt mit rundem Ausschnitt an. Nicht, dass es irgendwas zu sehen gäbe.
Johnny meinte es gäbe keinen Dress-coat-schwarz wäre bloß in-sowas wie ein Trend.
Der erste Odell-Nachfolger, der ein top Spion hätte werden sollen, kam nach Hause. Ohne Vorwarnung. Waffenschein wurde ihm entzogen, all seine persönlichen Waffen, die er im dem Ausbildungslager bekommen hatte, wurden ihm weggenommen. Alles was übrig blieb, was an das 7-Oak Ausbildungslager erinnerte, war ein geplatzter Traum, Enttäuschung und eine Narbe in seiner Psyche.
Johnny Odell hatte sich verändert: aber wer tat dies nicht? Stand es nicht in unserem „Regelbuch des Lebens", dass wir und weiterentwickeln?
Augenringe, ein abgenutztes tee-shirt, blaue Flecken, eine geplatzte Lippe und Wunde Finger-Johnny war am Tag zuvor noch ins Training gegangen, erzählte er. Am nächsten Tag war er raus. Einfach so. Koffer gepackt, die Karte um Eintritt in das Trainingsabteil, die Mensa und den Schlafräumen zu haben- gesperrt.
Ich glaubte ihm: natürlich tat ich das, er war mein Bruder, der mich nie angelogen hatte. Er war immer auf meiner Seite, jedoch hatte er seine eigenen Zweifel mit dem Thema 7-Oak.
Als er erfuhr, dass dad mir eingeredet hatte hinzugehen, um die Tradition weiterzuführen, rastete er aus. Etwas in ihm zerbrach als er erfuhr, dass ich auch freiwillig hingehen wollte.
Etwas veränderte sich an dem Tag.
Er fing mir an Sachen zu erklären, als ob er versuchte mich davon abzuhalten hinzugehen. Mit der Erinnerung von vor paar Tagen lieg ich zweifelnd die Treppe runter.
'Hast du wenigstens etwas Mascara aufgetragen?' Fragte mamá. Ich nickte. Typisch Bella würde sich jetzt die Augen reiben aber nein, ich musste makellos aussehen.
Meine Maskara war wasserfest, aber was auf plastik steht stimmt nicht immer.
'Morgen', sagte Johnny und biss in sein Brot. Käse.
Meins war mit Salami bedeckt.
'Bist du dir sicher, dass du das heute abziehen willst?' Er zweifelte an mir. Seine Haare waren, wie meine, ein braun, welches man nicht wirklich definieren konnte. Deshalb war er mit einer etwas dunkleren braunen Strähnen übrig geblieben, die eigentlich blond waren.
'Ja.' Er schloss seine Augen.
'Du weißt, worauf du dich da einlässt, oder?' Fragte er erneut und ich lächelte. 'Nein.'
Genau dann, kam unser Vater rein. Das süße Lächeln verschwand und ich presste meine Zähne gegeneinander. Wer meinen Bruder verachtete, verachtete auch mich.
Seine Haare waren schön zurück gekämmt-er war schon länger nicht mehr im Einsatz gewesen. Büroarbeit und meetings: das war, woraus sein CIA job mittlerweile bestand.
'Mía! Qué Dia!' Sagte er und tätschelte meine Schulter. Er hatte einen dunkelblauen Anzug und griff nach seiner schwarzen Tasse. Ich schoss ihm dunkle blicke zu-meine Mutter sah mich warnend an.
'Si. Qué día.' Wiederholte ich sarkastisch. Welch ein Tag. Ich wusste nicht warum, aber Johnny's Einstellung machte mich runter, und zur selben Zeit motivierte es mich. Ich konnte besser sein als er.
'Ich komme nicht mit. Deine Mutter bringt dich hin.' Sagte er. Obwohl es unhöflich war, fragte ich nicht warum nicht.
'Ich komm auch mit, sis.' Meinte Johnny bitter.
Meine Organe schienen sich auf einem Schlag zusammengezogen und verkrampft zu haben. 'Oh Gott, Scheiße-ich glaub mir ist schlecht,' sagte ich und merkte dass sie sich wirklich verkrampften.
Ich schmiss mein halb angebissenes Brot auf den Teller und rannte ind Bad: mir war schlecht vor Aufregung.

Als wir mit dem Auto an den Rand der Stadt ankamen, sahen wir ziemlich viele Kinder zwischen dem Alter von 17 und 23.
Wir stiegen aus und die kleinen Kieselsteine auf dem Boden begrüßten mich herzlich. Ich sah auf meine sneaker herab und atmete tief ein.
Johnny atmete schwer ein und aus. 'Ich weiß noch als ich hier war.' Sagte er. 'Bitte zerstöre dich nicht, sis. Das geht so leicht hier-du sagst dir: ich mach noch fünf Liegestützen und dann wars das. Du sagst dir: für einen Tag esse ich nichts. Und dann am nächsten Tag bist du weg-einfach so zusammengebrochen.' Ich zog meine Augenbrauen zusammen.
'Ich schaff das. Ich schaff es für uns beide.'
'Ich hoffe nicht. Für und beide. Für die Familie.'
Mein Mund bleib offen und mein Gesichtsausdruck verwirrt. Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter.
'Es ist soweit. Calman sagt, dass die Eingeschriebenen jetzt nach drinnen müssen.' Sagte sie.
Nach drinnen. In das monströse Gebäude vor mir: es war schwarz, aus einem reflektierenden Marmorstein und viele viele Etagen hoch. Die Fenster waren modern und groß, und manche zeigte das Innere eines Arbeitszimmers.
'Komm schon, Bella. Alles wird gut.'
'Nichts wird gut, Jennifer.' Zischte Johnny. Ich erschauderte. 'Das wird die Familie zerstören. Weißt du, was die da mit dir machen? Huh? Nein! Du hast keine Ahnung wie-'
'Es war ein Fehler dich mitzunehmen, Johnny! Es reicht jetzt! Deine Schwester ist verantwortungsvoll und weiß, was sie tut.' Sagte sie in einem sehr gefährlichen Unterton.
Ich schüttelte meinen Kopf mit offenem Mund, und fing an wegzulaufen- nach drinnen, in den Schwarm rein, ohne ihnen tschüss zu sagen. Ich schätze, so war es leichter für uns alle.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: May 01, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

No Identity - Volume 1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt