20 Uhr. Um mich herum wird es langsam dunkel, denn es ist Herbst und da ist das nun mal so.
Ich sitze in der Bahn, auf dem Weg ins Studio. Neue Tracks produzieren. Meinen Traum leben und versuchen zu verwirklichen.
Berlin zieht an mir vorbei. Die Menschen sehen traurig aus. Der Sommer ist gegangen und somit auch ihre Freude am Leben.
Ich selbst mag den Herbst und verstehe nicht warum jeder in dieser Jahreszeit so Lustlos durch die Straßen zieht.
Durch meine Ohren dringt leise die Musik die ich immer höre wenn ich ins Studio fahre. "Papa" von Bushido.
Dieser Mann ist mein Vorbild und gibt mir an Tagen wie diesen, an denen alles so lustlos erscheint Motivation, meinen Arsch vom Sofa in die Bahn zu schwingen.
Die Bahn bleibt stehen, durch den Lautsprecher dröhnt die Stimme der Durchsage Dame "POSTAMT".
Ich muss raus.
Es ist angenehm kühl. Ich laufe gerne durch Berlin, vorallem bei dieser Uhrzeit. Es ist nicht zu voll hier aber dennoch laufen Menschen ab und zu an mir vorbei. Ich beobachte die Straße vor mir, die vereinzelten Personen um mich herum und die Läden an denen ich vorbei ziehe.
Nach circa 10 Minuten öffne ich die Tür des Studios.
An ihr klebt ein Zettel "Siesgutesmädchen", so heißt das Label von mir und meinen besten Freunden, die heute leider nicht dabei sind.
T und Jac, die beiden sind mit der Schule vereist. Zum Glück gehe ich auf eine andere Schule. So ist es immer besonders wenn wir uns sehen.
Am Tisch der im Eingansbereich des Studios steht, sitzt mein Manager. Er kommt jeden Freitag aus London her und hört sich Tracks an die ich in den letzten Wochen produziert hab'.
"Hey J. Deine Augenringe werden von Woche zu Woche tiefer, was machst du für Sachen?""Schlafen ist momentan eher Nebensache. Bin bestimmt seit 36 Stunden auf den Beinen" sage ich und verkrieche mich in meinem schwarzen Kapuzen Hoodie.
"Sind T und Jac unterwegs?" Fragt mein Manager und wirft die Kaffeemaschine an.
"Sind mit der Schule weg" erwiedere ich knapp und greife in die halb leere chipstüte.
"Da solltest du auch mal wieder hin, meinst du nicht?"
Ich zucke mit den Schultern "Die verachten mich doch sowie so."
"Ach J, was machstn' dann den ganzen Tag. Du schläfst nicht, du gehst nicht zur schule..."
"War heute den Tag aufm Tennisplatz" antworte ich und mache eine Geste als würde ich meinen Schläger schwingen.
"Reiches Kind aus gutem Hause, geht nicht zur Schule, schläft nicht, produziert Musik aber spielt Tennis. J was soll nur aus dir werden?" Fragt er lachend.
Ich zeige auf die vielen Preise die T, Jac und Ich in letzter Zeit gewonnen hatten, "..Ein Musiker."
Mein Manager steht auf und holt aus seiner Tasche viel Papierkram aus England und reicht mir den Stapel Papier. Anfragen von Events und Rechnungen.
"Immer das gleiche, so viele Rechnungen J. Das ist unglaublich. Allein letzten Monat haben wir über 1 500€ für neue Mikros und Mischpulte ausgegeben." seufzt mein Manager und läuft den Raum auf und ab.
"Der Weg zum Erfolg ist teuer." sage ich und stehe ebenfalls auf.
"Wenn das so weiter geht, dann brauchen wir einen Gold Donkey"
Ich zucke mit den Schultern. "Kann man bestimmt auf Ebay gebraucht kaufen", antworte ich frech und blicke auf mein Handy.
Es war nun schon 21:30 Uhr. Ich hatte fünf Anrufe in Abwesendheit von meiner Mutter und einen von T.
"Wasn los?", fragt mich mein Manager als er mein verunsichertes Gesicht erblickt.
Ich halte ihm das Handy vor die Nase und er verzieht sein Gesicht."Hat deine Ma' etwa Angst, dass dir was passiert, wenn du mit mir zusammen abhängst?"
Ich ziehe mein Handy zurück und wähle die Nummer meiner Mutter.
"Sie ist nicht sehr überzeugt von dir" antworte ich knapp und drehe mich vom Tisch weg.Nach kurzem warten hebt meine Mutter ab.
"Hey Mom, was ist los?" frage ich mit einem zittern in der Stimme. Hoffentlich hat die Schule nicht angerufen.
"Wolltest du deine Schwester nicht vom Flughafen abholen?" fragt sie im strengen Ton.
"Scheisse!" zische ich in den Hörer. "Bin schon unterwegs" sage ich schnell und lege auf, drehe mich zu Tür und renne raus.Gehetzt laufe ich zur Bahn Station und bremse plötzlich ab als ich gegen eine mir bekannte Person stoße.
...WEITER?
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another life
Teen FictionMein Name ist unbekannt. Jeder nennt mich J. Wie ich richtig heiße? das weiß niemand. Vielleicht auch besser so. Das wirkt special oder? Ich bin der Junge den alle meiden. Ihr fragt euch wieso? Glaubt mir, ich habe keine Ahnung. Vielleicht erzähle i...