Prolog

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Ich stand vor der Tür, die zu meinem Frauenarzt führte. Tage zuvor hatte ich gemerkt, dass meine Periode seit Monaten nicht mehr eingesetzt hatte und mich dazu entschlossen meinen Frauenarzt aufzusuchen. Zuerst hatte ich mir keine Gedanken gemacht, denn ich hatte es öfter, dass meine Periode ein oder zwei Monate nicht kam und dann doch wieder einsetzte. Warscheinlich musste sich das ganze erst einmal einpendeln, schließlich war ich ja erst 16 Jahre alt.

Ich wüsste auch gar nicht, von wem ich schwanger sein könnte. Schließlich hatte ich keinen Freund und mein erstes Mal hatte ich auch noch nicht gehabt. Ich legte sehr viel Wert darauf, denn ich wollte, dass es wunderschön und besonders wird. Ich runzelte also die Stirn und schüttelte den Kopf. Ich konnte nicht schwanger sein, das war mir klar und da heute so oder so eine Kontolluntersuchung an stand, machte ich mir keine großen Gedanken darum. Ethan hatte mich hergebracht und wartete nun im Auto. Er war drei Jahre älter als ich und mein aller bester Freund, es war ein Wunder, dass er sich so gut mit mir verstand. Doch irgendwie auch Schicksal, da unsere Eltern miteinander befreundet sind und Ethan so als Kind schon immer bei uns zu Besuch gewesen war. Wir kennen alle diese Familien, oder? Ich war sehr froh darüber gewesen, denn im Urlaub hatte ich somit immer einen Spielpartner. Selbst als er Freundinnen hatte, war er für mich da und das rechnete ich ihm sehr hoch an.

Ein halbes Jahr zuvor

Ich hatte mich Wochen auf diese Party gefreut. Ich hatte mir mein schönstes Kleid rausgesucht, es war rot und hatte goldene Details. Ich legte mir meine Lieblingskette um den Hals und lächelte mich im Spiegel an.
Mit 16 noch keinen ersten Kuss gehabt zu haben, geschweige den sein erstes Mal, war in meiner Schule schon etwas besonderes. Wieso? Weil alle meine Mitschüler ihr erstes Mal schon hatten und danach immer  herumprahlen mussten.
Ich war ein Mädchen, welches mit Bedacht Worte wählte. Als mein bester Freund mich heute abholte, strahlte er mir entgegen.
Ethan musterte sie. "Wow, Amelia. Du siehst umwerfend aus, du wirst heute Abend bestimmt jemanden auf der Party finden!", seine Augen haben sich geweitet und er drückte mich kurz.

Ethan ging mit mir nach unten und gemeinsam verabschiedeten wir uns von meinen Eltern. Ich lächelte und schnappte mir meine kleine Tasche, bevor ich mit Ethan in sein Auto stieg.
"Pass heute Abend gut auf dich auf. Ich weiß, dass du nicht so gerne auf diese Partys gehst, deshalb freue ich mich umso mehr, dass du heute Abend mitkommst. Wenn du nachhause willst, dann sag es mir, okay?", fragte er und warf mir einen Blick zu. Schnell nickte ich und sah ihn dann an. "Du musst aber nicht auf mich warten, wenn du irgendjemanden abschleppen willst, auch wenn wir gesagt haben, dass ich heute bei dir übernachte. Ethan, ich will nicht, dass du auf mich wie eine kleine Schwester aufpassen musst.", murmelte ich und warf ihm einen Blick zu.
Er drückte mein Knie. "Lia, du weißt, dass ich das gerne tu! Ich bin dein bester Freund und dafür hat man auch beste Freunde, oder nicht?" Ich nickte zaghaft und Strich mein Kleid wieder glatt.

Sobald wir bei der Party ankamen, wurde uns von allen Seiten ein Drink in die Hand gedrückt, ohne dass wir nach einen gefragt hatten. Ich sah auf das Gemisch und entschied mich meinen Becher in irgendeiner Ecke stehen zu lassen. Ich hasste es mich vollaufen zu lassen. Als ich das erste Mal so richtig betrunken war, war ich in unserem Garten AUFGEWACHT. Das wollte ich auf keinem Fall wiederholen.

Nach nur einer halben Stunde, hatte ich Ethan bereits in der Menge verloren. Nun stand ich alleine, am Rand und betrachtete die tanzenden Leute, als ein Typ sich neben mich gesellte. Er hielt mir einen Becher hin und ich nahm ihn zaghaft, denn er bestand darauf. Langsam nippte ich daran und ließ die kalte Flüssigkeit in meinen Körper fließen. Ich schloss die Augen, denn dieser Drink schmeckte unheimlich gut. Der Typ neben mir, stellte sich als Adam Jordan vor. Ich kannte ihn nur flüchtig aus meinem Kunstkurs, wo er meist alles andere als Teil des Unterrichts war.
Adam kam immer wieder mit neuen Drinks und mittlerweile saßen wir gemeinsam auf dem Sofa, sein Arm um meine Schultern gelegt. Der Drink benebelte nach und nach meine Sinne. Die Wärme, die sich durch seine Nähe in meinem Körper ausbreitete, wahr angenehm, ob es jetzt tatsächlich von ihm ausging oder dem Alkohol wusste ich nicht mehr.

Irgendwann war ich so betrunken, dass ich nur noch müde gegen seine Schulter fiel und einnickte. Diese Situation nutzte Adam vollkommen aus.

Als ich am nächsten Abend im Bett von Ethan aufwachte, brummte mir der Schädel und ich wusste absolut gar nicht mehr, was auf der Party noch geschehen war. Ethan war bereits aufgestanden, dass erkannte ich daran, dass seine Seite des Bettes leer war. Ich griff zu dem Wecker auf seinem Nachttisch und sah, dass es bereits Mittag war.

Im nächsten Moment kam Ethan leise durch die Tür geschneit und ich sah ihn mit einem brummenden Kopf an. "Tablette?", fragte er mich und reichte mir eine Tablette mit einem Glas Wasser. Erleichtert dankte ich ihm und nahm sie ihm aus der Hand. Ich warf sie mir ein und ließ den Kopf dann wieder in das Kissen sinken.
Ich konnte mich an nichts mehr von dieser Party erinnern.

Schwanger von DEM!? (wird überarbeitet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt