Kapitel 1

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Da sitze ich nun in diesem eklig, weißen, sterilen Raum und lasse mir immer wieder die gleichen Sätze durch den Kopf gehen. Du kennst Taddl nicht! Er kennt dich nicht und liebt dich nicht! Das letzte Jahr war alles eine Lüge! Ein Traum! Eine Komafantasie! Und egal wie oft ich auch versuchte mir das einzureden immer kurz bevor ich mir selbst glaube kommen da diese Bilder wieder hoch. Wie ich mit Taddl im Schwimmbad bin und er mich zärtlich küsst, wie wir seinen Geburtstag feiern, wie wir im Bett liegen, er mir einen Kuss auf die Stirn gibt und mir zuflüstert, dass er mich liebt. "Ich liebe dich" diese drei Worte treiben mir Tränen in die Augen.

Die Tür wird geöffnet. Schnell wische ich mir mit dem Handrücken über das Gesicht. "Hey." sagt Emi und schließt die Zimmertür. Irgendwie konnte ich mich immer noch nicht an ihre Anwesenheit gewöhnen und ich glaube, das wird sich so schnell auch nicht ändern. Wie sehr ich mir doch wünschte, dass Caty und Sarah jetzt hier wären.

Emi lässt sich neben mir auf einen Stuhl fallen. "Wie geht's dir?" "Wie es mir geht?!" schrie ich innerlich. Wie soll es mir schon gehen nachdem ich vor einem Tag erfahren habe, dass das letzte Jahr das ich mit Taddl verbracht habe alles nur ein Traum wahr? "Ganz gut." sage ich und schenke ihr ein falsches lächeln. "Ich hab dir ein paar Sachen mitgebracht." sagt sie und hält eine kleine Tasche hoch. "Danke." nuschel ich und sehe aus dem Fenster. Ich will einfach, dass sie wieder so schnell wie möglich verschwindet damit ich alleine seien kann. "Ich hab Kopfschmerzen." sage ich und beobachte ein älteres Ehepaar, das durch den Krankenhausgarten läuft. "Soll ich eine Schwester holen?" "Nein. Ich möchte einfach nur ein bisschen schlafen." "Achso." Endlich hat Emi verstanden, dass ich alleine sein will und steht auf. "Ich komm morgen wieder." "Wenn es sein muss." denke ich. Ich nicke und quäle mich nochmal ihr zu zulächeln. Vorsichtig steicht sie mir noch einmal über die Haare und verlässt dann mein Zimmer.

Ich nehme mein Handy vom Nachttisch und stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren. Nur kurz darauf erklingen die ersten Töne von "Amnesia" von 5 Seconds of Summer. Ich wünschte mir, dass es einfach genau so seien könnte wie im Lied. Das ich einfach aufwachen würde und mich nicht mehr an den Traum mit Taddl erinnern könnte. Das einfach alles wieder wie früher wäre. Leise spreche ich den Text mit:

" I wish that I could wake up with Amnesia

And forget about the stupid little things

Like the way it felt to fall asleep next to you

And the memories I never can escape

Cause I'm not fine at all

Tell me this is just a dream

Cause I'm really not fine at all"

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Hallo und willkommen zur Fortsetzung von Das Gewinnspiel

Nach langer Zeit habe ich es dann auch endlich geschafft und hoffe natürlich, dass euch das erste Kapitel von Just a dream gefallen hat.

Über Feedback würde ich mich natürlich sehr freuen ;)

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