Engel

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Stefanie saß wie sooft im Proberaum, und war abwesend. Es gab soviel, was sie beschäftigte. Sie dachte oft über sich nach, und auch über ihre Fehler und Macken. Dies stimmte sie oft traurig. Sanft strich ihr Thomas über den Rücken. "Maus,"fragte er sanft. "Ist alles in Ordnung"? Er kannte Stefanies Haltung nur zu gut. Sie musste gegen die Tränen ankämpfen, die sich den Weg in ihre Augen bahnten, und ihre Wangen hinunter laufen wollten. "Ja, ist alles in Ordnung", sagte sie, und zwang sich ein Lächeln auf. Doch Thomas erkannte, dass dieses Lächeln nur aufgesetzt war. Dafür kannte er seine Stefanie zu gut. "Jungs, ich werde mit Steff einen kleinen Spaziergang machen. Ich glaube, dass braucht sie jetzt". Überrascht sah Stefanie ihren Freund an, und musste aufseufzen. Er kannte sie einfach viel zu gut. Er nahm sie bei der Hand, und zusammen gingen sie nach draußen. Dort atmete Stefanie aus, und sah ihren Freund dankend an. "Du hast mal wieder über dich nachgedacht, oder"? Leicht lächelnd legte er eine Hand an ihre Wange, und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. Schluchzend blickte sie ihren Freund an. "Ich versteh bis heute nicht, wie du es schaffst, mit mir klar zukommen. Ich meine, ich denk ständig nach, finde immer wieder Fehler, und doch bist du immer da, und baust mich immer wieder auf. Mit was hab ich dich bloß verdient"? Ungläubig sah sie ihren Freund an. Dieser schüttelte nur lächelnd den Kopf, und nahm ihren Kopf in beide Hände. Eindringlich sah er sie an. "Du fragst mich, warum ich an deiner Seite bin, Stefanie? Weil du mein Leben bist, und ich dich über alles liebe, und dich immer unterstützen werde, egal was passiert, ok"? Nun schaffte sie es, ihn etwas anzusehen, und lächelte etwas. "Danke", flüsterte sie kaum hörbar, und vergrub ihren Kopf auf seiner Brust. "Ich liebe dich Stefanie, und ich werde auf ewig an deiner Seite sein. Mich wirst du nicht mehr los". Nun grinste sie leicht, und mir wurde ganz warm ums Herz. Das war der Blick, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen hab. Eine dankbare Stefanie, eine erleichterte Stefanie. Sie war meine Stefanie. "Küss mich Thomas", bat sie beinah schüchtern. Ich ging dieser Bitte nur allzu gerne nach. Langsam legte ich meine Lippen auf ihre, und zog sie näher an mich. "Danke Thomas" lächelte sie, und sah mich an.

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