"Und wieder einmal hat unsere Amelia es geschafft, sie hat mit voller Leidenschaft gespielt und dieses Tennisturnier verdient gewonnen. Wir sind sehr stolz auf dich!" Lauter Applaus ertönt und ich blicke in begeisterte Gesichter. Irgendwie schaffe ich es mir ein Lächeln ins Gesicht zu zwingen.
Ich weiß nicht, was mich mehr überrascht, die Tatsache, dass ein Mensch so gut lügen kann, ohne auch nur mit der Wimper zuzucken, oder die Tatsache dass hier anscheinend alle Menschen so blöd sind und diese Lügen glauben.
Wobei eigentlich überrascht mich bei Menschen gar nichts mehr. Eigentlich sind sie doch alle entweder falsch oder einfach nur dämlich und glauben alles was ihnen erzählt wird. Genau aus diesem Grund hasse ich Menschen. Und in diesem Raum sind viel zu viele von ihnen, sie geben sich alle als meine Freunde aus. Aber würden sie mich auch nur ansatzweise kennen, wüssten sie dass Ich Tennis hasse und sicherlich nicht mit Leidenschaft gespielt habe. Immerhin ist Tennis kein Mannschaftssport wie Fußball oder Basketball, dass währe echt die Hölle für mich. Umgeben von lauter Leuten mit denen man auch noch zusammen spielen muss. Für Mannschaftssport hatte ich noch nie etwas überig. Irgendwo bin ich Karen und Gerald auch dankbar, dass sie mich nur dazu gezwungen haben Tennis zu spielen. Trotzdem finde ich es ätzend, gefangen in dem kleinen Feld und es kann nichts schlimmeres passieren, als dass man den Ball ins Aus schlägt oder dass man ihn nicht annehmen kann. Mir fehlt einfach das Risiko.
Einen Berg besteigen, klettern gehen oder eine Mountainbike Tour durch einen Wald zu machen, davon träume ich schon seit ich drei Jahre alt bin. Mit drei Jahren war ich das erste Mal auf Island und dort habe ich Touristen beobachtet, die ohne Sicherung an einem Felsen geklettert sind. Seitdem träume ich davon auch solche risikoreichen Dinge auszuprobieren. Doch Karen meine Mutter, fragt mich immer mit herrablassendem Ton "Ach Amelia wann verstehst du endlich, dass solche Aktionen unter deiner Würde sind?" Irgendwann habe ich es aufgegeben sie immer wieder danach zu fragen.Nachdem mir gefühlte 100 Mal die Hand geschüttelt und gratuliert wurde, kommt Karen endlich zu mir und zischt: "Komm wir fahren". Ich muss mich bemühen meine Erleichterung zu unterdrücken. Auf dem Weg nach draußen biege ich nochmal schnell nach links ab und husche in das kleine Badezimmer. Gründlich wasche ich mir die Hände und desinfizieren sie. Alleine der Gedanke daran, wie viel Körperkontakt ich gerade mit fremden Menschen hatte, ekelt mich so an, dass ich meine Hände erneut desinfiziere.
Auf dem Heimweg beachten meine Eltern mich, wie gewohnt, nicht. "Den einen Aufschlag hat sie ja mal wieder vollkommen versaut", meinte mein Vater Gerald zu meiner Mutter. Karen fügt zeufsend hinzu: "Wir sind ja auch nichts anderes gewohnt." Darüber das ich außer den einen Aufschlag fehlerlos gespielt habe, verlieren sie kein Wort. Und anstatt mit mir zureden, reden sie über mich in der dritten Person. Aber auch ich bin nichts anderes gewohnt. Höchste Zeit, dass ich endlich hier wegkomme. Ich stöpsle mir meine Kopfhörer in die Ohren und höre ein Isländisches Hörspiel. Seit zwei Jahren beschäftige ich mich wieder intensiever mit der Isländischen Sprache und Kultur. Spätestens wenn ich 18 werde, werde ich nach Island auswandern. An der Insel reitzt mich ziemlich viel am meisten natürlich die Natur und die kleine Bevölkerung.
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Hey, hier ist der Anfang meiner Geschichte. Über Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen! Viel Spaß beim lesen :)
Eure Laura
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auf und davon - island
Adventurestell dir vor du hasst Menschen - über alles. in deiner Heimatstadt hältst du es nicht mehr aus und ziehst kurzer Hand zu einem altem Verwandten auf eine einsame Insel. nach Island, doch war das wirklich die richtige Entscheidung? ohne Geld, ohne ei...