Der Plan

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Laila P.o.V.

Ungeduldig lehne ich am Tor und warte darauf, dass die Jungs wieder kommen. Statt des alten schwarzen Trucks von Mandy rollt jedoch ein moderner, teurer Geländewagen an mir vorbei. Verwirrt sehe ich ihm nach. Er hält vor dem Gutshaus und ein gutgekleideter Mann mit einem arroganten, siegessicheren Grinsen steigt aus. Lässig schlendert er durch die, meist offenstehende, Tür ins Haus. Wahrscheinlich möchte er zu Mandy. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, was so ein Schnösel von ihr wollen könnte.....

Ich wende meinen Blick wieder auf die leere Straße und seufze ungeduldig. Wie lange kann es denn bitte dauern ein paar kleine Erledigungen in der Stadt zu machen?! Sie sind doch zu fünft! Ich lasse meinen Blick erneut über das Gestüt schweifen. Wenn man das große Eingangstor pasiert, erstreckt sich ein großer, kreisrunder Platz, welcher als Einfahrt dient. Die Mitte dessen schmückt ein schöner Springbrunnen, welcher noch ein wenig umpflanzt ist. An die Einfahrt schließt sich das schon etwas in die Jahre gekommene Gutshaus, in welchem die Jungs, Mandy und ich wohnen. Es steht, wie bereits erwähnt, fast immer offen, da sich dort eben im Erdgeschoss Mandys Büro befindet und zudem auch noch ein etwas größerer Raum mit Küche, welcher sozusagen als gemeinschaftlicher Essensraum für die Reiter, Arbeiter etc. gilt. Ein Stockwerk weiter oben befinden sich dann die eben genannten Wohnräume, sowie eine weitere kleine Küche mit Tisch für den Privatbedarf, wo wir sieben aber auch meistens essen. Joa, was haben wir denn da noch.... Also, weiter links schräg neben dem Gutshaus befinden sich der große Stall, welcher einiges an Kapazitäten bietet. Rechts vom Gutshaus befindet sich eine kleine Reithalle und eine große Scheune. In der Scheune wird zwar überwiegend Heu, Futter etc. gelagert, aber im oberen Teil des Holzgebäudes auf der 'zweiten Etage', werden auch gerne Gäste einquaptiert. Meistens Kids die hier reiten oder so. Da oben liegen Matratzen aufgestapelt, aber die jungen Nachwuchsreiter machen sich meistens die Heuballen mit Decken und Lacken usw. zurecht und schlafen dann auf diesen. Eher seltener kommen dort auch mal Schülergruppen beispielsweise unter. Hinter all diesen Gebäuden hat man dann freie Sicht auf große Weiden und einen kleinen Reitplatz. Dem schließt sich dann nur noch Wald und Landschaft an. Vor dem Tor liegt nur die Schotterstraße, welche einmal in den Wald und in der anderen Richtung in das große Dorf hier in der Nähe führt, ansonsten noch momentan brache liegende Felder. Es ist einfach so wundervoll hier!

Ein lautes Klappern reist mich aus meinen Gedanken. Die Jungs sind wieder da! Na, endlich! Oh, ihr fragt euch bestimmt, warum ich so ungeduldig bin, was? Gestern ist ja das Lagerfeuer gewesen. Darum wollen die Jungs und ich Mandy heute unseren Plan offenbaren. Louis und Zayn steigen vorne aus und die anderen drei springen von der Ladefläche. "Na endlich!", seufze ich erleichter. Ich bin total aufgeregt. Wie Mandy wohl reagieren wird? Bestimmt müssen wir sie erst überreden! Na, mal schauen....

"Hast du uns vermisst?", kommt Louis grinsend auf mich zu gehopst. "Nö, ich möchte es nur endlich hinter mich bringen!", sage ich grinsend. Ok, das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Ein bisschen hab ich sie vielleicht schon vermisst. Hier ist es merkwürdig leise ohne die Boys, so leise es auf einem Gestüt sein kann....

Louis bleibt schmollend vor mir stehen. Grinsend tätschel ich ihm leicht mit der flachen Hand die Wange und schenke ihm ein entschuldigendes Lächeln. "Na, los! Lasst es uns hinter uns bringen!", sage ich motiviert und klatsche die Hände zusammen. "Auf in die Höhle des Löwen!", Niall macht einen Ausfallschritt und streckt den Arm in die Luft, als hätte er ein Schwert oder so in den Händen. Lachend gehen wir zum Haus. Vor diesem stehen gerade auch Mandy und der unbekannte Mann.

"Wirklich! Überlegen sie sich das gut! Es ist ein mehr als großzügiges Angebot!", redet er übertrieben schnell, während er die Hand der Besitzerin schüttelt, sich dann umdreht und schnellen Schrittes zu seinem Auto geht. Wir sehen diesem nach. Mandy's Seufzen lässt uns Aufsehen. Sie sieht dem schon längst verschwundenem Auto noch immer nach. Dann dreht auch sie sich wortlos um und maschiert Richtung Büro, wir, im Entenmarsch hinterher.

Midnight StallionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt