Es war ein sonniger Tag, so warm, dass man sich am liebsten nicht bewegt hätte. Die Vögel zwitscherten und man hörte durch die ganze Straße unser Lachen. Es war acht Uhr morgens und ich und mein Bruder hatten Hitzefrei. Wir waren so froh und tanzten ausgelassen durch unsere Küche.
Unsere Eltern amüsierten sich darüber so sehr, dass sie den Kaffee verschütteten, welchen sie sich gerade frisch gekocht hatten.
Atemlos fragte ich meinen zwölfjährigen Bruder: „Jake was machen wir heute? Es ist so ein schöner Tag. Wollen wir den Pool aufbauen und schwimmen gehen?"
Er lächelte mich an und antwortete: „Ach meine süße, kleine Schwester, wir können schwimmen gehen, aber ich rufe Lukas an. Er kommt dann rüber. Das wird lustig."
Ich stockte. Lukas war immer so gemein zu mir. Sobald er hier war, machten sich mein Bruder und er über mich lustig.
„Jakey, das kannst du mir nicht antun, zu zweit seid ihr immer so gemein."
„Aber Lucy, das stimmt doch gar nicht. Du weißt doch, dass Luke dein Ersatzbruder ist. Wenn dich jemand hänseln sollte, wird entweder er oder ich da sein, um demjenigen Manieren beizubringen, dass weißt du doch. Ich werde immer da sein, um dich zu beschützen."
Nach diesem Satz drehte er sich um, fragte Mama, ob es in Ordnung sei, wenn er Lukas einlade. Diese sagte nur:
„Jakob du hast dann die Verantwortung. Papa und ich müssen gleich zur Arbeit gehen. Pass auf dich und auf deine Schwester auf, ok?"
Mein Bruder bejahte die Frage. Daraufhin gab Mama Jake ihr Einverständnis, mein Bruder drehte sich zu mir um:
„So Lucy, du musst dich jetzt umziehen. Ich rufe Luke an und baue den Pool auf. Sobald du deinen Badeanzug anhast, kommst du runter und hilfst mir, ok?"
Glücklich lächelnd nickte ich und stürmte nach oben. Ich kramte in meinem Kleiderschrank nach meinem Badeanzug. Nach langer Suche fand ich ihn schließlich zog mich um und rannte ohne in den Spiegel zu gucken runter um Jake zu helfen. Ich sah ihn draußen mit dem Gartenschlauch hantieren und witterte meine Chance ihn so richtig zu erschrecken. Ich blieb immer in seinem Schatten und achtete darauf, möglichst keine Geräusche zu machen. Als ich ihn erreichte, sprang ich auf seinen Rücken und schrie ihm in sein Ohr:
„Raaaaaaaaaaaache ist süß!"
Er erschreckte sich fürchterlich und drehte sich beleidigt weg.
„Ach Brüderchen, du weißt doch, dass du mir nie lange böse sein kannst."
Grinste ich ihn an, auch er fing das Grinsen an. Ich, naiv wie ich war, deutete das als gutes Zeichen, doch ich täuschte mich.
Auf einmal packten mich zwei Hände von hinten und schmissen mich in den fast vollständig aufgefüllten Pool.
Als ich auftauchte, hörte ich nur das Lachen der beiden Idioten, alias mein Bruder und sein bester Freund.
„Musste das sein?!"
Kreischte ich und stieg aus dem Wasser. Kurz darauf kam mir ein genialer Gedanke. Meine beiden Opfer merkten nicht einmal, dass ich mich ihnen näherte. Als ich nah genug bei ihnen stand, Zog ich die beiden in meine Arme und machte sie somit auch nass. In ihren Straßenklamotten. Den beiden machte es scheinbar nichts aus, denn sie lachten einfach weiter.
Mir war es egal und so stieg ich wieder in den Pool und schwamm Kreise. Als die beiden sich endlich beruhigt hatten, nach mehrmaligen Rufen wie:
„Hast du ihr Gesicht gesehen?"
„Ja und hast du diesen Schrei gehört?"
Zogen sie sich um und kamen zu mir in den Pool. Wir veranstalteten Wasserschlachten und tauchten um die Wette. Irgendwann hatten wir keine Lust mehr und zogen uns wieder um. Die Jungs kamen auf die Idee Fußball zu spielen, ihr zweitliebstes Hobby nach dem Tanzen. Also spielten wir Fußball. Mich lachten sie irgendwann jedoch nur noch aus, weshalb ich beleidigt nach oben in mein Zimmer stapfte und ihnen von oben aus zusah.
Wir hatten einen wunderschönen Garten, wie aus einem Magazin. In ihm stand der Pool, ein kleiner Teich mit einer Bank um ihn rum und einer Fläche, auf der ganz viele Obstbäume gepflanzt waren. Auf dieser Fläche spielten die Jungs Fußball.
Gerade als ich wieder zu ihnen gehen wollte, sah ich sie nicht mehr. Ich dachte mir erst einmal nichts mehr dabei, sie hätten ja genauso gut zum Fußballplatz gegangen sein könnten.
Dann hörte ich ein furchtbares Krachen und einen spitzen Schrei.
Um 13 Uhr verstarb mein Bruder, um 14 Uhr sein bester Freund.
Sie waren auf die Straße gerannt und wurden überfahren. Man konnte nichts mehr für sie tun. Ich durfte sie nicht mehr sehen und meine Eltern konnten es nicht. Wir beerdigten sie und ich war nicht mehr die Selbe.
Ich war zu einem weinenden, unglücklichen und verlorenen kleinen Mädchen geworden, welches gleich zwei Brüder verloren hatte.
Denn dabei hatte mein Bruder Recht, Lukas war genauso mein Bruder wie er.
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Hi an alle die meine Geschichte lesen werden. Ich hoffe sie gefällt euch, falls sie das tut, könntet ihr mir doch Kommentare da lassen, damit ich sie weiter verbessern kann. Auch konstruktive Kritik ist gerne gesehen. Ich hoffe, dass ich regelmäßig updaten kann, das werden wir sehen. Sobald ich 10 Reads habe, werde ich den zweiten Teil hochladen.
Nava101
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Secret Identity
Teen FictionDas Leben. Alle beschreiben es als wertvoll und zu kurz. Doch was passiert, wenn es dich im Stich lässt? Dich aus deiner Bahn reißt? Alles einfach ausweglos erscheint? Wirst du stark bleiben, vielleicht stärker als du jemals warst? Stim...