Kapitel 1

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Der Mond verbreitete kaum Licht. Das einzige was man sah, war eine dünne Sichel, die am Himmel stand. Im schwachen Licht meiner Schreibtischlampe rieb ich mir verschlafen die Augen. Nur unter hoher Anstrengung gelang es mir nicht einzuschlafen. Ein Blick auf die Uhr und ich sah den Grund meiner starken Müdigkeit. 3:40 Uhr.

Oh man.

Das Buch, welches ich in meinen Händen hielt, klappte ich zu und schrieb auf den vorne aufgeklebten Zettel: 'Seite 345'.

Einen Tag hatte ich noch, dann musste ich dieses blöde und sterbenslangweilige Buch fertig gelesen und den Inhalt verstanden haben.

Nachdem ich das Licht ausgeknipst hatte, trottete ich hinüber zu meinem Bett und ließ mich mit einem Seufzer nieder.

Schlaf. Das war es was ich jetzt unbedingt brauchte. Im schwachen Sternenschein legte ich mir mein Kissen zurecht und deckte mich zu. Gute Nacht Welt.

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Mein Wecker klingelte, meiner Meinung nach, mal wieder viel zu früh. Noch im halb Schlaf schlurfte ich zu meinem Schrank, um mir meinen Bademantel überzuwerfen. Ein letzter sehnsüchtiger Blick zu meinem bequemen, warmen Bett und ich verschwand durch meine Zimmertür.

Wieso mussten Menschen zur Schule?

Was man da lernt, das braucht man doch nie wieder. Am besten währe es, wenn jeder nur das lernt, was er für seinen Beruf wirklich braucht.

Fertig. So leicht war das.

"Louanne bist du schon wach?", rief meine gut gelaunte, fröhliche und anscheinend überhaupt nicht müde Mutter aus der Küche.

"Jap.", lächelte ich, als ich nach gefühlten 10 Jahren in der Küche, die zwei Türen neben meinem Zimmer lag, angekommen war.

Mit halb zugekniffenen Augen beobachtete ich sie und schlürfte dabei eine Tasse Tee. Glücklich betrachtete sie, so wie immer eigentlich, alte Urlaubsfotos an unserem Kühlschrank.

Echt peinlich.

"Damals warst du noch so klein, schau! Und so süß! Und jetzt bist du so-"

"Groß, hässlich und pubertierend, ich weiß schon Mama.", meinte ich genervt.

"Ich wollte groß und erwachsen sagen, aber wenn du meinst.", zuckte sie mit den Schultern.

Ich verdrehte meine Augen.

Ihre Hände in die Hüfte gestemmt betrachtete sie mich. "Kaum zu glauben, dass du jetzt schon 16 Jahre alt bist."

"Fast 17 Mama.", berichtigte ich sie.

"Hab dich lieb mein Schatz.", drückte sie mir als Antwort einen Kuss auf die Wange und verließ den Raum.

Auch ich erhob mich, um meine Tasse in den Geschirrspüler zu räumen.

"Ich fahre jetzt zur Arbeit, bis später.", trällerte meine Mutter schon halb aus dem Haus raus.

Die war aber heute gut gelaunt.

Mich wundernd machte ich mich auf ins Bad, um mich für die Schule fertig zu machen.

Wenn es nach mir ging, dann würde ich im Schlafanzug und mit Bademantel zur Schule gehen, aber nachdem ich das einmal gemacht hatte und dabei einen Schulverweis kassiert habe, wollte ich kein Risiko mehr eingehen.

His LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt