Ich war schon dabei, 'Nein' zu sagen, doch meine beste Freundin kam mir zuvor."Klar! Komm schon Keyla, ich hab jetzt echt Lust auf Eis.", rief sie mir zu. Sicher, dass du nicht auf etwas anderes Lust hast? Als ich ihren flehenden Blick sah, fiel meine Entscheidung.
"Von mir aus.", seufzte ich. Zoe hatte echt was gut bei mir. Trotzdem tat ich es gern, denn Zoe war schon lange nicht mehr verknallt gewesen und jetzt war es echt mal höchste Zeit. Der Junge neben mir hielt mir die Hand hin, um mir beim aufstehen zu helfen. Pah, ich war doch keine alte Frau. Ich ignorierte sie und stand selbst auf. Neben mir hörte ich nur ein amüsiertes Lachen. Er war tatsächlich noch nerviger als ich gedacht hatte.
Ich ging zu Zoe und harkte mich bei ihr ein, damit ich mich ungestört mit ihr unterhalten konnte. Unter meinen Füßen spürte ich den heißen Sand, der bei jedem meiner Schritte ein bisschen nachgab.
"Er gefällt dir, nicht wahr?", fragte ich. Sie sah mich grinsend an.
"Na, aber sowas von." Sie zwinkerte mir zu und sah wieder nach vorne, während wir zu viert Richtung Strandbar gingen. Die Bar war eine wunderschöne, aus Stroh gebaute Hütte, die mit Lichterketten und Blumen beschmückt war. Auf der Terrasse, die vor der Strandbar stand, standen überall Tische und Stühle, die so positioniert waren, dass man perfekt auf das Meer schauen konnte.
Wir setzten uns an einen Tisch, der am Rand aber dennoch weit vorne war und warteten auf den Kellner. Als er kam und jedem von uns eine Speisekarte hinhielt, schüttelte ich den Kopf. Ich kannte sie schon in und auswendig. Wie gesagt, Zoe und ich waren oft hier. Auch Zoe wusste schon, was sie bestellen würde und so wartete der Kellner, bis die Jungs sich etwas ausgesucht hatten.
Während wir daraufhin auf unsere aufgegebenen Bestellungen warteten, schweifte mein Blick zum Meer. Das kristallklare, blaue Wasser glitzerte in der Sonne, die jetzt an ihrem höchsten Punkt stand. Der Himmel was ausnahmslos blau. Ich streckte mich ausgiebig ohne dabei den Blick vom Meer abzuwenden. Ich war schon immer ein Mensch gewesen, der sich zu Wasser hingezogen fühlte. Es war einfach wunderbar, in kühlem Wasser zu schwimmen. Man fühlte sich dann immer so schwerelos und frei.
Unangenehm wurde mir bewusst, dass mich jemand beobachtete.
"Was?", fragte ich gereizt. Der Freund von Zoes Auserwählten sah mich mit seinen grünen Augen an.
"Ich bin Hayden.", sagte er nur und lehnte sich mit einem Grinsen im Stuhl zurück. Ich musterte ihnen einen Moment. Wieder wurde mir bewusst, wie gut er aussah. Gut war vielleicht sogar noch untertrieben. Ich hatte selten jemand so gut aussehenden gesehen.
"Schön für dich." Er sah mich so eindringlich an, dass ich den Kopf abwandte und meine Wangen glühten. Diese Augen kamen mir auf wundersame Weise vertraut vor.
"Keyla, richtig?", fragte er. Ich nickte nur. Ich wusste nicht warum, aber dieser Typ regte mich auf. So richtig. Ich musste zugeben, dass ich generell nicht so gut auf Jungs zu sprechen war und das seit letztem Jahr. Vor genau einem Jahr hatte mich mein Ex-Freund betrogen, woraufhin ich ihn natürlich verlassen hatte. Es war schwer einzugestehen, aber ich hatte ihn geliebt, es war nicht nur irgendeine Schwärmerei gewesen. Er war mein erster und letzter Freund gewesen. Ich wollte nicht, dass sowas noch einmal passierte und deswegen war ich zu Jungs so kühl und abweisend. Außerdem ging ich davon aus, das jeder Junge tief in seinem Inneren so ein Mistkerl war.
"Keyla, was ist los?", hörte ich Zoe besorgt fragen. Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich nicht gemerkt hatte, dass mich jetzt der ganze Tisch ansah. Sie wusste noch nicht einmal, warum ich zu Jungs so war, das sah man an ihren Verkupplungs-Versuchen. Ich hatte ihr nicht erzählt, warum ich mit Keith, meinem Ex-Freund, schluss gemacht hatte. Sie ist erst kurz darauf auf unsere Schule gekommen. Mir war es wirklich schwer gefallen, mit niemandem darüber zu reden aber es ging niemanden etwas an und es war mir auch irgendwie peinlich. Ich hatte noch eine lange Zeit nach unserer Trennung geglaubt, es sei irgendwie meine Schuld gewesen. Dass ich nicht gut genug war. Dass ich hätte mit ihm schlafen sollen, als er es verlangt hatte. Doch ich war dazu nicht bereit gewesen. Nur eine Person auf der ganzen Welt kannte wenigstens einen Teil der Geschichte. Carter.
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Until The Summer Ends
Teen FictionKeylas Leben verändert sich an einem Tag schlagartig. Doch sie ahnt rein gar nichts davon. Warum sollte sie auch, es war ein Tag wie jeder andere oder? Ja das war er, zumindest auf den ersten Blick... Aber jeder hat dunkle Geheimnisse, die irgendwa...