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Mit einem lauten Donnerknall wurde meine Sicht klar. Meine Knie waren durchgenässt und matschig, meine Hände fühlten sich feucht und dreckig an. Starker Regen prasselte auf meinen Rücken und ich stand langsam auf. Ich befand mich in einem Wald, wo genau ich mich befand war mir erst mal nicht klar, meine Sicht war verschwommen vom Regen und ich blickte mich um.

Immer wieder blitzte es, gefolgt von einem lauten Donnerschall. Mir wurde klar dass ich mich in Gefahr befand. Mein Blick richtete sich auf einen Leuchtturm, ich kannte ihn! Wenn ich dort hingelangen würde wäre ich sicher! Ich biss mir auf die Unterlippe und hoffte dass ich es dahin schaffen würde.

Meine Beine fühlten sich an wie Pudding, doch langsam konnte ich mich in Gang setzten. Durch den starken Wind, der den Regen gegen mich treffen ließ, konnte ich mich nur bedingt bewegen, ich versuchte es aber trotzdem. Erschrocken zuckte ich zur Seite als ein Baum vom Blitz getroffen wurde. Mit einem schnellen Tempo rollte er den Hügel herunter. Ich setzte meinen Weg fort und war nun am Leuchtturm angekommen. Was ich dort sah verschlug mir die Sprache. Ein riesiger Tornado der vom Meer, auf die kleine Stadt in der ich lebte zuflog. Geschützt von Blitzen breitete er sich immer weiter aus, bis er an den Strand angelangt war und die ersten Teile mit starker Kraft in sich einsog. Ein Boot wirbelte auf und flog in meine Richtung, die Spitze traf den Leuchtturm, der umkippte. Ich weitete die Augen als das schwere Gebäude direkt auf mich zu kippte und-.

Ich schreckte auf und Wärme schoss in mein Gesicht. Panisch schaute ich mich um und musste bemerken dass ich mich gerade im Klassenzimmer befand. Mein Lehrer erzählte gerade etwas, irgendein Unterrichtstoff dem ich aber nicht folgen konnte. Mein Blick wanderte zur Uhr. Es war alles okay, mir ging es gut und ich bin im Klassenraum. Es war komisch, es fühlte sich nicht so an als wäre ich eingeschlafen, aber auch nicht wie ein Traum.

Mein Blick wanderte auf mein Selfie was ich mit meiner Polaroid Kamera für ein Schulprojekt geschossen hatte, Alltagshelden. Ich zeigte mich dort vor meiner Fotowand in meinem Zimmer, es war Mist, wie sollte ich das Mr. Park zeigen? Ich konnte die Klasse schon lachen hören, wenn ich dies präsentieren würde. Ich befand mich hier auf dem College Beullaeg-wel, wo ich vor kurzem aufgenommen wurde. Es war ein kompletter Neuanfang für mich, da ich von Seoul in eine kleine Hafenstadt gezogen bin, nur für die Akademie, da ich ein Stipendium bekommen hatte. Ihr wisst nicht wie ich mich gefreut habe! Beullaeg-wel ist eine Akademie für die Kunst der Fotografie, genau das wofür ich mich interessierte. Meine Laune wurde aber immer schlechter, zu viele Hausaufgabe und miese Leute die mir den Alltag vergraulten.

Meine Finger tippten auf die Fläche meines Tisches herum und ich blickte zu meiner Kamera. Ich liebte dieses alte Stück, es hatte seinen gewissen Scharm. Meine Finger umfassten das kalte Gerät, mein Blick glitt schnell durch die Klasse, dann hielt ich die Kamera unter dem Tisch und knipste mein Gesicht, es blitzte kurz auf. Leicht erschauderte ich als Mr. Park seinen Unterrichtsstoff in meine Richtung leitete. Er fing an über Selfies zu reden und sagte, dass ich Talent hätte. Ich hörte ihm nur halb zu, mir gingen zu viele Gedanken durch den Kopf. Leicht verlegen senkte ich den Kopf als er weiter redete. Er richtete seinen Blick auf mich und grinste etwas.

„Tut mir leid, ich konnte nicht widerstehen Baekhyun, die Porträtierung war schon immer ein wichtiger Aspekt der Kunst und der Fotografie, so lange es sie schon gibt. Nun Baekhyun, da du nun unser Interesse hast kannst du unserem Gespräch gerne beiwohnen. Kannst du uns bitte den Namen des Prozesses sagen, der die Geburt des ersten Selbst-Porträts eingeleitet hat?"

Ich verstand nur Bahnhof und senkte meinen Blick kurz, ehe ich meinen Lehrer wieder anschaute.

„Ich wusste es... doch... irgendwie habe ich es vergessen." Ich sagte es leise und blickte ihn dabei immer noch an. Mr. Park schlug die Hand auf den Tisch.

„Entweder weißt du es oder nicht, Baekhyun. Gibt es irgendjemanden der den Stoff beherrscht?"

Ich ließ den Kopf gesenkt und betrachtete die Tischplatte, als ich dann Kibums Stimme vernahm. Er war eine fiese Ratte, war reich und fühlte sich als wäre er etwas besseres. Er besaß immer das beste Equipment und hackte auf Personen die ihm nicht gefielen rum.

„Louis Daguerre war ein Französischer Maler, der den Daguerreotypie erschaffen hat. Es ist der Prozess, der Bildern einen stark reflektierenden Stil gab, wie ein Spiegel."

Kibum richtete seinen Blick auf mich.

„Jetzt bist du komplett in der Retrozone gefangen. Armes Ding."

Er hatte sich leicht zu mir vorgebeugt und sein Ton war scharf wie eine Klinge. Mr. Park lobte Kibum und redete dann weiter. Meine Ohren glühten. Das Klingeln der Schulglocke erlöste mich. Ich schaute mich noch etwas um und in mein Blickfeld geriet Luhan, er sah mal wieder so traurig aus. Er saß an seinem Platz am Fenster und blickte leer auf seinen Block.

„Hallo Luhan."

„Oh, hallo Baekyhun..."

Seine Stimme war sanft aber auch sehr brüchig.

„Du bist heute so ruhig."

Stellte ich fest und blickte ihn dabei an.

„Ich denke einfach zu viel nach..."

Antwortete er mir leise.

„Hm... Hast du Lust eine Tasse Tee zu trinken und dich übers Leben auszulassen?"

Fragte ich ihn mit einen leichten Lächeln auf den Lippen.

„Danke... Aber nicht heute, ich muss noch Hausaufgaben machen."

Er richtete seinen Blick wieder auf sein Notizbuch und schrieb langsam weiter.

„Kein Ding, dann holen wir es später nach."

Hinter Luhan fiel mir ein zusammengeknüllter Zettel auf. Ich hob ihn auf und laß ihn ohne das jemand, der sich noch im Raum befand, etwas merkte.

Lieber Luhan, wir lieben dein Porno."

Mir fiel es wieder ein, ein Video von Luhan ist aufgetaucht und ist ein großes Gesprächsthema zur Zeit. Ich warf den Zettel leise wieder auf den Boden zurück, ich wünschte ich hätte das nicht gelesen denn nun hatte ich ein flaues Gefühl im Magen.

Ich ging langsam auf Mr. Park zu und merkte schon Kibums bissigen Blick auf mir, da er sich gerade mit ihm unterhielt.

„Entschuldigen Sie Mr. Park, könnte ich Sie kurz sprechen?"

Sagte ich und schaute meinen Lehrer in die dunklen Augen.  

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 29, 2017 ⏰

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Life is  Strange - Chanbaek Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt