Kurze Zeit später sitze ich im Flugzeug. Ich habe meine Zeichensachen auf dem Schoß und höre Musik. Es hilft mir immer, mich zu entspannen. Denn obwohl ich schon ziemlich oft geflogen bin, verkrampfe ich mich immer noch. Manchen helfen da Atemübungen oder Kaugummi kauen, mir hilft eben zeichnen. Ich zeichne gerne Landschaften oder (wenn ich fliege) die Leute vor mir.
Gedankenverloren spiele ich mit meinem Bleistift und frage mich, ob sich Yuri in dem Jahr in Russland verbessert hat. Ich meine beim Eiskunstlaufen. Bei Victor habe ich aufgehört mich das zu fragen, denn er ist so gut, dass er sich meiner Meinung nach gar nicht mehr verbessern kann. Aber das ist Ansichtssache. Ich laufe natürlich auch gerne auf dem Eis, aber ich bin noch lange nicht sooo gut wie Profis. Ich mache es auch nur so zum Spaß. Da man in Japan meist nur im Winter in überfüllten Eishallen laufen kann, bin ich meist nur in Russland zusammen mit Victor ( und dieses Jahr auch Yuri) auf dem Eis. Ich schmunzle ein wenig, wenn ich daran denke, wie verkrampft und ungelenkig ich immer bin, wenn ich lange nicht mehr auf dem Eis war."Liebe Fluggäste! Wir werden in Kürze Moskau erreichen. Bitte schnallen sie sich an und bereiten sie sich auf die Landung vor. Wir wünschen ihnen einen schönen Aufenthalt.", reißt mich die Stimme des Piloten aus meinen Gedanken. Schnell packe ich meine Zeichensachen in den kleinen Rucksack und schalte meinen Ipod aus. Oh Gott, endlich werde ich Yuri und Victor wieder sehen!
Nach der Landung renne ich schon fast zum Gepäckband um möglichst schnell meinen Koffer zu holen und loszufahren. Meine Eltern interressiert es aber anscheinend herzlich wenig, dass ich so schnell wie möglich zu Victor und Yuri möchte. Ganz gemächlich schlendern sie mit den Koffern zu den Mietwagen und klären dort erstmal ne halbe Stunde alles mit dem Vermieter. Nach einer halben Ewigkeit können wir endlich losfahren. Ich bin total aufgeregt und ich vermute mal ich gehe meinen Eltern gehörig auf die Nerven aber naja... ich habe meine besten Freunde ein ganzes Jahr nicht gesehen, also ist das wohl natürlich. Doch trotz meiner Aufregung, Nervosität und Neugier schlafe ich auf der Fahrt von Moskau nach Sankt Petersburg wegen meines Jetlags ein.
Ein paar Stunden später kommen wir an unserem Ferienhaus an. Ich werde von einem "Yuki? Wach auf, wir sind da..." von meiner Mutter geweckt. Ich schnelle hoch. Mein erster Gedanke: ich muss zu Victor und Yuri. Zweiter Gedanke: warum kann ich nichts sehen?! Erst da merke ich, dass es stockdunkel und wahrscheinlich mitten in der Nacht ist. "Wie spät?", murmele ich, noch immer ein bisschen verschlafen. "Kurz vor eins", antwortet meine Mutter.
Nachdem ich mich an die Dunkelheit gewöhnt habe, steige ich aus und helfe meinen Eltern beim Sachen reintragen. "Kann ich kurz zu Victor und Yuri?", rufe ich meiner Mutter zu. "Schätzchen, es ist mitten in der Nacht. Die beiden schlafen bestimmt und du könntest auch noch ein bisschen Schlaf vertragen." Seufzend gebe ich mich geschlagen und stapfe mit meinem Koffer die Treppen hoch in mein Zimmer. Das Ferienhaus haben wir schon seit ich denken kann. Ich ziehe mich aus und werfe mich aufs Bett. Wider erwarten schlafe ich auf der Stelle ein.
Am nächsten Morgen werde ich von der prallen Sonne aufgeweckt. Blinzend öffne ich die Augen und gucke auf den Wecker. Es ist 14 Uhr. Omg. Ich hab einfach mal 12 Stunden durchgepennt. Das ist ein neuer Rekord! Ich schwinge mich aus dem Bett und gehe, bzw schlurfe, ins Bad. Eigentlich könnte ich jetzt eine warme Dusche gebrauchen, denn es ist arschkalt im Haus. Wie ich meine Eltern kenne, haben sie aus Gewohnheit vergessen die Heizung anzumachen. Kann man jetzt auch nicht dran ändern. Also steige ich in die Dusche und lasse das warme Wasser über meine Haut laufen. Nach einer halben Stunde steige ich wieder aus der Dusche und wickle mir ein Handtuch um. So leise wie möglich schleiche ich in mein Zimmer und öffne meinen Koffer. Ich nehme mir meine Unterwäsche, eine lange schwarze Hose und einen großen Pulli. Und natürlich meine flauschigen Socken, denn ich hab keine Lust mir die Füße abzufrieren. Schnell ziehe ich mich um und föhne mir - so leise wie es eben geht - die Haare. Dann gehe ich auf Zehenspitzen die Treppe runter und in die Küche. Auf dem Küchentisch liegt ein kleiner Zettel
Hey Yuki, wir sind zu deinen Großeltern gefahren. Du hast noch geschlafen und wir wollten dich nicht wecken. Sind wahrscheinlich so gegen 21 Uhr zurück. Kuss MamaNa danke, dann war ich jetzt komplett umsonst leise-.- aber irgendwie bin ich froh, dass ich nicht mitmusste. Ich mag meine Oma zwar sehr, aber ich bin noch nicht bereit, mir soviel Gequatsche auf russisch anzuhören. Obwohl ich zweisprachig aufgewachsen bin, rede ich meistens japanisch und es braucht 1-2 Tage, bis ich wieder flüssig russisch sprechen und es ordentlich verstehen kann.
Ich esse schnell etwas und renne förmlich die Treppen hoch, da ich jetzt sofort zu Yuri und Victor möchte. Ich nehme mein Handy und versuche es anzumachen. Aber es bleibt aus. Ist es kaputt?! Achso. Der Akku ist leer. Ich suche also in meinem Koffer nach meinem Ladekabel. Irgendwo muss es doch sein! Schließlich - nach ca einer halben Stunde - gebe ich es auf und komme zu dem Schluss, dass ich es ein der Eile wohl vergessen haben muss. Na toll. Jetzt darf ich auch noch in die Stadt fahren und mir ein neues Ladekabel kaufen. Naja, ich habe keine Wahl also nehme ich das Haustelefon und rufe mir ein Taxi. Victor und Yuri werden wohl noch ein wenig warten müssen...
Dann schnappe ich mir meine Jacke und schlüpfe in meine Winterstiefel. Ich will gerade die Tür hinter mir schließen, da fällt mir ein, dass ich vielleicht die Schlüssel mitnehmen sollte, denn ich glaube ich werde vor 21 Uhr wieder zu Hause sein. Allein schon, wegen meines Handys. Ich bin nicht süchtig, aber ich hasse es, nicht erreichbar zu sein. Also gehe ich in die Küche zurück und hole meine Schlüssel. Dann trete ich aus der Haustür. Heilige Scheiße ist das kalt! Aber es hilft nichts. Also stecke ich die Hände in die Taschen und laufe den langen Weg von unserem Ferienhaus zur Straße runter. Nach 5 Minuten kommt mein Taxi. Ich steige ein und sage dem Fahrer noch etwas abgehackt wo ich hinmöchte. Dann lehne ich mich nach hinten und genieße die Wärme des Autos.
DU LIEST GERADE
Famous Friends (Yuri!!! On Ice)
FanfictionYuki Takakura, 16 Jahre jung, fährt wie jedes Jahr zu ihren Freunden Victor und Yuri nach Russland. Doch dort trifft sie, mehr oder weniger unerwartet, auf Yuri Plisetsky. Zwischen den beiden entwickelt sich im Laufe der Geschichte etwas. Doch wird...