Viel zu lang davor weggelaufen
Vor dir wegzulaufen.
Wir sind passiert, bevor wir wussten was passiert.
Wollten mehr sein als nur Phantasien
Immer nach Monstern unter'm Bett gesucht, aber fanden sie
In uns selbst eingefangen
Spiegelwelt auf einmal dann
Lästig, stressig, Zeitaufwand
Will nur noch von der Leine, lass mich renn
Kann gut renn
Mich kann man nicht gut kenn.
Hass ist wenn du richtig liebst
Bin scheinbar ein Unmensch
[...]Teil eins
"Ich hasse es, wenn du immer alles überall liegen lässt", motzte Louis und warf die Mischung aus gebrauchten Socken und Tshirts neben Harry auf die Couch. Dieser war aus seinem kurzschlaf gerissen worden und schreckte nun hoch, während ihm eine seiner locken ins Gesicht fiel. Er hasste es, wenn er so grob geweckt wurde und das wusste Louis auch; zumindest normalerweise. Aber momentan galt sowieso nichts in diesen vier Wänden dem 'normalerweise', weswegen Harry einfach nur seufzte und von der Couch aufstand.
Von der letzten Nachtschicht tat ihm alles weh und das letzte woran er gedacht hatte war, die dreckige Wäsche nun auch noch in den Wäschekorb zu machen, nur damit sein Verlobter nicht durchdrehte.
Louis hingegen wurde nur noch wütender, da er keine Antwort von Harry bekam und sich die beiden in letzter Zeit sowieso nur bekriegten. Während Harry nämlich arbeiten war und ansonsten alles an Louis hängen ließ, machte dieser nebenbei noch sein Medizinstudium und hatte selbst kaum Zeit, irgendwas zu erledigen. Aber Wanzen wollte er jetzt nicht auch noch in der Wohnung haben."Was ist denn daran so schwer, die Sachen sofort nach dem ausziehen in die Wäsche zu schmeißen?" Der Ton von dem kleineren war bissig und obwohl Harry dies heraushörte, konnte er sich nicht dazu aufraffen, zu antworten. Gott, er war einfach noch viel zu müde.
"Tut mir leid Ihre Ruhe gestört zu haben, Mister Styles, aber ich würde trotzdem gerne eine Antwort haben.""Mhm", brummte dieser nur, verließ mit schlürfenden Füßen das kleine Wohnzimmer, was gleichzeitig als Küche und als Esszimmer galt. Er betrat ihr Bad, was anderen wahrscheinlich viel zu klein, viel zu kalt, und viel zu dunkel war und warf die schmutzigen Sachen in die Wäsche. Ein mühevoller Seufzer entfuhr seinen spröden Lippen und er fuhr sich einmal durch die locken, ehe er sich selbst in dem dreckigen Spiegel ansah. Im Hintergrund hörte er Louis weiterhin fluchen und durch die kleine Wohnung huschen, während er sich an den Tag zurück erinnerte, wie die beiden diese Wohnung ausgesucht und sofort geliebt hatten. Wo hier alles noch nicht so klein, kalt und dunkel war.
**Flashback**
"Ich habe langsam echt keine Lust mehr", sagte Louis mit weinerlicher Stimme und klang dabei zehn Jahre jünger, als er eigentlich war. Während er sich an Harry's Arm klammerte und sie den Weg zur zehnten Wohnungsbesichtigung entlang liefen, bemerkte Harry, wie sehr er sich wünschte, dass dies nun wirklich die letzte wäre. Denn es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien und man konnte bequem ein T-shirt anziehen, ohne das man sich wie in der Sauna vorkam. An so einem Tag, wollten sie nicht nur in dreckigen und leeren Wohnungen umherlaufen.
"Vielleicht ist es ja die eine", lächelte Harry also nur, gab seinem Freund einen Kuss auf die Schläfe und zog ihn näher an sich heran, um sich wirklich sicher zu sein.
Ihre Freunde hatten ihre Bedenken geäußert, nach knapp einem Jahr Beziehung, bereits zusammen zu ziehen. Doch Louis und Harry waren sich beide einig, dass das ganze schon klappen wird und außerdem, hatten sie es satt, immer Rücksicht auf ihre Familien nehmen zu müssen. Auch wenn sie noch jung waren, wollten sie das ganze selbst in die Hand nehmen und nach langem zureden hatten sie es sogar geschafft, dass Louis' Vater ihnen anbot, das Geld für die Kaution zu bezahlen. So lange bis Harry durch seine Arbeit etwas Geld zusammen hatte, würden sie sich zwar mit Sperrmöbeln zufrieden geben müssen, aber auch das würden sie alles schön gestalten können.
Der Makler war freundlich und verkaufte ihnen lediglich die guten Sachen an der Wohnung. Ja, sie war klein, aber dadurch einfacher sauber zu halten und das wichtigste Zimmer, das Schlafzimmer, war sogar eines der größten Räume. Manche würden vielleicht trotzdem behaupten, das zwanzig Quadratmeter zum Leben zu klein wären, aber alleine der Gedanke, dass diese zwanzig Quadratmeter alleine Louis und Harry gehörten, machte diese Wohnung so groß wie ein ganzes Haus.
"Harry, wir nehmen sie", hatte Louis begeistert gerufen und sich so sehr um den Hals seines Freundes geklammert, das dieser gar keine andere Wahl hatte, als lachend zu nicken und seiner Liebe einen Kuss auf den Rosanen Mund zu drücken.
Nicht einmal eine Woche später, begannen sie auch schon mit den Renovierungsarbeiten. Beide waren für helle Farben und außerdem grünen und blauen Accessoires, die der ganzen Wohnung etwas Liebe verleihen sollten. Zwischen weißen Haaren, blauen Fingern und grünen Nasen schafften sie es jedoch trotzdem, innerhalb einer Woche die Wohnung bewohnbar zu machen und fanden sogar ein paar Möbel, die gut in ihr neues Zuhause passen würden. Harry würde untertreiben, wenn er behauptet hätte, dass Louis der Hauptteil der Arbeit zugeschrieben war und als dieser dann auch noch die Zusage für das Medizin Studium bekam, stand ihrer ersten gemeinsamen Nacht in ihrer ersten gemeinsamen Wohnung, nichts mehr im Weg.
**Flashback Ende**
Und nun schienen die weißen Wände gar nicht mehr so viel Liebe in die Wohnung zu bringen und Harry bemerkte, wie er sich selbst davon zu überzeugen versuchte, dass dies alles an dem kalten Winter lag, der über London gezogen war.
Louis' Fluchen hatte mittlerweile abgeebbt und Harry hoffte, dass er ihn gleich auf der Couch vorfinden würde und sich einfach so an ihn kuschelte, dass diese kleine Auseinandersetzung eben vergessen war.
Also stand er auf, seine Knie knackten einmal laut und er machte den Spiegel sauber, bevor er die dunkle Holztür öffnete und versuchte das leise quietschen zu ignorieren. Ihm fiel ein, dass Louis schon vor Wochen darum gebeten hatte, dass er diese bitte Ölen sollte.Seufzend strich er sich die Haare aus dem Gesicht und trat ins Wohnzimmer, wo sein Verlobter tatsächlich auf der Couch saß und etwas verloren auf den nicht laufenden fernsehbildschirm starrte. Harry dachte erst, dass er ihn vielleicht gar nicht gehört hatte, doch nach ein paar Schritten drehte sich Louis' Kopf zu ihm und seine Augen fuhren einmal seinen Körper auf und ab, bevor er die grünen Augen fokussierte.
"Hast du dir jetzt einen runter geholt oder warum warst du so lange im Bad?" Obwohl es der Gesichtsausdruck nicht sagte und jeder andere es als einen Vorwurf gesehen hätte, konnte Harry den scherzenden Unterton in der Stimme seines Verlobten erkennen, weswegen ein Lächeln auf seine Lippen trat und er sich neben Louis fallen ließ.
Louis lächelte daraufhin ebenfalls und fuhr dem Lockenkopf durch die Haare, die er nun auf seinem Schoß platziert hatte.
Er wollte ja gar nicht immer nur rummeckern, aber er war nunmal einfach gereizt durch das Medizinstudium und hasste es dann einfach, wenn er nach Hause kam und eine unsaubere Wohnung vorfand.
Doch er wusste auch, dass Harry schwer arbeitete, um den beiden die Miete bezahlen zu können und auch nicht selten Überstunden machte, damit die beiden mal schick essen gehen konnten. Er liebte diesen Mann, er hatte ja nicht einfach so 'Ja' zu dem Antrag gesagt.Aber vielleicht sind die beiden einfach so geblendet gewesen und wussten nicht, dass das alles gar nicht ihrem Traum angehörte? Das es nicht das war, was sie wirklich wollten?
"Ich liebe dich", hörte Harry seinen Verlobten sagen und sah diesem nun in die blauen Augen.
"Ich liebe dich auch, so sehr Boo."
Vielleicht sind zwanzig Quadratmeter zum träumen zu klein.
[...]
Wo du meintest ich bin ganz weit weg
Dacht ich man
Ich war noch nie näher da, gar keinem Menschen jemals
leider getrennt
Verrückt dass fallen wie Fliegen ist für 'nen kleinen Moment..-.-.-.-.-.-.-
Eine Kurzgeschichte mit 5 Kapiteln wird euch hier erwarten. Der Song hat mich darauf gebracht und ich freue mich wie immer über Votes und Kommentare, außerdem natürlich eure Meinungen.
Viel Spaß damit, ich hoffe euch gefällt es so sehr wie es mir gefällt, sie zu schreiben.
Danke fürs lesen.. xx
-Michelle ❤️
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20qm | L.S | Kurzgeschichte
Fanfiction"Vielleicht sind 20qm zum träumen zu klein." Louis und Harry sind bereits seit ein paar Jahren zusammen. Doch sobald sie in ihre erste gemeinsame Wohnung gezogen waren, wird ihre Beziehung von massiven Problemen belästigt. Streit, Eifersucht und die...