Lost Girl

Prolog

Ein schöner Tag neigt sich dem Ende zu.

Es regnet, durch die Fensterscheiben des kleinen Opel Corsa sieht man kaum noch etwas, da die Scheibenwischer kaum hinterherkommen.

Doch dann sehe ich krelle weiße Lichter. Sie werden immer heller und kommen direkt auf uns zu. Ich schreie. Ein Knall ist zu hören. Schmerzen durchfluten meinen ganzen Körper. So schreckliche Schmerzen habe ich zuvor noch nie gespürt. Mein Kopf schleudert hin und her. Ich kann ihn gar nicht mehr steuern. Es tut so weh. Warme, salzige Tränen fließen an meinen Wangen hinunter.

"Mommy, Daddy", schreie ich panisch. Doch niemand reagiert. Ich wage mich ein Blick auf die vorderen Sitze zu werfen. Jede Bewegung schmerzt wie verrückt. Sie bluten und haben die Augen geschlossen. "Mach die Augen auf Mommy. Sprich mit mir Daddy". Doch ich bekomme keine Antwort. Leben sie noch? Oder schlafen sie nur um diese Schmerzen nicht ertragen zu müssen?

Menschen müssen meine Schreie gehört haben. Eine Frau steht vor meiner Autotür. Sie hat blonde Haare, rote Kleidung an und sie redet mit mir, aber ich nehme nicht viel wahr von dem was sie sagt. Es fühlt sich an als hätte ich rießige Wattepausche in den Ohren. Mit einem komischen Gerät öffnet die Frau meine Tür. Sie hebt mich aus meinem Kindersitz und rennt mit mir im Arm zu einem Krankenwagen.

Hier drinnen ist alles weiß und hell. Wie das Licht wegen dem mir alles weh tut. Wegen dem Mommy und Daddy schlafen.

Ein Arzt setzt mir eine Maske an die Nase. Er sagt das ist zum schlafen, damit ich keine Schmerzen mehr habe. Ich werde immer schläfriger. "Bei den Eltern dieses Mädchens können wir nichts mehr machen. Sie haben es nicht geschafft". Das waren die letzten Worte die ich mitbekam, bevor ich einschlief. Mommy und Daddy schlafen nicht. Sie sind tot.

Ich war erst 8 Jahre alt, als dieser Tag mein Leben veränderte und ich auf mich alleine gestellt war.