3. Der Abhang

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Ich sitze so da, alleine, am Rand des Abgrunds. Ich sehe nach oben in den hellen, klaren Sternenhimmel und muss breit lächeln. Lange ist nun schon her, dass ich mich so frei und glücklich fühlte. Plötzlich höre ich Lärm hinter mir, Äste brechen und Stimmen, die allerdings noch zu weit entfernt von mir sind, um etwas verstehen zu können. Ich sehe mich um und meine Stimmung verändert sich rasch und ich bin voll Adrenalin.
>> Dieser Abhang ist doch mein Ort? Niemand kennt ihn außer...<< Geschockt von diesem Gedanken stehe ich auf und verstecke mich im Gestrüpp. Es wurde lauter, ich höre Gelächter, seins und das des Mädchens. Ein Mädchen. So schnell hat er schon eine neue? Die Wut überkommt mich so rasch als ich sie Händchen haltend dahin gehend sehe, wo ich noch vor kurzem saß.

>> Wow, es ist so schön und friedlich hier.<< sagt sie mit einem lächeln.
>> Genau deswegen habe ich dich zu meinem geheimen Ort mitgenommen, weil er genau so schön ist wie du.<< antwortet er ihr charmant.

>> Sein Ort? Von mir aus kann er sich mit allen möglichen Mädchen treffen ,aber nicht an meinem Ort! Vor allem kann er nicht einfach behaupten es sei sein Ort! Es ist mein Ort...<< voll Wut und Traurigkeit sitze ich auf der Erde hinter dem Gestrüpp mit so vielen Gedankengängen.

Ich sehe den beiden mit Herzschmerz zu und schaffe es nicht meinen Blick abzuwenden. Er küsst sie. Er schaut sie an, beißt sich auf die Unterlippe und sagt meinen Namen. Sie schaut ihn verdutzt an, verpasst ihm eine Ohrfeige die richtig knallt, sagt er sei ein Arsch genauso wie alle anderen Jungs und geht energisch davon. Er macht sich keine mühe ihr hinterher zu gehen.
Er sitzt nur so da, schaut ihn den Himmel. Er versucht stark zu bleiben, dass kann ich ihm gut ansehen, als ich unbewusst langsam auf ihn zu gehe. Ich setze mich zu ihm, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen. Nach einer Weile nahm ich ihn in den Arm, total unwissend was gerade geschieht und was mit mir los ist. Er weinte in meinen Armen, der sonst so starke, verschlossene Mann, den ich nie weinen sehen habe. Unter Tränen flüstert er in meinem Arm, „Es tut mir leid. Es tut mir so verdammt leid, ich verdiene es nicht, dass du trotz allem noch so nett zu mir bist. Es tut mir so leid." Bevor ich überhaupt über seine Worte nachdenken konnte, antwortete ich ihm ‚ „Ich verzeihe dir", mit diesen Worten gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und ging.
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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 21, 2017 ⏰

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