Die Macht der Musik

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Es war kurz vor Weihnachten und die Stadt war überfüllt mit geschäftig herumrennenden Menschen. Die Sonne ließ die Schneehauben der Häuser wie Glitzerpulver glitzern. Es war ein wundervoller Tag. Ich machte mich auf den Weg um Weihnachtsgeschenke zu kaufen.

Die Türglocke bimmelte fröhlich, als ich in die Teekanne eintrat. Ein Schwall süßlichen aromatischen Duftes kam mir entgegen. Die Verkäuferin hinter der Theke hatte ergraute Haare, war klein und pummelig und auf ihrer schiefen Nase saß eine Lesebrille sodass sie alles in allem aussah wie eine echte Märchenhexe. „Grüß Gott, wie konn ich eana heifa?", fragte sie mit bayrischem Akzent. „Hallo, ich suche einen Tee für meine Oma und", ich sah mich im Laden um. Die hohen Mauern waren voller Regale, die vollgestopft mit Tee Dosen waren. In einer kleinen Ecke am Ende des Ladens stand ein Regal mit Bonbons. „Bonbons."

„Wejchn Tee mog denn eana Oma gean? Wie wads mit an Zitronentee? ", fragte sie und ich musste mir ein Grinsen verkneifen. „Zitronentee hat sie schon sehr oft probiert, aber sie ist offen für alles Neue und Exotische." „Mog sie denn Popcorn?"

Ich fragte mich was das mit dem Tee zu tun haben sollte und antwortete: „Nein, überhaupt nicht." „Überhaupt ned, soso, mogs denn an Schoklad?" Schokoladentee??? „Ich denke schon." „Wie wads mit an Himbeer- Schoko- Kokostee?" „Ich glaube der könnte ihr schmecken. Darf ich mal riechen?", bat ich. „Natürlich, nach dringa is richa de beste Möglichkeit an Tee zum kosten." Sie hielt mir eine rosafarbene Tee Dose unter die Nase. Der Tee duftete himmlisch. „Der ist sehr gut. Haben sie auch noch eine Bonbonsorte für meine Oma?" Die Frau lief quer durch den Laden um Bonbonregal. Dort standen riesige Bonbongläser, die Süßigkeiten jeder Farbe enthielten. Veilchenblau, Sonnengelb, Wasserblau und Smaragdgrün, jede Farbe war vertreten. Sie nahm ein Glas mit den smaragdgrünen Bonbons heraus und erklärte: „Des sand Apfl- Zimt- Bonbons, schmeckan draumhaft." Sie reichte mir das Glas und ich nahm eine Kugel und probierte. Sie schmeckten wirklich traumhaft, nur leider konnte meine Oma Zimt nicht leiden. Deswegen ordnete ich an: „Sie sind wirklich traumhaft, aber meine Oma mag keinen Zimt." Die Frau machte ein enttäuschtes Gesicht, deswegen bestellte ich für mich eine Tüte. Danach schlug sie mir welche mit Orangengeschmack vor und danach Haselnussgeschmack, was einfach perfekt für meine Oma war.

Nachdem ich das Geschäft verlassen hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem Geschenk für meinen Bruder. Er liebte Filme. Also ging ich in einen Filmstore. Er war voll von Filmen, und Serien. Am Ende entschied ich mich für einen Science- Fiction- Film, bei dem hübsche Schauspielerinnen die Hauptrolle darstellten. Das Übliche halt.

Während der Zeit im Filmstore, hat es zu schneien begonnen. Die kalten Schneekristalle legten sich auf meine braungoldenen Haare und zauberten Glitzerpartikel hinein. Zumindest wusste ich jetzt, dass meine graue Winterjacke warmhielt. Ich bog in die Straße ein, in der es den besten Cappuccino der Welt gab, mit ganz, ganz, ganz viel Milchschaum und einer feinen Note Schokolade.

Und dann sah ich ihn dort sitzen. Er spielte auf einer schwarzen Gitarre. Seine Finger bewegten sich so schnell, dass ich gar nicht mehr mit dem Sehen mitkam. Er schien so versunken in seine Musik, die er spielte, dass er gar nicht mitbekam, wie alle Leute um ihn herum erstarrten um ihn zu beobachten. Seine Musik verteilte sich über die ganzen Leute und die Stadt wie Glitzerpulver, das man wegpustete. Er spielte als wüsste er nicht, dass sie zuhörten, als ob er nur für sich spielen würde. Und vielleicht war es ja auch so. Und dann schaute er auf. Sein schwarzes Haar brachte seine grünen Augen zum Leuchten und seine Nasenspitze war leicht rot. Ich glaubte er war Asiate, zumindest sah er so aus.

Dann erblickte er mich und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus (das konnte auch Einbildung sein). Er stand auf und ... nein, das konnte nicht sein. Er kam zu mir ohne das faszinierende Spiel zu unterbrechen. Und plötzlich hatte ich das Gefühl die Welt stehe still, alle Geräusche verstummten, sogar die Schneeflocken schienen langsamer zu Boden zu fallen, bis auf sein Lied, das er gerade spielte. In Gedanken schrieb ich einen Text:

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⏰ Last updated: Aug 09, 2017 ⏰

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Apfl- Zimt- BonbonsWhere stories live. Discover now