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Eunha's Sicht

Der Brief liegt sicher bei Yoongi Zuhause.
Ich habe den Abschiedsbrief dem Hausmädchen gegeben.

Und nun, einige Stunden später, stehe ich am Geländer des Hochhauses, auf dem ich einige Tage zuvor ebenfalls stand.
Ich muss nur noch loslassen und fallen.
Und das wollte ich auch, doch eine mir allzu bekannte Stimme hielt mich auf.

,,Eunha!"
,,Bitte nicht!"

Yoongi.
Ich drehte mich nicht um, tat als hätte ich nichts gehört.
Doch letzendlich tat ich es doch.

Nun stehen Yoongi und ich und gegenüber.
Er weinte, doch ich probierte mir die Tränen zurück zu halten.

Doch als er diese drei Worte über seine zitternden Lippen brachte, überkamen die Tränen auch mich.

,,Ich liebe dich, Eunha, bitte..", die Verzweiflung und diesen Schmerz in seiner Stimme zu hören tat weh, sehr weh.

,,Wieso hast du das nicht zu mir gesagt, als ich noch am leben war?", schrie ich.
Doch nachdem ich seinen gekränkten Blick sah, tat es mir direkt wieder Leid.

,,E-Es tut mir so Leid.", mehr bekam er nicht mehr raus.
Direkt vor mir brach er weinend zusammen.
Sollte ich nicht eigentlich die sein, die hier weinend zusammen brechen müsste?

,,Es ist meine Schuld gewesen, oder?", fragte ich leise, doch laut genug das er es hören konnte.

,,Nein, war es nicht. Ich habe dich schließlich betrogen.", sagte er.
Dann stand er auf, streckte mir die Hand hin und kam näher.

,,Wieso hast du mich danach bei allen schlecht gemacht?", fragte ich.

,,Es tut mir Leid.", sagte er stumm und kam mir noch näher.

,,Antworte!", schrie ich.

,,I-Ich weiß es nicht.", flüsterte er kleinlaut.

Dann war es still zwischen uns.
Seine Hand immer noch ausgestreckt.
Sollte ich sie nehmen?
Sollte doch noch die Chance auf ein neues, besseres Leben bekommen?
Ich griff nach der Hand.

,,Yoongi?"

,,Ja?"

,,Ich liebe dich auch."

Dann ließ ich seine Hand los und fiel in die Tiefe.

Min Yoongi, danke, dass du in meinen letzten Sekunden bei mir warst.

past  | m.ygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt