POV Liam
Noch 10 Minuten. Manche mögen denken, dass man nach fast 4 Jahren im Show-Biz sowas wie Aufregung gar nicht mehr kennt aber ich sage euch, jeder der das denkt, stand noch nie auf einer Bühne. Meine Handflächen beginnen zu schwitzen und es fällt mir sichtlich schwerer, nicht hysterisch hinter der Bühne rumzurennen. Man hört schon das aufgeregte Geschrei der Tausenden von Fans aus der Konzerthalle, nicht gerade hilfreich gegen Lampenfieber. Louis steht nicht weit von mir entfernt und spricht mit Harry. Die Zwei sind so ruhig. Naja, äußerlich. Zayn telefoniert gerade mit Perrie. Das macht er immer vor einem Konzert, er braucht das. Sie wünscht ihm viel Glück und es kann nichts mehr schief gehen. Total süß. Und Niall und ich? Wir sitzen hier, bereit dazu, auf der Bühne alles zu geben. Alles und noch mehr. „Glaubst du ich finde sie heute?“, fragt der Ire mich und schaut nervös auf seine Hände. „Niall…“, meine Stimme ist ruhig, anders als meine Gefühle. Noch 8 Minuten. „Was denn? Es wäre doch eine super Geschichte: Niall Horan findet Prinzessin auf Konzert zwischen Tausenden von schreienden Fans“, sein Blick wird verträumt und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Du hoffnungsloser Romantiker!“, eine freundschaftlicher Schlag auf die Schulter und wir beide stehen auf. Dass Niall noch single ist… „Noch 7 Minuten, Leute!“, schreit eine weibliche Stimme und wir Jungs stellen uns alle auf unsere Positionen. Wir bekommen unsere In-Ear Monitorings und unsere Mikrofone. Unsere Handys stellen wir auf lautlos, behalten sie aber in unseren Taschen. Vielleicht muss man ja auf der Bühne mal was googlen. Sowas machen Bands nicht? Falsch. Wir singen auf unseren Konzerten nicht nur, nein. Wäre doch langweilig. Und ein Bühnenprogramm gibt es auch nicht. Das Erfolgsrezept von One Direction? Improvisation. Ich schaue auf mein Handy. Was hab ich als Letztes gegooglet? Ah, How to twerk. Ich grinse. Das letzte Konzert war schon genial. Wieso bin ich eigentlich noch aufgeregt? Noch 4 Minuten. Oh verdammt. Ich gehe mir durch die Haare und ernte einen bösen Blick von Lou, die sofort kommt um sie wieder zu richten. „Liam, du bist viel zu nervös. Das wird klasse, so wie immer.“, beruhigt sie mich und streichelt mir über den Oberarm, lächelt sanft. Ich nicke ihr zu und schaue zu den anderen Jungs. Alle voller Konzentration. Das sind meine vier besten Freunde. Harry, Louis, Niall und Zayn. Kurz: One Direction. Noch 1 Minute und 15 Sekunden. „Alle bereit machen!“, ruft die weibliche Stimme erneut und ich atme tief ein und aus. Meine Augen sind geschlossen, ich atme ruhig. Dann höre ich den Countdown von draußen, spanne meine Muskeln an. 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und 1! Wir laufen raus und die Show kann beginnen.
POV Blaire
Verdammt haben wir geile Plätze. Zwar nicht direkt erste Reihe aber trotzdem so, dass wir gut auf die Bühne sehen können. Die Stimmung ist schon vor dem Konzert Bombe und die Mädels, die um uns rumstehen sind auch ganz okay. Jetzt nicht so, dass ich mit ihnen reden will aber auch nicht so, dass ich das Bedürfnis habe ihnen ihre, zugegebenermaßen billigen Extensions, rauszureißen. Jenna neben mir ist schon total am ausflippen, und das nur, weil nun ein Countdown auf der Leinwand zusehen ist. Wow, große Zahlen. Verdammt, was ein Grund zum kreischen. Ich lache, wie hysterisch diese ganzen Weiber hier sind. Es sind einfach nur fünf Jungs. Liam, Harry, Louis, Zayn und Niall. Ehe ich realisiere, warum der Lärmpegel im Raum nochmal um ca 50 Dezibel steigt bemerke ich ein Surren in meinem rechten Ohr. Wo kommt das jetzt her? Naja, wahrscheinlich von dem dämliche Gekreische der Anderen hier. „Blaire, Blaire! Guck auf die Bühne, maaaan!“, schreit Jenna neben mir und zerrt an meinem Arm. „Ist ja gut!“, lache ich und schaue auf die Bühne. Da sind sie ja. Zugegebenermaßen sind sie ja doch ganz süß. „Zaaaaayyyyn!“, schreit Jenna neben mir sich die Kehle aus dem Leib und hüpft aufgeregt auf der Stelle umher. Ich beginne zu lachen, Zayn ist, glaube ich, der mit den schwarzen Haaren oder der Blonde. Verdammt, diese Mädels hier in der Halle sind echt verrückt! Auf der bühne kann ich schon zwei BH’s zählen und ich glaube die neben mir hat grade ihr Handy geworfen. Oha, läuft bei der. Mein Blick schweift über die Menge. Er bleibt bei einem Jungen hängen, der direkt zu mir schaut. Sein Blick scheint durch mich hindurch zu gehen und sofort breitet sich eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper aus. Es läuft mir kalt den Rücken hinab und es fühlt sich an, als würde ich diesen Jungen kennen. Kurz schaue ich auf den Boden. Ich hasse es, wenn man Blickkontakt mit fremden Menschen hat. Als dann aber mein Blick wieder hochgeht, ist der Junge verschwunden. Verwirrt schaue ich mich um. Nirgends ist er mehr zu sehen. Und da wird mir etwas bewusst. Nun aber fix zu meinem eigentlichen Anliegen, das Konzert beginnt ja auch bald. Ich freue mich schon, die Musikrichtung gefällt mir wirklich sehr. Er ist hier. ER. Was wenn der Junge eben… Nein. Was wenn er sich gerade auf den Weg zu uns macht? Wenn er uns etwas antun will? Ich bemerke, wie mich jemand von rechts anstupst und schreie auf. Er ist hier, er hat mich angefasst er… ist Jenna? „Was ist denn los?“, schreit sie mir zu. Ich schüttele nur den Kopf. Als wenn er uns hier etwas antun würde. Hier sind viel zu viele Menschen. Jenna nickt kurz, ehe sie ihren Blick wieder zur Bühne wendet. Auch ich schaue nun zur Bühne und beschließe, mich voll und ganz auf das Konzert zu konzentrieren. Gerade stellen sie sich auf und die ersten Töne einer ihrer Songs werden gespielt. Da ist es wieder, dieses Surren in meinem Ohr. Aber viel lauter als eben. Was ist das? Ehe ich mir weiter Gedanken machen kann setzt schon die Stimme von dem Jungen ein, der Vans trägt. „Right now!“, schreit Jenna neben mir und flippt total aus. Eigentlich wäre mir das peinlich aber da hier alle so abgehen, beginne auch ich rumzuhüpfen und ein paar Textfetzen mitzugrölen. Das Surren in meinem Ohr wird immer und immer lauter und ich bleibe abrupt stehen. Laute Musik ist nicht gut für die Ohren. Scheiße! Meinte er das in seinem Brief? Hysterisch zerre ich an Jennas Arm. „Jenna! Jenna!“, rufe ich aber sie schüttelt meinen Arm ab. Ihr Ernst? Das Surren wird immer schlimmer und ich habe das Gefühl, dass mein Kopf gleich platzt. Tränen bilden sich in meinen Augen, als ich panisch versuche mich durch die kreischenden Mädchen zu zwängen. Das Surren bereitet mir Kopfschmerzen und die Angst vor dem Unbekannten wird immer größer. Was auch immer hier vor sich geht ist alles andere als in Ordnung! Ich schupse und kratze, versuche mit allen Mitteln diese verdammte Konzerthalle zu verlassen. Meine rechte Hand presst sich mittlerweile an mein rechtes Ohr, ich zwinge sie mit aller Kraft jeden Schall von meinem überlasteten Trommelfell fernzuhalten. Vergebens. Ich bekomme ein höllisches Stechen, welches sich durch meinen gesamten Kopf zieht und mich langsam aber sicher um den Verstand bringt. Klare Gedanken fassen? Unmöglich. Und dann passiert es. Ein falscher Schritt. Ein Moment der Unaufmerksamkeit und ich stolpere. Ich schreie laut auf, ehe ich den kalten, harten Boden unter meinem Körper spüre. Ein stechender Schmerz in meiner linken Rippengegend und dann dieses Surren. Es hört sich plötzlich an wie ein lauter Knall, um mich herum verschwimmt alles und das Einzige, was man in der Halle noch hört, ist ein ohrenbetäubender, verzweifelter Schrei.
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Haunt - a 1D-Horror-FF
FanfictionBlaire gehörte nie zu den Menschen der abergläubischen Sorte. Bis zu diesem einen Tag. Was passiert wenn alles als ein harmloser Spaß anfängt und im Wahnsinn endet? Wenn ein Fluch auf ihr und ihren besten Freunden lastet und plötzlich Briefe mit s...