" Hallo! Frau Teufel! Geht es ihnen gut?", fragte mich die Ärztin mit erhobener Stimme. Ob es mir gut geht? Ich wusste nicht ob sie diese Frage wirklich ernst gemeint hat, oder einfach selbst nicht wusste was sie anderes hätte sagen sollen. Natürlich geht es mir gut. Ich kann meine Beine nicht bewegen, kann nicht lesen, beginne vom Schwindel - der plötzlich aus dem Nichts auftritt - an zu brechen, meine komplette rechte Körperhälfte ist taub und ich schmecke nichts mehr außer bitter. Natürlich geht es mir gut! Es hätte mir nicht besser gehen können in diesem Moment. "Frau Teufel, bitte antworten sie mir doch. Haben sie mich verstanden?", schallte es wieder aus dem Mund der Ärztin. Diesmal eher mit einem flehenden Unterton. "Ja. Mir geht es gut", entgegnete ich. Innerlich jedoch, war ich am zerreißen von dem schrecklichen Gefühlschaos welches gerade in mir tobte. Wieder meldete sich die sichtlich überforderte Ärztin zu Wort: "Okay, ich lasse sie nun erst einmal alleine, um den Schock etwas verdauen zu können. Wenn irgendetwas sein sollte, bitte betätigen sie den Schwesternnotruf."
... der erste Schock saß tief. Mir wurde auf einmal heiß und kalt gleichzeitig. Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Ich starrte minutenlang , mit völlig leerem Blick auf das silbern , Orange Fußende meines alten Pflegebettes. Mein Kopf war leer und gleichzeitig dachte ich an früher. An meine unzähligen Arztbesuche, die alle auf die selbe Diagnose hinausliefen. Hypochondrie, Wahnvorstellungen und Aufmerksamkeitsstörung. Ich merkte wie mir plötzlich Tränen über meine glühend heißen Wangen liefen. Ich weinte und weinte. Ich weinte mich in den Schlaf.
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Irgendwo zwischen Himmel und Hölle
RandomWie es ist mit einer schweren oder gar unheilbaren Krankheit zu leben? Ich wette fast jeder hat sich diese Frage schon einmal gestellt. Ich auch. Als ich noch nicht davon betroffen war und ich muss zugeben, ich habe es mir einfacher und ganz anders...