Der obligatorische Gute-Laune-Daumen

Wer kennt das nicht, man schreibt gerade via Messenger Dienst, wie zum Beispiel WhatsApp, mit einem Freund oder einer Freundin und dann passiert es: diese Person schickt einem dieses eine Emoticon und man fragt sich: "Was soll ich jetzt darauf antworten?" Die meisten, die dieser Frage gegenüberstehen, verzweifeln daran, aber das ist nicht schlimm. Denn diese Frage treibt seit langer Zeit Wissenschaftler in den Wahnsinn, da es einfach keine logische Antwort darauf gibt. Doch bevor ich zu weit ausschweife, möchte ich klären, um welches Emoticon es eigentlich geht.

So sieht ungefähr das Zeichen aus, dessen Bedeutung ich ihnen näherbringen möchte und welches viele zu verstehen versuchen. Das Emoticon hat ungefähr die Grundform einer zur Faust geballten Hand, wobei ein Finger, das ist der Daumen, sich aus der Ursprungsformation gelöst hat und sich gen Himmel streckt. Da wir jetzt das Aussehen soweit geklärt haben, werde ich nun versuchen, die Wortherkunft zu klären. Diese Wortgruppe besteht aus dem Adjektiv obligatorisch, dem Adjektiv gut, dem Substantiv Laune beziehungsweise der Wortgruppe gute Laune und dem Substantiv Daumen. Zuallererst beschäftigen wir uns mit dem Wörtchen obligatorisch: Obligatorisch (auf Englisch obligatory) ist ein fünfsilbriges Adjektiv, welches sowohl einen Komparativ als auch einen Superlativ besitzt. Zwingend erforderlich, notwendig und vorgeschrieben wären mögliche Beispiele für Synonyme, fakultativ und optional sind Antonyme. Obligatorisch stammt vom lateinischen Verb obligare ab, das so viel bedeutet wie anbinden, verbindlich machen und verpflichten. Daraus können wir ableiten, dass das Wort obligatorisch verwendet wird, um auszudrücken, dass etwas absolut notwendig ist, in der Grammatik ist etwas Obligatorisches so wichtig, dass das Geschriebene, sollte das obligatorische Etwas fehlen, falsch wird. Ich gehe stark davon aus, dass ich einer Person, die der deutschen Sprache mächtig ist, weder das Wort gut noch den Begriff Daumen erklären muss. Allerdings möchte ich gerne Laune erklären, da es vielleicht bei einigen, die nur eine Bedeutung kennen, für Verwirrung sorgen könnte. Das zweisilbrige Substantiv Laune oder auf Englisch mood, kann nämlich zwei Bedeutungen haben: Zum einen kann Laune die Stimmung beschreiben, in der sich jemand befindet oder einen Einfall, den jemand spontan aus einer Stimmung heraus hat. Seinen Ursprung hat dieses Substantiv, wie viele andere Wörter auch, im lateinischen und zwar von luna, was so viel bedeutet wie Mond. Ursprünglich jedoch beschrieb der Ausdruck Laune eine plötzliche oder merkbare Stimmungsschwankung, die schon seit dem Altertum mit einer phasenbedingten Wandelhaftigkeit des Mondes erklärt wird, wodurch sich auch die Abstammung von luna erklärt. Aus dem eben gelesenen können wir also schließen, dass es sich beim obligatorischen Gute-Laune-Daumen um ein absolut notwendiges Emoticon- in Form einer zur Faust geballten Hand, wobei der, von der rechten Hand ausgehend, ganz linke Finger Richtung Himmel zeigt- handelt, um eine gute Stimmung zu symbolisieren.

Im Rahmen meiner Recherche habe ich außerdem eine Umfrage durchgeführt. Dabei habe ich ein Plakat aufgehängt, auf dem stand: "Hey, ich führe gerade eine Umfrage zum obligatorischen Gute-Laune-Daumen (<) durch und hätte ein paar Fragen:
1.Kennst du den obligatorischen Gute-Laune-Daumen?
2.Verwendest du ihn, wenn ja, wann und wieso?
3.Was schreibst du Leuten als Antwort auf ihn?"

14 Personen haben dieses Plakat gelesen und drei davon habe ich noch einmal persönlich angesprochen. Antworten habe ich aber lediglich von zwei Personen erhalten, eine privat angesprochene Person ist meinen Fragen einfach ausgewichen. Es war ein wenig enttäuschend, dass so wenige ein wenig Zeit opfern können, um drei Fragen zu beantworten. Egal, ich habe genug gejammert, zurück zum Thema. Unsere beiden Antwortgeber nennen wir einfach DR und RL. Während RL mir scheinbar nur mit "ja", "nein" oder anderen kleinen Wortgruppen antworten konnte, kam DR gar nicht mehr aus dem philosophieren raus. Obwohl DR auf keine meiner Fragen antwortete, war ihre/seine Meinung definitiv inspirierend und brachte auch mich ins Grübeln.