Chapter 24

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Mein Atem stockte, als ich die Tür öffnete.
Vor ihr stand Taylor und er schaute mich mit einem sanften Lächeln an.

„Hay", sagte er und ich warf schnell einen Blick hinter mich, um mich zu vergewissern, dass Aiden nicht da war.
„Hay".

„Hast du gerade... Besuch?". Er fuhr mit seinem Blick über meine nackten Beine und ich wünschte mir, ich hätte mehr angezogen.
Ich antwortete mit einem Nicken.

„Darf ich trotzdem kurz fragen, wie es dir geht?".
Ich nickte wieder und murmelte ein 'Gut'.
Taylor nickte leicht, „Okay".
Dann schwiegen wir uns einige Zeit lang an. Es war diese Art unangenehme Art von Schweigen.

Er verabschiedet sich kurz und ging dann auch schon, obwohl er gerade erst gekommen war. Das war seltsam.
Aber es war wohl besser so und ich schloss die Tür.
Irgendwie war ich enttäuscht.

Denn ich wusste, dass ein kleiner Teil in mir gehofft hatte, Jaden vor meiner Tür zu sehen.
Aber Jaden wäre vermutlich einfach reingekommen, immerhin hatte er noch einen Haustürschlüssel.

Er hatte noch einen Haustürschlüssel.
Ich durfte nicht vergessen, mir den wiederzuholen, so sehr es auch schmerzte.
Es war, als würde ich mir die letzte Hoffnung nehmen, dass er einfach hier auftauchte und alles wieder so wird wie früher. Aber was war schon früher? Außer Streit und Schmerz.

Ich schlenderte zurück zu Aiden.
„War das Taylor?", fragte er und lehnte sich an den Tresen.
Ich nickte leicht und fuhr mit meiner Frage fort: „Kannst du mich zu Jaden fahren? Ich hab vergessen, dass er einen Haustürschlüssel hat."

Aiden nickte und deutete auf mein oder eher sein Shirt : „Wenn ich das wieder bekomme?".

Ich schüttelte den Kopf: „Ne".
Dann rannte ich los in mein Zimmer, dicht gefolgt von Aiden.
„Oh doch!".

In meinem Zimmer hatte er mich dann eingeholt und warf sich mit mir aufs Bett. Lachend versuchte ich mich zu wehren, doch Aiden war stärker:
Er setzte sich auf meine Beine und fixierte meine Arme  mit seinen Händen.

„Bitte, ich möchte es behalten", flehte ich und schaut ihn mit großen Augen an.
Er lachte leise und musterte mich dann lächelnd: „Okay".
Auf meinem Gesicht bildete sich ein Grinsen und er senkte seine Lippen auf meine. Wir küssten uns kurz und dann ließ er mich los.
Ich stand auf und machte mich fertig, Aiden beobachtete mich dabei.

Als ich mir eine Hose und Unterwäsche angezogen hatte, wobei ich den BH wegließ, gingen wir zu Aidens Motorrad.
Vermutlich lieferten wir das Bild des Jahrhunderts.
Er, ohne Shirt nur in Lederjacke obenrum und mit zerzausten Haaren.
Und ich, ohne Bh, ebenfalls mit zerzausten Haaren.

Ich setzte mir den Helm auf und setzte mich hinter Aiden aufs Motorrad.
Es wurde Zeit, sich mal wieder meinem Herzschmerz zu stellen.

-

Wir hielten vor Jadens Block. Ich hatte Aiden informiert,wo er wohnte und er fuhr mich ohne Widerworte dahin.

Vor dem Gebäude stieg ich dann ab und nickte Aiden leicht zu.
„Soll ich mitkommen?", fragte er und ich schüttelte den Kopf: „Nein, geht schon, aber danke...".

Aiden lächelte leicht, „Okay".
„Ich meine es ernst", sagte ich, „Danke. Danke für alles.".

Er drückte kurz meine Hand: „Kein Problem, ich weiß wie es ist, allein zu sein. Ich will dir diesen Schmerz ersparen".
Ich wollte fragen, was er damit meinte ' Ich weiß wie es ist, allein zu sein', doch ich beließ es erstmal dabei und ging zu dem Block rüber.

Ich klingelte und die Tür summte kurz darauf. Meine Füße liefen wie selbstverständlich die Treppen hoch und als ich oben ankam, war die Wohnungstür bereits geöffnet.
In ihr stand Jaden, nur mit Boxershorts bekleidet.

Ich würde alles dafür geben, noch ein letztes mal über seine Brust zu streifen.
Ein letztes mal meine Lippen auf seine Haut zu senken.
Ein letztes mal neben ihm aufzuwachen.

„Hay", flüsterte ich und er antwortete genauso leise: „Hey".
„Bist du... alleine zu hause?", fragte ich zögernd und er nickte.

„Willst du... reinkommen?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. Das könnte ich nicht aushalten.
„Nein, ich will nur meinen Haustürschlüssel abholen", gab ich zu und schob meine Hände in meine Hosentaschen.

Jaden holte schweigend den Schlüssel und reichte ihn mir. Ich wagte es nicht, ihn anzusehen, und griff mit gesenktem Blick nach dem Schlüssel.

Anstatt sich zu verabschieden, schwiegen wir uns nur an.
Er schloss nicht die Tür,wie er sollte und ich ging nicht, wie ich es sollte.

„Das Shirt... Ist das von Aiden?", fragte er nach einiger Zeit und ich nickte. Warum interessierte ihn das?

„Er scheint ein guter Kerl zu sein", fuhr Jaden fort, doch ich unterbrach ihn mit einem bitteren Lachen.
„Ist er, aber... Wir haben keine Beziehung. Das könnte ich nicht", den letzten Teil meiner Antwort fügte ich leiser hinzu.

„Oh", war seine schlichte Antwort und mal wieder breitete sich Schweigen aus.

Ich wollte mich gerade entschließen zu gehen, als er sagte: „Ich vermisse dich".

Daddy's  Home 2 *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt