Hass oder Liebe? ||Pausiert

Chapter 27

"Viellei-" Beginne ich nachdenklich, doch wurde von meinem widerlichen Würgreiz unterbrochen. Hektisch stehe ich auf, presse mir die Hand auf den Mund und sprinte zur Toilette.

Verdammt was ist da los? Frustriert stosse ich Luft aus, während ich die Klospüle betätige.

"Melissa?!" Ruft Dean panisch, als er es auch mal ins Badezimmer geschafft hat.

"Jaa?" Frage ich und drehe mich zu ihm um, um ihm in die Augen zu schauen.

"Was war das?" Fragt er zögerlich und schaut mich skeptisch an.

"Uhm.. Ich musste brechen ganz normal." Meine ich und zucke mit den Schultern, während ich mich frage warum er gerade so gehäuselt reinschaut und dazu noch so... Forschend.

"Hast du das öfters?" Fragt er immer noch nachdenklich.

"Ja ich bin schon eine Woche krank und muss die ganze Zeit erbrechen aber sonst." Meine ich und zucke gegen Ende des Satzes nochmal mit den Schultern.

"Ich-" beginnt er, doch unterbricht sich selber während er sagt: "Egal, lass uns erst mal in die Küche gehen."

Vorsichtig tapse ich hinter ihm her und wir landen schlussendlich doch nicht in der Küche, sondern im Wohnzimmer.

"Twilight?" Fragt er und breitet sich auf dem Sofa aus.

Twilight. Mein Lieblingsfilm. Aahhh! Ich hab den, und könnte den, noch tausend mal schauen mann irgendwie wird der einfach nie langweilig.

Amüsiert schmunzle ich und lege die DVD in den Videoplayer oder wie man das Ding nennt.

Während dem Film sind meine Gedanken nur bei Jack. Ich bringe ihn einfach nicht raus. Es kommt mir vor als wäre es eine Ewigkeit her, als sein letzter Satz an mich, seine Lippen verlassen haben. Dieser Satz hat mir einfach das Wort gebrochen. Er war so voller Emotionen.

Meine Nonna sagt immer: Die Augen sind die Türe zur Seele.

In seinen Augen war Schmerz. Einfach nur Schmerz, Wut aber trotzdem Liebe. So viel Liebe die ich immer noch nicht verstehe.

Und jetzt ist er einfach weg. Weg von mir. Weg aus L.A. In San Diego. 2 Stunden entfernt.

Warte.. In San Diego wohnt meine Nonna.

Vielleicht... Vielleicht treffe ich ihn ja.. Okay nein Melissa das ist einfach nur unwahrscheinlich San Diego ist viel zu gross!

Scheisse ich mach mir immer solche Hoffnungen und dann... Dummheit tut weh.

"Melissa?" Fragt Dean und reisst mich aus meinen absurden Gedanken.

"Huh?" Frage ich und schaue ihm erwartungsvoll in seine grüne Augen. Jack's waren Braun.. Braun-Grün. Aber grün nur in einem bestimmten Licht, es kam drauf an, wie die Sonne reingeschienen hat. Manchmal sah man nix von dem Grün und manchmal-

"Ich hab dich jetzt zwei mal was gefragt! Wo bist du mit deinen Gedanken?" Fragt Dean leicht aufgebracht und fuchtelt wild mit den Händen rum.

"Ich-" beginne ich doch stoppe. Ich weiss nicht was sagen.

"Jack?" Fragt er, als wäre es so offensichtlich.

"Ja." Gebe ich ganz leise und nachdrücklich von mir, dass er es fast nicht hört. Doch Dean hat zu gute Ohren.

"Ich wusste es." Meint er und stellt den Film ein Bisschen leiser, damit wir uns besser unterhalten können.

"Warum?" Frage ich interessiert und leicht beschämt.

"Deine Blicke sagen mehr als tausend Worte." Meint er leise, und zieht mich in eine Umarmung.

Unwillkürlich muss ich lächeln. Sowas kann man besten Freund nennen.

"Was ich eigentlich sagen wollte.." beginnt er zögerlich und löst sich leise von mir.

"Bist du schwanger?" Fragt er und schaut mir ernst, und direkt in die Augen.

Typisch Dean. Direkter als ein betrunkener Pedo.

"Schwang- Warte was?! Ich. Schwanger?! Nie im Leben von wem denn?" Frage ich und öffne geschockt meinen Mund, als mir Jack in den Sinn kommt. Aber das kann nicht sein. Wir haben verhütet. Soweit ich weiss.

Nein niemals.

"Na Jack." Meint jetzt auch Dean, da ich ihm von unserem Ausrutscher erzählt hab.

"Nee das glaube ich nicht." Stelle ich klar und füge noch hinzu: "Morgen gehe ich ja zum Arzt."

Dean nickt nur langsam und stellt nach einer nachdenklichen Stille den Film wieder lauter.

Ich probiere mich auf den Rest des Filmes zu konzentrieren, doch das geht genauso schlecht, wie bei der ersten Hälfte des Filmes.

Frustriert seufze ich auf. Dean wirft mir einen verstörten Blick zu und fragt: "Popcorn?"

"Gerne." Antworte ich und lächle ihn warmherzig an. Und weg ist er.

Es klingelt. Irgendwo klingelt gerade ein Handy. Ich hebe die Kissen und beim Dritten finde ich Dean's Handy welches vibriert.

Ich lese den Namen, mein Mund öffnet sich geschockt und Tränen finden den Weg in meine Augen. Meine Hände fangen an zu zittern und ich schmeisse das Handy auf den Boden. In mir steigt gerade die Wut, wie keine Ahnung was. Mehr, als wenn Jack mich damals provoziert hat. Aber sicher nicht mehr, als-

Meine Gedanken werden unterbrochen als Dean mich voller Sorgen anschaut und panisch fragt: "Melissa?! Was ist los und warum hast du mein Handy geschrottet?!"

"Samantha White.." hauche ich nur leise während Tränen meine Wangen runterfliessen, und mein Herz bei diesem Namen einen Stich erlitt.