1. Ouvertüre

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Ich vermisse die Zeiten, in denen die Musik noch von Menschenhand gespielt wurde. Nicht von einem Computer der via Tastendruck, die wildesten Melodien abzuspielen beginnt. Das ist keine Musik, das ist Betrug. An allem Instrumentellem und vor allem an uns Menschen, die Eintritt für Konzerte ausgeben, auf denen der Hauptakteur nichts weiter macht, als rumzuhüpfen und uns über sein Mikrofon anzuschreien, während er ein Knöpfchen drückt. Scheinbar perfekte Töne kombiniert zu einer Symphonie. Aber sind es nicht oft die kleinen Unperfektheiten, die manche Stücke so lebhaft und wundervoll machen? Dies waren meine Gedanken, bevor ich noch die Wahl hatte, etwas zu hören oder nicht. Musik war ein Genuss, in dessen sanfte Umarmung, ich sehr selten kam, da mir die Stille dazu fehlte. Mittlerweile sehe ich es anders und ich schreibe diese Zeilen, weil ich Joseph Crescendo, mir das Leben nehme werde. Mir bleibt keine andere Wahl, denn ich muss dieser Pein ein Ende setzen und ich bin bereit dies mit meinem Tod zu tun. Damit keine falschen Verdachtsfälle entstehen, werde ich die Seiten dieses Briefes mit meinem eigenem Blut unterschreiben. Um zu verstehen, was mich dazu getrieben hat, werde ich mich selbst erklären.

Das stille KonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt