■Sonnenbumenfeld■

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Albtraum Nr. 5

Wir standen an der Bushaltestelle.
Ich hatte das kleine Mädchen an der Hand.
Wir warteten und warteten,
doch der Bus kam nicht.

Irgendwann wurde mir das zu dumm und ich beschloss, den Weg nach Hause zu Fuss anzutreten.
Ich machte mich also auf den Weg, das kleine Mädchen ging leicht hüpfend neben mir her.

Wir kamen zu einem Sonnenblumenfeld.

Ich wusste somit genau es würde nun nicht mehr lange dauern.
Wir mussten einfach am Rande des Feldes entlang gehen und dann würden wir schon zu Hause sein.

Wir gingen also am Rande dieses Sonnenblumenfeldes.
Gingen und gingen,
schwitzten uns die Seele aus dem Leibe.

Irgendwann begann das kleine Mädchen zu weinen.
Es schrie und tobte, unmöglich es zu beruhigen.
Verzweifelt sang ich ihr ein Liedchen vor und hoffte, sie würde bald aufhören, doch ich hoffte vergebens.

Dann plötzlich hörte ich ein leises Lachen.

Hektisch schaute ich mich um,
doch ausser den Sonnenblumen, war weit und breit nichts zu sehen.
Das Lachen jedoch wollte nicht verstummen, nein ganz im Gegenteil! Ein zweites, hohes, schrilles Lachen gesellte sich zu dem ersten.
Ein drittes, ein viertes...

Es waren die Sonnenblumen, die Lachten.

Laut lachten sie mich aus, während sie mit zu Schlitzen verengten, schwarzen, boshaften Knopfaugen auf uns hinab blickten, den Mund zu einer breit grinsenden Grimasse verzerrt.

Ich hatte das Mädchen an meiner Hand schon beinahe vergessen,
da sackte sie mit einem herzzerreißenden Schrei zu Boden.

Unter Schmerzen wand sie sich und schrie dabei wie am Spiess.
Als würde man sie bei lebendigem Leibe aufschlitzen und ihr ihre Eingeweide entnehmen.

Dieser Schrei hörte sich an, wie das gesamte Leid der ganzen Welt in einen lauten Schrei gebresst.
Und ich kann nur eines sagen.









Es war grauenvoll.

|| FEAR || By:@Juliluli999Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt