Unsere alte Kukuksuhr, oben im ersten Stockwerk fing gerade an zu krakeelen, als ich voller Vorfreude den ersten Pfannkuchen auf meinen Teller klatschte.
"Das alte Ding!", sagte ich lachend.
Ich schob meinen Stuhl zurück und machte mich auf den Weg nach oben, um sie ruhig zu stellen.
"Die haben wir noch von Tante Rosy, oder Schatz?!"
Es kam keine Antwort.
Abendessen waren immer so anstrengend geworden in letzter Zeit.
"So, Das blöde Teil wird uns die nächsten Tage nicht mehr nerven!", rief ich selbstgefällig, während ich die Treppe runter humpelte. "Die Arbeit war schlimm heute."
Der Stuhl knatschte, als ich ihn zu mir heran zog, um mich erneut hinzusetzen.
"Ich glaub ich hab mir die Hüfte verrenkt oder sowas."
Meine Frau schwieg weiter.
Auch nachdem ich die ersten zwei Stücke meines wirklich köstlichen Pfannkuchens verschlungen hatte, schwieg sie nur weiter. Ich blickte hoch und versuchte Augenkontakt herzustellen.
"Schatz, ist alles in Ordnung? Willst du nicht essen? Die Pfannkuchen sind lecker!"
"Ich habe noch immer keinen Hunger.", erwiderte sie.
"Na gut, komm.", sagte ich und nahm ihren Pfannkuchen von ihrem Teller um ihn auf den eigenen zu tun. "Es wäre eine Schande wenn er nicht gegessen würde!"
Wir saßen eine Weile still da.
Durch unsere idyllisch eingerichtete Küche zuckten hier und da Blitze.
Es stürmte draußen, doch das machte mir nichts aus. Ich war noch nie jemand der Angst vor Naturgewalten hatte.
"Ich wollte morgen zum Arzt.", sagte ich schließlich. "Du weißt schon, wegen meiner Hüfte."
Meine Frau blickte mich nur fragend an.
"Ich dachte du könntest mitkommen. Das wäre doch eine tolle Gelegenheit deine Essstörung anzusprechen!"
Ich blickte sie erwartungsvoll an, während ich auf meinem letzten Stück Pfannkuchen rum kaute.
"Schatz...", fing sie verlegen an. "Wir haben doch darüber geredet!"
"Aber ich dachte-"
"Nein!"
"Ich meine nur, wenn du wirklich nicht raus willst können wir auch einen Hausarzt arrangieren!"
Ich wollte nicht locker lassen.
"Keine Ärzte in unserem Haus!"
Sie wirkte entschlossen.
Wir sahen uns einige Augenblicke an, dann fuhr sie fort: "Du weißt, dass das nicht gut wäre."
"Ja... wahrscheinlich hast du recht.", sagte ich.
Ich wollte nicht mit ihr streiten.
Nicht nach alldem, was sie durchmachen musste.
Ein Donnern ertönte von draußen, gerade als ich aufstand um den Tisch abzuräumen. Natürlich half sie mir nicht dabei.
Mir kamen einige Gedanken während ich die Teller abspülte.
Wie konnte ich sie nur dazu überreden einen Arzt aufzusuchen? Wo kam diese schüchterne Attitüde überhaupt her? Sie war doch sonst nie so. Allgemein wirkte sie seit einiger Zeit etwas seltsam.
Selbst im Bett war sie irgendwie... passiver geworden. Jedenfalls kam es mir so vor. Aber ihre Lust ist definitiv mehr geworden, dagegen kann man nichts einwenden!
Ich ertappte mich dabei über heute Abend zu fantasieren.
"Schatz?", hörte ich meine Frau von hinten sagen. "Ich liebe dich!"
Ich drehte mich zu ihr um und konnte mir ein weites Lächeln nicht verkneifen.
Ich legte mein Geschirrtuch beiseite, ging auf sie zu und küsste sie leidenschaftlich.
Ich guckte ihr lächelnd in die Augen.
"Ich liebe dich auch!" Ich gab ihr noch einen kurzen Kuss. "Über alles in der Welt."
"Kann ich mir was wünschen?", fragte sie mich mit verlangenden Augen.
"Natürlich, immer."
Sie zog mich näher und flüsterte mir ins Ohr: "Ich will, dass du mich fickst, als wäre es mein letzter Tag!"
Mein Herz sprang aus meiner Brust als ich das hörte. Ein breites Grinsen formte sich auf meinem Gesicht.
"Dein Wunsch soll mir Befehl sein.", flüsterte ich zurück.
Ich führte sie an der Hand ins Schlafzimmer und wir warfen uns auf das Bett.
Ich riss ihr die Klamotten runter, als gäbe es kein Morgen. So wie man es mir befohlen hatte.
Wir küssten uns so wild wie noch nie.
Ich war mittlerweile so erregt, dass es gar nicht wirklich zum Vorspiel kam.
Ich rieb meinen Penis gegen ihre empfindlichste Stelle, kurz bevor ich auch schon in sie eindrang.
Wir könnten wirklich von Glück reden, dass wir so weit ab vom Schuss wohnten, andernfalls hätten wahrscheinlich sämtliche Nachbarn unser knarzendes Bett und mein lautes Stöhnen gehört.
Sie dagegen hatte nicht gestöhnt, fiel mir ein als ich einige Minuten nachher keuchend neben ihr auf dem Bett lag.
"Hat es... dir gefallen?", fragte ich unsicher.
Sie guckte mir in die Augen und kuschelte sich an mich.
"Ja natürlich!", sagte sie lächelnd.
"Wirklich?", fragte ich erneut.
"Ja wirklich!", versicherte sie mir, "sogar besser als damals..."
Ich schaute sie fragend an.
"Damals?"
Meine Frau zögerte einen Moment.
Meine Finger strichen über ihre Wange.
Sie war erstaunlich kalt.
"Ich weiß nicht was du meinst, Schatz.", sagte ich erneut.
"Na du weißt schon, damals... als ich noch unter den Lebenden war."
DU LIEST GERADE
Catherine, wach auf
Short StorySammlung von Kurzgeschichten, die ich (hoffentlich) schreiben werde.