Die Messe

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Am Tag der Messe holte Rumpel mich schon früh ab, er wartete vor meinem Haus in seinem Auto. Nach einem kurzen ,,Guten Morgen" fuhren wir schweigend los. In Gedanken war ich immer noch bei Erick und was bei unserem letzten Treffen passiert war. Aber ich konnte ihm unmöglich so viel bedeuten. Dass ich solche Gefühle oder Hoffnungen hatte fand ich legitim, aber nicht besonders hilfreich es machte alles unnötig kompliziert. Ich hatte aber immer wieder das Gefühl, dass Erick sich dessen bewusst war, es nicht ernst nahm und mich mit seinem Verhalten aufziehen wollte.

Wir erreichten das Messegelände zwei Stunden vor Beginn. Es war viel Trubel und auch eine Schlange aus Menschen hatte sich schon vor dem Eingang gebildet. Für eine so kleine Convention waren es ziemlich viele wie ich fand. Wissen die dass wir hier sein werden?" Rumpel schüttelte den Kopf er wirkte nicht angespannt aber sehr aufmerksam und verwirrt, vermutlich hatte auch er nicht mit so viel Andrang gerechnet. „Wenn nach dem Einlass herauskommt, dass wir hier sind ist das nicht schlimm denn es gibt keine Tickets mehr und nachträglich kommt auch keiner rein. Ach ja! Apropos Ticket, das hier ist für dich." Er holte einen quadratischen Ausweis in einer Plastik Hülle eingefasst aus seiner Jackentasche und reichte ihn mir. Ich hing ihn mir um den Hals mit dem Band, das daran fest gemacht war. Wir fuhren einmal um das Messe Gelände herum und auf einen Parkplatz der durch Absperrgitter und Security gesichert war. Rumpel musste nur seinen Ausweis vorzeigen und wir durften passieren. Der Parkplatz war so gelegen, dass man ihn nur von der Straße einsehen konnte und von dort auch direkt auf das Gelände der Halle betreten konnte.

Es war unglaublich voll auf dem Platz, der unmittelbar hinter der ersten Halle lag. Veranstalter und Presse Wagen waren hier geparkt. Ich konnte auch etliche Logos von Spielefirmen ausmachen ohne, dass sie mir viel sagten. „Komm, Erick ist bestimmt schon drin." Ich folgte Rumpel durch die Masse von wuselnden Menschen. Wir wurden nur noch einmal kontrolliert, als wir das Gebäude über eine Flucht Treppe, die weit an dem Gebäude hoch führte betraten. Oben angekommen hielt mir Manu eine Tür auf und wir befanden uns ohne große Vorwarnung auf langen Stegen aus Metall.

Es war sehr dunkel, denn die einzige Beleuchtung kam von den Lichtern, die unter unseren Füßen angebracht waren. Ich erkannte das Hallen Innere. Überall waren fertige Stände aufgebaut und Staffleute liefen geschäftig von A nach B. „Von hier kann man alle Hallen überblicken und wird von unten nicht gesehen." Rumpel lachte und blickte fasziniert auf das Treiben. Ich war genauso interessiert und wir beobachteten das Geschehen durch die Zwischenräume zwischen den Stegen „Es sind Wartungsstege , für eventuelle Reparaturen und so." Ich erahnte ein riesiges Netz aus Wartungsstegen egal wohin ich schaute. Mir war nicht ganz wohl, obwohl es schon sehr faszinierend war. „Ist das den sicher?" Manu hob den Kopf, dann grinste er. „ Hast du Angst?" Fragte er neckend. Er deutete einen Sprung an, um mir zu beweisen, dass das schwarze Metal der Erschütterung ohne Problem Stand halten konnte, doch er wollte mich nur erschrecken, was er auch schaffte. Aus Reflex hielt ich mich an dem Geländer fest. Mein Gesichtsausdruck musste unbezahlbar gewesen sein, denn er konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Sein Lachen war ansteckend und ich musste selbst schmunzeln. ,,Gemein!" Beschwerte ich mich gespielt beleidigt. ,,Na komm." Ich folgte Rumpel einen unmöglichen Weg aus Windungen und Abzweigungen, die ich mir nie merken könnte. Wir kamen nach ca. 10 Minuten am anderen Ende der Halle an wo uns eine weitere schwere Eisentür mit dem bekannten grünen Notausgang-leuchten erwartete, die mir Manu auch so gleich gentelmanmäßig aufhielt. Dahinter war es sehr warm und nicht minder stickig.

,,Der Computer - und Serverraum". Das Halbdunkel war erfüllt von dem Summen und Brummen mehrerer Serverkästen zu beiden Seiten und etwas weiter hinten dem zusätzlichen Rauschen und Blinken etwa 10 großangelegter PCs.
Die Hitze war aber wirklich kaum auszuhalten. Und so ging es weiter durch eine Tür und einem weißen Treppenhaus einige Stockwerke runter bis zu einer letzten Tür mit der Aufschrift ,,Privat". Dieses Mal war ich es, die sie aufhielt und wir fanden uns in einem hellen und gemütlichen Raum wieder.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 17, 2020 ⏰

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