„Mum ?",schrie ich als ich die Haustüre hinter mir schloss .
„Küche.",kam mir entgegen .
Ich schmiss meine Schuhe in eine Ecke und lief in die Richtung in der schon der Geruch von Pancakes auf mich zukam .
Ich küsste die Frau , die mein ganzes Leben veränderte auf die Wange und setzte mich auf einen Stuhl an der Kücheninsel .
„Na ? Wie war's ?",fragte sie .
„Naja. Am Anfang war alles ganz gut , aber dann hat Dakota angefangen zu weinen und dann haben es ihr alle nach getan . Also die letzten zwei stunden verliefen so , dass ich allen erst mal klar machen musste , dass ich nicht das Land verlasse ,sondern einfach nur die Schule wechsele.", erzählte ich ihr von meinem letzten Tag an der Internatsschule .Nach dem Jenna mich adoptiert hatte ,überzeugte sie mich dazu das Internat zu verlassen und zu einer anderen Schule zu wechseln, die in der Nähe vom Haus war.
Es war schwer mich von meinen Freunden zu trennen , aber dank Jenna fühlte ich mich unglaublich gut und das sollte sich auch nicht ändern . Eigentlich wollte ich meine Schule gar nicht ändern, aber Jenna war ziemlich gut im Überzeugen und sie sagte mir , dass es mich weit bringen könnte , wenn ich auf einer qualifizierten Schule lerne , wenn ich eines Tages eine erfolgreiche Schriftstellerin werden will . Aber erst hieß es Ferien genießen .Jenna und ich wollten eigentlich nach Thailand reisen , aber da ihre Firma in einer Krise steckte , konnte sie ihre Arbeiter nicht einfach im Stich lassen . Für mich gab es kein Problem , aber ich konnte immer noch deutlich sehen , wie traurig sie wegen dieser Situation war . Das einzige was mir leid tat , war dass sie so oft so viele Überstunden arbeitete und ich sie noch weniger als sonst sehe .
Deswegen genossen wir beide jede Minute , die wir miteinander verbringen konnten .
Wir aßen gemeinsam . Schauten uns nach dem Essen ein Film an und machten uns einen schönen Abend und spätestens um sechs wurde sie von ihrem Chauffeur in ihre Firma gefahren .
Der Tagesablauf war jeden Tag so ziemlich ,der selbe .
"Ruf' mich an , falls etwas passiert ." ,sagte sie noch bevor sie durch die Tür ging und sobald die Tür ins Schloss fiel , setzte ich meinen Plan um .
Ich lief hoch in mein Zimmer und schminkte mich dezent . Mein Outfit war in Ordnung , deswegen hielt ich es nicht für nötig , mich noch umzuziehen .
Ich nahm einen Post-It Zettel mit und ging wieder runter in die Küche .
„Falls du schon früher zu Hause bist , ich bin draußen mit den Mädels .
xxx Syd"Ich befestigte den Zettel mit einem Magneten an den Kühlschrank und ging los ,um mir meine Schuhe anzuziehen.
Jenna erlaubte mir so gut wie alles, aber sie mochte es nicht wenn ich Abends noch raus ging. Deswegen entschied ich mich meistens dafür sie es später wissen zu lassen oder falls ich früher als sie hause war , gar nicht .
Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche ,welches mir Jenna zum 16. Geburtstag vor zwei Wochen geholt hatte .
Ich ging in meine Kontaktliste und tippte auf den Namen meiner besten Freundin .
Nach dem ersten Klingeln ging sie schon ran.
„Syd, bist du schon unterwegs?",fragte sie ohne mich überhaupt zu begrüßen. Ich war das alles schon gewohnt. Ich habe letztendlich mein halbes Leben mit ihr geführt.
„Ja , bin ich ,D. Schickst du mir euren Standort. Muss ich den Bus nehmen? Oder kann ich auch zu Fuß kommen?"
Wir redeten eine Weile lang über den Weg und legten dann auch auf.
Beim Vorbeigehen begrüßte ich unsere Nachbarin , Lisa, mit einem knappen „Hallo", welches sie mit einem Lächeln erwiderte.
Ich mochte die Nachbarn hier in der Gegend. Sie waren nett und Jenna sagt immer , dass deine Nachbarn enger zu dir sind als deine Verwandten. Can't relate . Da ich keine lebenden Verwandten habe oder welche die etwas mit mir zu tun haben wollen . Ich zuckte mit meinen Schultern bei dem Gedanken und lief den Weg weiter . Ein Junge war dabei mir entgegen zukommen. Ich überlegte eine Weile , ob ich ihn begrüßen sollte , da ich versuchte mir , hier in der Nachbarschaft einen guten Ruf zu erschaffen und ein paar Freunde könnten niemanden schaden.
„Hallo.",sagte ich mit einem leichten Lächeln , als er nur noch einige Meter entfernt war. Er guckte mich aber nur schief und runtermachend an und verdrehte einfach seine Augen , als er wortlos an mir vorbeilief in die Richtung meines Hauses.
Freunde , mein Arsch .
„Pff .. unhöflich.",murmelte ich unter meinem Atem , mich nicht trauend es lauter zu sagen. Ich wollte keine Probleme. Falls ich Probleme kriege , würde es nur ein schlechtes Licht auf Jenna leuchten. Sie bedeutete mir die Welt.Immer noch in Gedanken versunken lief ich ins kleine Café , wo sich Dakota , Brooklyn , Chelsea und Savannah schon an einem Tisch gemütlich gemacht hatten. Wie es unschwer zu erkennen war , wurden uns Städtenamen gegeben. So ging es den meisten Mädchen im zweiten Block unseres Internats. Die , die ohne Identität dorthin gebracht wurden , kriegten Random-Namen. Wir hatten noch das Glück schöne Städtenamen zu kriegen nicht so , wie die im vierten Block die Namen aus dem 18. Jahrhundert hatten. Tatsächlich sind da junge Mädchen die Namen ,wie Alexandrine und Magdalena trugen. Ich kannte die meisten Mädels im Internat und verstand mich auch gut mit fast jedem , aber es ist üblich , dass man sich mit den Leuten aus dem eigenen Block am besten verstand.
Noch mal zur Aufklärung ich war zwar in einem Heim , wo Kinder ohne Familien untergebracht wurden , aber unser Heim diente auch als Internat. Also , dort waren mehr Kinder und Teenager, die von ihren Eltern dorthin geschickt wurden , weil Sie Ihnen zu anstrengend wurden oder sie außer Kontrolle waren. Ich persönlich glaubte nicht daran , das waren traurige Ausreden , um ihre Kinder , die sie einfach nicht mehr liebten und ertragen konnten loszuwerden .
„Wurde auch mal Zeit,dass du kommst. Hat dich deine Alte nicht gehen lassen oder warum hast du so lange gebraucht?", fragte mich Savannah .
„Meine Alte sieht jünger aus als wir alle zusammen.",beschützte ich Jenna . Sie sah wirklich sehr jung aus. „Ich hab Dakota vertraut , als sie gesagt hat der Weg wäre nicht so lang und bin zu Fuß gekommen."
„Der Weg war auch gar nicht lang. Du warst bestimmt wieder in deiner Gedankenwelt versunken und hast gar nicht bemerkt wie lange du eigentlich gebraucht hast .",sagte Chelsea allwissend.
„Scheint so als würde mich jemand ziemlich gut kennen.",sagte ich gespielt nachdenklich nickend.
Sie lachte nur leicht auf und überließ Dakota die Aufgabe mich mit dem neusten Gossip im Internat aufzufüllen.
Der Abend verlief wie jeder anderer auch und ich vergaß wie schnell die Zeit verging , wenn ich mit meinen Freunden war. Wir standen alle gemeinsam auf und liefen raus. Während sie alle auf den nächsten Bus , um nicht nach der Schlafenszeit aufzutauchen und eine Strafe zu kassieren , warteten , machte ich mich langsam auf dem Weg nach Hause. Chelsea hatte tatsächlich Recht der Weg war gar nicht so lang , wie es mir vorgekommen war . Ich bog in meine nun all zu vertraute Straße ein, als mein Handy klingelte.
Mom , las ich.
Ich ging ohne zu zögern ran.
„Hey.",begrüßte ich sie sanft.
„Hey,mein Schatz. Was machst du?",fragte sie. Ihre Stimme kam mir leicht bedrückt vor.
Ich ignorierte ihre Frage und fragte sie was los war.
„Es ist nicht , ich wollte dir nur sagen , dass du heute länger draußen bleiben darfst. Genieß' deine Zeit mit deinen Freunden ."
Stress. Ich konnte , den klaren Stress aus ihrer Stimme raushören.
Ich runzelte meine Stirn. Da war doch irgendwas falsch mit ihr.
„Mom, ich bin jede Sekunde zu Hause und dann erzählst du mir was los ist , ja?",sagte ich sanft , um sie nicht noch mehr zu stressen.
„Mom, mit wem redest du da?" , hörte ich eine männliche Stimme im Hintergrund sagen , einen schweren Atem , ein Rascheln und nur doch Biep-Geräusche, die mir zeigten , dass Jenna aufgelegt hatte. Doch das Einzige was mich störte war das was ich gehört hatte. Der Satz , das Wort, wiederholte sich hunderte Male in meinem Kopf , wie eine kaputte Kassette .
Mom,Mom,Mom,Mom,Mom......
Ich war dabei verrückt zu werden. Ich hatte nicht malst bemerkt , dass ich bereits an der Haustür stand und blank die Tür anstarrte . Ich rüttelte meinen Kopf. Ich hab bestimmt nur etwas falsch gehört, falsch verstanden. Nachdem ich mich endlich dazu getraut hatte , klopfte ich mit zittrigen Händen an der Tür. Nach nicht mal einer Sekunde wurde die Tür aufgerissen und eine aufgebrachte Jenna stand vor mir.
„Mom, was ist los mit dir ?",fragte ich sie als ich reinlief .
„Mom?",hörte ich eine Stimme wütend und fragend sagen . Ich drehte mich um zu dem Besitzer der Stimme, um ihn als den Jungen , der meine Begrüßung ignoriert hatte , zu identifizieren.
„Wer ist das und wieso nennt sie dich Mom ?"„Wer bist du und wieso bist du in unserem Haus ?",fragte ich ihn direkt, als Jenna ihm keine Antwort gab.
„Unsere Wohnung ? Was soll das heißen ? Mom , antwortest du mir mal endlich.",sagte auch er aufgebracht und drehte sich zu Jenna.Mom.
„Wieso zur Hölle nennt er meine Mom , Mom ?",sagte ich etwas lauter als geplant.
Ich war dabei auszurasten , da ich nicht wusste , was passierte. Mir gefiel dieses Situation ganz und gar nicht.
„Oh , Fuck.", hörte ich Jenna sagen als sie sich auf ihre Coach plumpsen ließ.
Wäre es mir bis jetzt sowieso nicht klar gewesen , dass die Situation ernst war , dann hätte ich es spätestens jetzt kapieren müssen. Denn Jenna Dwell tat so einiges , aber was sie niemals tat war , war Ausdrücke benutzen.
Ich hatte das Gefühl, mein Leben wird noch eine drastische Veränderung erleben müssen und ich war mir nicht so sicher , ob diese mir so gut gefallen würde , wie die erste.
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Changes
Teen FictionSydney Colleen hatte einen Stadtnamen , wie ihre meisten Freunde aus dem Internat. Sie wusste nicht ein mal ihren echten Namen , falls ihr ihre Eltern überhaupt jemals einen gegeben haben. Nach dem plötzlich eine Frau in ihrem Leben auftaucht sollt...