Tja, die Liebe. Das ist schon so eine ganz spezielle Geschichte. Mit meinen 17 Jahren hatte ich noch keinen ersten Kuss, noch kein erstes Mal, noch keine Schmetterlinge im Bauch. Auch wenn meine Freundinnen immer sagen, ich soll mir nichts draus machen, mein Leben hat noch nicht einmal richtig angefangen, ich hätte noch Zeit. Ja, das ist wohl leichter gesagt als getan, die Beiden sind ja schließlich glücklich in festen Beziehungen. Und das kann manchmal extrem nervig sein. Nichts ist mehr wie früher. Keine Schulpausen mehr, ohne dass die Beiden ihre Jungs halb auffressen. Keine Mädelsabende mehr, bei denen man über Jungs redet oder lästert, nein, jetzt redet man über die persönlichen Lieblings-Stellungen. Kein Weggehen mehr, ohne dass sie früher gehen müssen, weil ihr Freund daheim wartet. Ganz ehrlich, lang halte ich das nicht mehr aus, dachte ich zumindest. Ich habe schon fast vergessen, warum mich mit Marie und Ava befreundet bin, doch dann ist es mir wieder eingefallen. Trotz der nervigen Liebesturtelei sind sie immer für mich da. So waren wir, ohne die Jungs, ein Wochenende lang in Köln. Einfach, weil wir Lust drauf hatten. Und was da passiert ist... Ich sags euch, damit hab ich im Leben nie gerechnet.
Beginnen wir aber ganz vorne, es war ein ganz normaler Freitagnachmittag wie jeder Andere. Wir saßen bei Ava und haben überlegt, was wir mit dem Wochenende anstellen wollten. Wir wollten einfach mal was anderes machen. Etwas, das wir noch nie gemacht haben. Und dann hatte Marie plötzlich die Idee: "Lass nach Köln fahren", meinte sie wohl eher spaßig als ernst. Aber warum nicht? Wir waren von der Idee so begeistert, dass wir sofort begannen, unsere Sachen zu packen und ein Hotelzimmer haben wir erst während der Fahrt gebucht. Wisst ihr was? Ich liebe spontane Aktionen wie diese einfach über alles. Einfach spontan mal weg, was will man mehr. Und mit einer Volljährigen mit Führerschein und Auto am Start konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Und das ist es auch nicht. Wir kamen ziemlich spät in Köln an und beschlossen daher, gleich schlafen zu gehen, damit wir vom Samstag genug übrig hatten.
Am Samstag machten wir uns einen richtig schönen Tag.. Wir gingen zuerst schön frühstücken und dann ein bisschen die Stadt erkunden und die ist echt schön. Am Nachmittag wollten wir etwas tun, was jeder normale Mensch getan hätte - wir waren shoppen. Und shoppen in Köln - ein pures Paradies für alle Shoppingbegeisterten. Und für den Abend haben wir noch etwas anderes geplant. Wir gingen in das sogenannte "Bootshaus". Für alle die es nicht wissen: Das ist so ziemlich der bekannteste und angesagteste Club in Köln, weshalb wir diesen natürlich testen mussten. Und ja, was soll ich sagen, da ist mir eben etwas entscheidendes passiert. Ich habe mich verliebt. Hört sich leicht komisch an, ich weiß, Kira und verlieben - passt gar nicht, aber es stimmt wirklich. Aber wieder wäre das wahrscheinlich nicht ohne meine beiden Freundinnen passiert. Und zum ersten Mal war ich ihnen dankbar, dass sie rauchen, denn sonst hätten wir wohl keine Raucherpause gemacht und ich wäre ihm wohl nie richtig begegnet.
Wie bereits erwähnt, sind wir während dem Feiern mal kurz raus gegangen, weil Ava und Marie eine rauchen wollten. Und während ich als Nicht-Raucher so daneben stand, hab ich mich mal etwas umgeschaut und ja, da hab ich dann ihn entdeckt. Er stand nicht weit entfernt von uns mit 3-4 anderen Jungs und was soll ich sagen, ich konnte meinen Blick nicht von seinen Muskeln abwenden, welche sogar durch sein Shirt durch sichtbar waren. Und dieses Lächeln auf seinen Lippen - ein Traum. Marie muss wohl irgendwann gemerkt haben, dass er mir gefällt, denn sie stieß ihren Ellenbogen in meine Seite und grinste verschmitzt. "Geh hin und frag ihn nach seiner Nummer.", meinte sie nur. "Ach Quatsch, so gut sieht er auch wieder nicht aus...", versuchte ich mich aus der Situation zu reden, doch nicht einmal Ava kaufte mir diese Aussage ab. "Wir haben doch gesehen, wie du ihn angestarrt hast und ganz ehrlich, hätte ich nicht schon einen an der Backe, würde ich die Chance nutzen."
Ja, die Beiden hatten Recht, ich wollte seine Nummer, aber als ob ich zu einem Jungen geh und in nach der Nummer frage. Das mache ich nicht, nicht die schüchterne Kira, also hab ich den Rest der Zeit versucht, nicht mehr zu ihm zu schauen. Ich gebe es zu, es ist mir nicht gelungen, ich musste ihm immer wieder einen Blick zu schmeißen und immer mehr wollte ich ihn kennenlernen. Ja und dann kam Marie wieder ins Spiel, vorlaut wie sie ist, ließ sie einen Pfiff los und rief ihn her. Ich stieß ihr noch den Ellenbogen in die Rippen, bevor sie mich an den Schultern packte, mich umdrehte und mir einen leichten Stoß in seine Richtung gab. "Den Rest musst du alleine schaffen."
"Ähm hi." begrüßte ich schüchtern den inzwischen bei mir angekommenen Unbekannten und hoffte, dass er keine Fragen stellt, warum er herkommen musste. "Hi, wie geht's?", fragte er mich mit einem Lächeln und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Gott, der war noch süßer, als ich dachte. "Ganz gut und dir?" "Auch, kommst du von hier?" "Um ehrlich zu sein wohne ich etwa 600 km entfernt von hier", beantwortete ich seine Frage mit einem gewissen Humor in der Stimme und ich bin fast weggeschmolzen, als er grinsen musste. Gott, wie kann ein Mensch so unglaublich süß sein. "Nicht schlecht, aber du bist doch nicht extra zum feiern hergekommen, oder?" "Nein, meine Freundinnen und ich sind spontan für ein Wochenende nach Köln gekommen. Und du? Kommst du von hier?" "Ja, ich wohn sozusagen um die Ecke. Ich bin übrigens Luca.", meinte er schließlich und streckte mir die Hand hin. "Kira.", gab ich zurück und nahm den ruß lächelnd an. "Wunderschöner Name an einem wunderschönen Mädchen. Hast du Lust, was zu trinken? Ich lad dich ein...", meinte er und zwinkerte mir zu. Ich merkte, wie ich rot wurde und hoffte insgeheim, dass er es nicht bemerkt. "Danke, total gerne.". Ich grinste noch kurz meinen zwei Freundinnen zu und machte per Zeichensprache mit ihnen aus, dass wir uns spätestens um halb 2 hier wieder treffen würden. Und was soll ich sagen, Luca und ich verstanden uns auf Anhieb und am Ende hatte ich sogar seine Nummer. Punkt halb 2 begleitete er mich zu meinen Freundinnen und verabschiedete sich von mir. "Machs gut und schreib mir", meinte er zum Schluss nur noch, bevor er mir noch eine kurze Umarmung schenkte.
"Was läuft denn da schon?""Habt ihr euch schon geküsst?""Wie wars? Erzähl", fingen Marie und Ava an, als Luca außer Hörweite war. Nacheinander wiederholte ich den Abend/die Nacht bis ins kleinste Detail, bis wir uns schließlich auf den Weg ins Hotel machten. Dort angekommen beschloss ich, Luca zu schreiben, bevor ich es womöglich vergessen könnte.
Ich: Hey, hier ist Kira. Danke für den schönen Abend! (:
Die Antwort sah ich erst am nächsten Morgen.
Luca: Hey Kira, das können wir sehr gerne wiederholen. Würde dich gerne wiedersehen... :)
"AVA! MARIE! Er will mich wiedersehen!", weckte ich meine beiden Freundinnen und konnte es kaum glauben, was ich gerade gelesen habe. "Wie? Wer will dich wiedersehen?", murmelte Marie und drehte sich auf die andere Seite. "Luca will mich wiedersehen! Jetzt steht noch mal auf, ich weiß nicht, was ich ihm zurückschreiben soll...", schrie ich schon fast und zog den beiden ihre Zudecken weg. Sofort waren sie hellwach und berieten sich, was man darauf am besten antworten sollte.
Kira: Ich würde dich auch gerne wiedersehen, wir können ja in Kontakt bleiben (:
Luca: Nichts lieber als das. Wann fahrt ihr zurück? :)
Kira: Heute Mittag, gegen 2. Würde gerne noch bleiben, mir gefällt es hier echt gut. (:
Luca: Du kannst mich ja mal besuchen kommen, wenn du möchtest. :)
Kira: Das Angebot nehme ich gerne an! Bis dann. (:
Luca: Bis dann und fahrt vorsichtig :*
"ER HAT MIR EINEN KUSSSMILEY GESCHICKT!", rief ich meinen Freundinnen zu. "Er steht auf dich Kiralein.", meinte Ava lächelnd und von Marie kam mit einem Grinsen: "Und wer hat dich in diese Situation gebracht?" "Was wäre ich nur ohne euch...", gab ich zurück und sah mich in Gedanken schon glücklich mit Luca.
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Liebe kennt keine Entfernung
RomanceKira ist 17 Jahre alt und bisher wollte es bei ihr in der Liebe einfach noch nicht fuktionieren. Bis sie ihn auf einer Party kennenlernt, Shawn. Der 19 jährige Kanadier wohnt jedoch zu allem Überfluss fast 600 km von ihr entfernt. Gefunkt hat es bei...