Kapitel 1

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Hallo! Mein Name ist Cedric Sypher, ich bin ein fünfzehn Jahre alter Junge mit langen, braunen, welligem Haar und braun-gold leuchtenden Augen.

Von einem Schatten umschlungen, bahnte ich mir einen Weg durch das Geröll, während mein Blick empor zum Himmel stieg und sich auf eine Bergspitze konzentrierte.
Aus irgendeinem Grund, den ich nicht begriff, wanderte ich schon seit Stunden den Berg hinauf und hatte es endlich fast geschafft.

Langsam brach die Nacht herein, alles wurde dunkel und die Sonne schwindete. Viel war nicht mehr zu sehen, keine Vögel, keine Wolken, nur die einsame Spitze eines großen Gebirges, welche von einem geheimnisvollen Nebelschleier umhüllt wurde.

Alles was ich hörte, war das Klirren eines Schwertes, welches an meinem Gurt befestigt war und die Gespräche hinter meinem Rücken, von Leuten die mir folgten, doch erkannte ich weder die Stimmen, noch konnte ich mich umdrehen. Das einzige wozu ich in der Lage war, war weiterzugehen.

Ein starker Luftstrom wehte, zischte tobend über die Köpfe der Leute und peitschte gegen den Abhang einer hohen Bergeskluft.
Es lag ein mieser Geruch in der Luft und ich spürte, wir waren nicht allein, etwas beobachtete uns. Die Tatsache, dass wir uns auf dem Weg zu einer hohen Bergesspitze befanden, wo der Sauerstoff immer ärmer und die Luft immer stickiger wurde, machte es nicht besser.

Mir wurde ganz schwumrig und schwindelig, weshalb ich halten wollte, doch wie verhext blieben meine Beine stur und setzten die Reise eigenständig fort.

Ich verstand die Welt nicht mehr, ich konnte nichts machen, konnte keinen Muskel bewegen - mein Körper war wie paralysiert.

Die letzten Meter waren getan und die Nebelwand war greifbar nah.
"Okay, tief Luft holen und dann ab durch die Nebelwand". Dachte ich und wanderte blind durch den Nebel. Der Nebel war dicht, so dicht, dass man nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen konnte.

"Moment mal, wo sind alle hin?"
Fragte ich mich. Verwirrt drehte ich mich um und erkannte, dass keiner mehr hinter mir war, außerdem schien ich den freien Willen über meinen Körper wiedererlangt zu haben.

Wild blickte ich mich um und suchte nach meinem Gefolge oder einem Weg hieraus, wobei sich meine Augen gen einer Lichtung richteten, welche ich durch eine dünne Nebelwand erspähte. 

Schnell machte ich mich auf dem Weg zur Lichtung und dort angekommen verharrte ich für einen Moment, doch diese Ruhe blieb mir nicht lange gegönnt, denn der Schrei von einem Mädchen zog meine Aufmerksamkeit zu sich.

Der Schrei kam von einem Vorsprung wo ein riesiges Ungeheuer das junge Mädchen am Hals packte. Viel sah ich von dem Mädchen nicht, da ihre roten, lockigen Haare das Gesicht verdeckten.

"Ich muss doch irgendwas tun können, ich muss das Mädchen retten."
Ohne nachzudenken griff ich nach einem Felsbrocken und warf ihn in Richtung Bestie.

"Hey, Mistvieh, leg dich lieber mit einem in deiner Größe an!"
schrie ich auf, um das Ungeheuer von dem Mädchen abzulenken. Und tatsächlich, es klappte, das gehörnte Wesen mit feurigen Augen ließ von dem Mädchen ab und machte sich auf den Weg zu mir.

Reflexartig drehte ich mich um und rannte so schnell wie ich nur konnte, doch das Ungeheuer war schneller.

"Shit, das Monster hat mich gleich eingeholt..was soll ich nur tun?"
Weglaufen bringt hier nichts, es blieb mir nur die Offensive, ich musst mich dem Monster stellen.
Ohne Pause schnappte ich nach meinem Schwert und wollte mit einem weit ausgeholtem Hieb, die Bestie zerreißen, doch schon als ich mich umdrehte und zum Angriff ansetzte, spürte ich einen Schmerz in der Brust.

Das Monster hatte mich erstochen. Keine Kraft hielt meinen Körper noch hoch, ich sackte zusammen und fiel zu Boden.

"Ihr habt zwar viele meiner Brüder und Schwestern vernichtet, doch werdet ihr mich niemals schlagen."
Sagte das Ungeheuer mit einer tiefer, unheilvollen Stimme und griff nach seiner gewaltigen Breitaxt, holte weit aus und schlug zu, während ich schrie:
"Hilfe! Nein, hör auf, das ist doch verrückt..Ahhhhh..".

Cedric Sypher - Wer bist du wirklich? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt