Lily und Snape

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Hey Leute, in diesem One-Shot hat sich Snape nicht den dunklen Künsten zugewandt. Viel Spaß

6 Jahre vorher

„Evans Lily" rief Professor McGonagall in die Reihe der neuen Erstklässler. Ein rothaariges Mädchen mit unglaublich grünen Augen löste sich aus der Reihe und ging auf den dreibeinigen Stuhl zu, der vor dem Tisch der Lehrer von Hogwarts stand. Mit erstaunlich selbstbewusster Haltung ließ sie sich darauf nieder und McGonagall setzte ihr den sprechenden Hut auf, der sogleich darüber entscheiden würde, in welches Haus sie kommen sollte. Er rutschte ihr über ihre Augen und sie sah nichts weiter als das dunkle Innere des Hutes. In der großen Halle herrschte Totenstille, alle warteten auf das 'Urteil' des Hutes. Nach einer gefühlten Ewigkeit rief der Hut schließlich „GRIFFYNDOR" in die Halle voller Schüler. Lily streifte den übergroßen Hut ab und setzte sich an den Tisch, der angefangen hatte zu klatschen und sie nun mit Handschlag begrüßte. Danach setzte sie sich neben einen Jungen mit braunen kurzen Haaren, der etwas zu ihr sagte und ihr dann die Hand hinhielt. Sie schüttelte sie, sagte ebenfalls etwas, wandte sich dann allerdings wieder der Auswahl zu. Inzwischen waren zwei weitere Schüler ihrem Haus zugeteilt worden. So ging es immer weiter, Professor McGonagall rief nach dem Alphabet alle Namen auf, bis sie schließlich den Namen nannte, auf den sie gehofft hatte.

„Snape Severus", rief sie durch die Halle und ein schmächtiger Junge mit schwarzen, fettigen Haaren und zerschlissenem gebrauchtem Zaubererumhang trat aus der Reihe der Erstklässler hervor und setzte sich auf den Stuhl. Der schwarze Hut fiel ihm über die Augen und keine zehn Sekunden später verkündete der Hut lauthals das Ergebnis: „Slytherin". Der Tisch ganz links fing an zu klatschen und Severus, der ziemlich zufrieden mit sich schien, ging geradewegs darauf zu. Ebenso wie Lily wurde er mit Jubel und Handschlag dort begrüßt. Er setzte sich neben einen Jungen mit fast weißen Haaren und sah der restlichen Auswahl zu. So sollte es zumindest wirken, denn in Wirklichkeit dachte er über etwas ganz anderes nach: Was würde mit ihm und Lily passieren? Sie waren schon so lange befreundet und doch waren ihre Häuser jetzt verfeindet. Wie sollte es weitergehen? Genau diese Frage stellte sich Lily auch, schließlich hatte Severus ihr von der jahrhundertealten Feindschaft zwischen den beiden Häusern erzälht.

3 Tage später.

Lily war verzweifelt. So oft sie auch versucht hatte, Severus zu sprechen, er hatte immer etwas zu tun. Langsam reichte es ihr! Sie war kein Kind von Schüchternheit, das konnte sie gar nicht sein, sonst hätte sie sich ihrer Schwester gegenüber nie behaupten können. Also ging sie eines Tages einfach zu Severus hin, als er in ein Gespräch mit seinen Freunden vertieft war und fragte freundlich: „Severus, könnte ich mal kurz mit dir sprechen?". Severus schien es ziemlich peinlich zu sein, doch insgeheim bewunderte er Lily dafür, dass sie sich das traute. „Ja, äh, na klar", stammelte er, plötzlich ohne irgendeine dringende Aufgabe, die jetzt sofort zu erledigen war. „Gut", knurrte sie, nahm seinen Arm und zog ihn hinaus, durch das Schlosstor und weiter zum Ufer des Sees, den sie zusammen mit Berry, eine ihrer neuen Freundinnen, an ihrem zweiten Tag entdeckt hatte. „Was ist los mit dir? Wieso können wir nicht normal miteinander reden?", fing sie auch gleich an zu reden, kaum, dass sie beide zum Stehen gekommen waren. „Lily, verstehst du das nicht?", sprach er eindringlich auf sie ein. „Wir können nicht mehr befreundet sein, unserer Häuser sind verfeindet seit Menschen gedenken", sagte er nun traurig und sah sie mit einem Blick an, den sie nie zuvor gesehen hatte. Es war Bedauern. Er hatte nie zuvor etwas bedauert, was passiert war. „Aber wieso? Nur weil unsere Häuser verfeindet sind, heißt das doch nicht, dass wir nicht befreundet sein können, oder?", schrie sie fast und merkte bereits, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. „Lily, du verstehst das nicht" „Oh doch und wie ich das tue!". Jetzt schrie sie wirklich, aus Verzweiflung. „Du musst ja unbedingt die Traditionen deines Hauses befolgen. Ist dir unsere Freundschaft denn gar nichts wert?".

Ihre Stimme hatte alle Schärfe verloren, sie klang nur noch leise. „Doch, Lily, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wichtig", sagte er und nahm ihre Hände. „Wieso machst du es mir dann so schwer?"; fragte sie erschöpft, sie hatte keine Lust mehr zu streiten, sie wollte nur eine eindeutige Antwort. „Lily, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben", sagte er und in seinen Augen erkannte sie nichts als die Wahrheit. Jetzt glitzerten auch in seinen Augen Tränen. „Dann gib mir jetzt eine Antwort", verlangte sie trotzdem. „Bist du mein Freund oder nicht?" „Das bin ich Lily, auch wenn ich nicht weiß, wie ich das machen soll. Wie sollen wir uns treffen" „Ich weiß es nicht, aber wir werden es herausfinden" versprach sie und umarmte ihn. Diese Umarmung drückte so viel mehr aus als ihre Worte. Irgendwie versuchte sie, all e ihre Gefühle in diese Umarmung zu legen, und es schien, als würde es bei Severus ankommen, Sie lösten sich voneinander und lächelten sich an.

6 Jahre später

Es war komisch. In letzter Zeit verspürte sie so ein komisches Kribbeln im Bauch, wenn sie mit Severus sprach und sie dachte in letzter Zeit öfter an ihn als an James, ihren eigentlichen festen Freund. Eigentlich wusste sie schon lange, dass sie James nicht liebte, dass sie nur mit ihm zusammen war, weil man im 6. Schuljahr eben einen festen Freund brauchte. Sie hatten sich auch nur ein paar Mal geküsst, geschlafen hatten sie nie miteinander, auch wenn es laut Berry dazugehörte, wenn man wie sie und James schon ein halbes Jahr zusammen war. Ihre Freundschaft zu Sev, wie sie ihn gerne nannte, nur um ihn zu ärgern, war erhalten geblieben. Lily hatte das Gefühl, dass er James nicht mochte, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Auch glaubte sie, dass sie in Wirklichkeit in jemand ganz anderen verliebt war, es war, na ja, Sev. Sie wollte es James sagen, hatte aber bisher nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden. Jetzt saß sie im Gemeinschaftsraum und las, als James hereinkam, sich neben sie setzte und ihr einen Kuss gab. Auch wenn sie es sich noch so sehr wünschte, es löste nichts bei ihr aus, genau so wenig, wie wenn sie Händchen hielten.

Sie seufzte, ließ das Buch sinken und sah James ins Gesicht. Keine Frage, er war hübsch, doch er war nicht der Richtige für sie. Er bemerkte, dass sie ihn ansah und legte sein Buch weg. „Was ist los?", fragte er besorgt und ergriff ihre Hand. Schnell machte sie sich los und sah zu Boden. „Ich muss dir etwas sagen und es wird dir nicht gefallen", begann sie. „Ok, was ist es?", sagte er und sah sie gespannt an. „Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein"; sagte sie geradehraus. James sah sie entgeistert an, dann nickte er. „Ich habe es mir gedacht. Du wirkst in letzter Zeit so abwesend, so ruhig. Ist es jemand anderes?", fragte er. „Ja, aber ich kann dir nicht sagen wer", beeilte sie sich zu sagen, er durfte nicht wissen, dass sie und Sev immer noch Freunde waren. „Du weißt, ich bin immer für dich da, oder?", sagte er, dann umarmte er sie.. „Ja, ich weiß und ich bin dir so dankbar dafür", bestätigte Lily, dann stand sie auf und ging ohne ein weiteres Wort.

Sie musste Severus treffen. Wie es der Zufall wollte, traf sie ihn alleine in einem offenen Klassenzimmer und fragte ihn,ob er mit an den See zu ihrem Lieblingsplatz kommen wollte. Völlig verblüfft stimmte er zu und schließlich saßen sie an ihrem Lieblingsplatz auf ihrem Lieblingsbaum vor dem See. „Ich wollte dir etwas sagen", fing sie an, doch Severus unterbrach sie. „Ich dir auch Lily, und danach möchtest du vielleicht nie wieder mit mir reden, doch es muss raus. Ich liebe dich Liliy, so sehr, dass es wehtut, dich mit diesem Idioten zu sehen, zu sehen wie ihr Händchen haltet, euch küsst", sprudelte der letzte Teil des Satzes aus ihm heraus. Sie konnte nur eines denken: Ich liebe ihn! „Ich hab mich von James getrennt. Wegen, wegen dir" brachte sie heraus, dann herrschte für einige Augenblicke Stille. „Lily, ich glaube, dass wir trotz all dem eine Chance haben", sagte Severus schließlich und nahm ihre Hände. „Ich auch. Aber wie.." Den Rest des Satzes konnte sie nicht mehr beenden, denn Severus küsste sie.

Hey Leute, ich habe es endlich geschafft, einen neuen Teil zu schreiben, yay, Congratulations!!

Nee, Spaß beiseite, ich hoffe es hat euch gefallen und auf jeden Fall würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen!
Einhorn

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