Help! I'm pregnant!

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"Hörst du mir eigentlich zu, Joyce?!"

Ruckartig drehe ich den Kopf zu meiner besten Freundin Fernanda und das Handy, das ich bis gerade eben in der Hand hatte, fällt hin.

"Nee sorry... was hast du gesagt?" frage ich sie und Fernanda verdreht die Augen.

"Ich hab dir erzählt, dass nächste Woche die Party von Hanna ist und hab dich gefragt, was ich anziehen soll! Außerdem sollte ich vorher vielleicht noch zum Friseur gehen... was denkst du?" sie schüttelt ihren Kopf, sodass ihre langen, schwarzen Locken nach hinten fallen. Es gibt so viele Sachen, worum andere Mädchen Fernanda beneiden. Ihre schwarze Mähne, die braunen Rehaugen, ihre langen, gebräunten Beine, die weißen Zähne und die makellose Haut. Man sieht ihr sofort an, dass ihre Mutter aus Südspanien kommt. Wenn ich mit ihr durch die Stadt gehe, zieht sie alle Blicke auf sich, die der Jungs und der Mädchen. Außerdem geht Fernanda beim Alkohol kaufen locker für 18 durch, was man von mir nicht behaupten kann.

Ich habe dunkelblonde, mittellange Haare und blaue Augen, typisch deutsch eben. Das einzige an mir, was nicht deutsch ist, ist mein Vorname. Mein superorgineller Nachname Schmidt macht das ganze auch nicht besser...

Es wäre so cool, ein Elternteil zu haben, das aus einem anderen Land kommt. Fernanda kann zum Beispiel fließend spanisch sprechen, ich bin froh wenn meine Englischnoten einigermaßen okay sind.

"Es ist egal was du anziehst", antworte ich, "es wird dich sowieso jeder angucken."

Fernanda zieht mich von meinem Schreibtischstuhl hoch und reicht mir meine Handtasche. "Wir gehen jetzt shoppen!" beschließt sie. "Vamos!"

Ich weiß nicht, ob sie das aus Versehen macht oder ob sie mich ärgern will, aber sie weiß, dass ich es hasse, wenn sie anfängt, spanisch mit mir zu sprechen.

Wir nehmen den nächsten Bus in die Innenstadt und gehen ins Einkaufszentrum.

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