Am 30. Mai des Jahres 1998 kam ein Junge auf die Welt. Als das zweite Kind eines Bandarbeiters und einer Kauffrau wurde er mit dem Namen Hendrik versehen. Ein ganz normales Kind mag man meinen und zu diesem Zeitpunkt war Ich das auch. Normales Gewicht, normale Größe und die für Babys typischen blauen Augen.
//EDIT: Um euch das ganze unnötige Gefasel von mir zu ersparen springen wir mal ein bisschen voran, weil ich sonst selber dabei einschlafe... sagen wir ich war echt ein stink normales Kind.
Es war viel zu früh für mich, als das ich es mitbekommen hätte können, aber als ich 3 Jahre alt war trennten sich meine Eltern. Es war jedoch kein Drama wie bei vielen anderen alleinerziehenden Eltern. Meine Eltern sind meiner Meinung nach ein super Vorbild dafür, dass es auch funktionieren kann. Sie hatten einen Plan und genug Zeit, um sowohl meiner Schwester als auch mir das ganze zu erklären. So zog mein Vater aus und suchte sich eine eigene Wohnung, welche gar nicht mal weit entfernt war. Es waren vielleicht 15 Minuten zu Fuß, bis ich bei ihm war, aber für einen 3-jährigen leider eine ganz andere Dimension. Wie gut, dass es Wochenenden gab, denn von dem Moment an dem mein Vater auszog hieß es jedes 2te Wochenende Papa-Zeit. Von Freitag bis Sonntag haben wir seine Wohnung belagert. Mein Vater hat sich gefreut uns zu sehen. Er hätte uns auch gerne öfter gesehen, aber als Bandarbeiter auf Wechselschichten zu arbeiten ist leider familientechnisch nicht das Beste. Dennoch hat mein Vater alles versucht, um an wichtigen Veranstaltungen immer anwesend zu sein, wofür ich ihm wirklich sehr dankbar war.
Auf der anderen Seite der Münze war meine Mutter, die wohl ehrgeizigste Frau die ich kenne. Sie hat das unmögliche möglich gemacht in meinen Augen. Nicht nur das sie alleinerziehend war, sondern nebenbei auch noch berufstätig. Sie hat sowohl meine Schwester als auch mich stets vom Kindergarten bzw. von der Schule abgeholt, bis meine Schwester das Alter erreicht hatte, um selber nach Hause zu gehen. Bis 1 hat sie gearbeitet nur um danach zu Hause Überstunden zu schieben. Kochen, Putzen, Hausaufgaben, Einkaufen und wenn dann noch Zeit war Gesellschaftsspiele. Eine Meisterleistung in meinen Augen, wenn man hinzuzieht, dass keiner von uns Kindern gemerkt hat wie erschöpft sie war.
Alles in allem war meine frühe Kindheit durch den Einsatz meiner Eltern wiedermal etwas ganz normales in meinen Augen. Ich bewundere bis heute meine Eltern, weil sie es wirklich geschafft haben, uns Kindern ein normales Leben zu vermitteln.