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Jungkook POV

Wegen dem Schlaf leicht benommen, nehme ich eine mir bekannte Stimme neben mir wahr. Dennoch kann ich die Worte nicht verstehen. Wer ist das?

Plötzlich spüre ich stechende Schmerzen und muss leicht das Gesicht verziehen. Au... wieso tut auf einmal mein Hintern so sehr weh? Was ist gestern bitte passiert?! Ich fange an nachzudenken und sofort fallen mir die gestrigen Bilder vors Auge. Das kann nicht passiert sein! Nicht in dem Zustand! Nicht mit ihm!! 

Langsam läuft mein Gesicht rot an. Es ist mir so peinlich.. ich will einfach wieder nach Hause! Nochmal spielt sich die Szene vor meinem inneren Auge ab. Ich kann mich jetzt sogar halbwegs daran erinnern, was ich gesagt habe. Etwas, was ich von mir selbst nicht erwartet hätte, ist, dass ich ehrlich um mehr gebettelt habe. Aber ich muss gestehen....  ich habe es nicht gerade gehasst. Um ehrlich zu sein, mochte ich es. Wieso ich das denke? Weil ich noch nie richtig verliebt war. Mädchen haben mich nie wirklich interessiert und sie waren ebenfalls nicht an mir interessiert. Ich habe mir dabei nie was gedacht und es hat mich auch nicht gestört, aber jetzt weiß ich warum. Ich bin schwul.

Langsam, aber wirklich nur ganz langsam öffne ich meine Augen und werde vom Sonnenlicht geblendet. Als meine Augen sich daran gewöhnt haben, erblicken sie den nackten Rücken eines muskulösen jungen Mannes, der auf der Bettkante sitzt und anscheinend telefoniert. Jimin? 

Da er nicht bemerkt hat, dass ich wach bin, kann ich ihn ohne Probleme beim Gespräch belauschen.

"Und, warst du schon beim Arzt?"

Irgendwie versuche ich die Person am anderen Ende der Leitung rauszuhören. Und es klappt. Auf einmal ertönt eine zarte weibliche Stimme. Mit wem spricht er?

"Ja, gestern. Er hat gesagt, dass das Kind in einem guten Zustand ist und auch dass es bald soweit ist! Wann kommst du zurück? Wir vermissen diich~~"

Was..?

Hat sie gesagt..... Kind?

Mir stockt der Atem und meine Augen weiten sich. Zum ersten Mal in meinem Leben wünsche ich mir, dass ich was falsch verstanden habe. Ich wünsche ich hätte etwas überhört. Aber anscheinend nicht.

"Das freut mich! Ich vermisse euch auch sehr, aber ich werde bald wieder bei euch sein, denn ich komme ungefähr heute abend wieder an. Bereitest du wieder mein Lieblingsessen vor, Schatz?"

...Schatz...?

Ich spüre ein stechen in meiner Brust. Habe ich mir umsonst Hoffnungen gemacht? Bedeutet es ihm etwa gar nichts, was gestern passiert ist? War ich einfach ein One Night Stand?

Er hat eine Familie. Ein Kind. Eine Frau. Ich muss mich damit abfinden.

Aber... ich kann nicht. Oder eher ich will nicht!

Ich will nicht glauben, was gerade passiert. Ich will kein One Night Stand sein.
Ich will vieles, aber kriege nichts.

Irgendwie versuche ich meine Tränen aufzuhalten, bevor sie das Weite suchen. Vergebens. Eine nach der Anderen kullern meine Wangen runter bis sie an meinem Kinn ankommen und auf die Bettwäsche tropfen.

Ich will nicht wegen so einem Idioten weinen. Er hat sowas nicht verdient. Aber ich kann dagegen leider nichts machen. Gerade haben meine Gefühle die Oberhand.

Ohne, dass ich es bemerkt habe, endet er schon das Gespräch und dreht sich zu mir um. Er schaut mir in meine verweinten Augen, die immer noch nicht aufgehört haben, Tränen zu produzieren.

"Was hast du Kookie..?"

Ich kann es nicht glauben. Nach alle dem was passiert ist, fragt er mich noch was ich habe und nennt mich dabei noch bei meinem Spitznamen?!? Merkt er es denn nicht selber? Dass er mich diesen einfachen Worten so sehr verletzten kann.. anscheinend nicht.

Ich richte mich langsam auf und wische die verbliebenen Tränen von meinem Gesicht.

"Kannst du mir sagen, was ich dir bedeute..?", frage ich mit einer ruhigen, leisen Stimme.

"Ähm... wieso fragst du mich sowas....?"

"Antworte einfach......bitte.."

"Äh.. du bist ein...ein guter Freund und..."

Ich unterbreche ihn.

"Nur ein guter Freund..?! Und was ist mit gestern?? Bedeutet es dir etwa gar nichts?!", schreie ich ihn schon halbwegs an.

"Ich w-weiß nicht.. aber das mit gestern tut mir echt leid! Es war ein Ausrutscher.. vorallem waren wir betrunken.. und ich konnte meinen Körper nicht mehr kontrollieren...."

Ich hasse ihn. Ich will ihn nie wieder sehen. Er soll einfach zu seiner Familie verschwinden.

"Geh..", sage ich noch mit einer leisen Stimme.

"Jungkook...bitte.."

"GEH! Ich will dich nicht sehen!", meine Stimme wird lauter.

Er schaut mich ausdruckslos an, greift dann aber nach seinem Hemd und den restlichen Sachen und begibt sich zur Tür. Dennoch bleibt er vor ihr stehen und ich bekomme noch ein leises "Sorry" mit bevor er den Raum verlässt.

Ich lasse mich wieder ins Bett fallen.

"Wieso...? Wieso passiert so was immer mir...?

suck it // jikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt