We'll Meet Again (BTS Jin x Female Reader)

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Ich starrte den Himmel durchdringend an und versuchte in ihm Antworten zu finden. Warum? Wieso musste es unbedingt mir passieren? Ich verlor mich in dem endlosen Blau und merkte gar nicht, wie ich mich langsam hinlegte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Eine kühle Brise durchstreifte mein Haar und die Grashalme beugten sich. Ich konnte ewig hier liegen, nur der Himmel, der Wind und ich. Wenn ich in die Unendlichkeit starrte, kam ich mir mickrig vor. So mickrig, dass ich all meine Probleme, Sorgen und Ängste vergaß.

Ich schloss meine Augen und stellte mir vor, dass ich nicht alleine war. Ich war mit ihm zusammen auf einer großen Blumenwiese und er rannte mir hinterher. Barfuß lief ich über den geschmeidigen Boden und spürte wie mein Haar und mein Kleid im Winde tanzten. Ich hörte ihn lachen und stimmte mit ihm ein. Zwar lief ich vor ihm weg, doch ich wollte, dass er mich einholte und fing. Als ich seine warmen Hände auf meinen vom Wind gekühlten Schultern spürte, wendete ich mich zu ihm. Er sah mich mit seinem durchdringenden Blick an und begann zu sprechen. Ich sah seine Mundbewegungen, doch ich hörte ihn nicht. Oh warte, doch. Aber der Ton war nicht synchron mit dem Bild, das ich sah, welches immer weiter verschwamm.

Plötzlich riss ich meine Augen auf. Ich sah den blauen Himmel und spürte die leichte Brise in meinem Haar wieder. Als ich wieder wusste wo ich war, entdeckte ich jemanden neben mir liegen, der mir sehr vertraut war. Wieso war er hier?
„Jin?“, fragte ich überrascht.
Als Antwort bekam ich ein Lächeln. Ich liebte dieses Lächeln, doch nun stimmte es mich traurig.

„Was machst du hier, wie hast du mich gefunden?“, hakte ich weiter nach. Er war nun wie der Himmel, den ich vorhin mit Fragen bewarf.
„Ich habe dich lange genug gesucht. Dann ist mir eingefallen, wie du immer von großen Wiesen schwärmtest. Der erste Ort, an den ich dachte, war dieser hier.“

Sein Lächeln schwand. Er sah mir tief in die Augen und ich hatte das Gefühl, dass er meine Gedanken las.
Er setzte sich auf und kam ein Stück auf mich zu, den Augenkontakt immer noch wahrend. Er kam mir so nahe, dass ich seinen warmen und gleichmäßigen Atem auf meiner Wange spürte. Die Tatsache, dass er nun über mir kniete, beruhigte mich und schenkte mir Geborgenheit.
„Ich sehe es. Du bist traurig, nicht wahr?“, flüsterte er.

Normalerweise würde ich dies abstreiten, doch er las mich wie ein offenes Buch. Ich konnte und wollte ihn nicht anlügen. Doch die Wahrheit kam mir nicht über die Lippen.
In meinen Augen formten sich winzige Tränen und ich atmete schwerer. Dies nahm er als Antwort und sah mich nun besorgt an.

„Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich alles tun würde, um hier bei dir bleiben zu dürfen. Doch du weißt, dass das nicht geht. Ich bin auch traurig. Innerlich zerbreche ich, genau wie du.“ Meine Tränen wurden größer und hatten keinen Platz mehr in meinen Augen, weshalb sie meine Wangen herunterflossen. Langsam kullerten sie meine Haut herab bis sie in der grünen Wiese landeten. Es herrschte einen Moment lang Stille. Sogar der Wind verstummte und machte den Eindruck, als wolle er uns allein lassen. Bald aber, würden der Wind und der Himmel das einzige sein, was mir blieb.

„Aber, wenn wir jetzt zerbrechen, dann verletzen die Scherben unsere Gefühle für einander, das will ich nicht.“ Er kam mir noch näher, erdrückte mich mit seinem Blick, machte mich schwach, schenkte mir zugleich aber Kraft, um diesen Schmerz zu überstehen.

„Wir werden beide stark sein. Die Liebe bleibt. Wir dürfen einander nur nicht vergessen“, entgegnete ich und er nickte kaum merkbar.

„Wir dürfen einfach nicht vergessen, dass wir uns wiedersehen werden.“ Er sprach so leise, dass, selbst wenn hier noch andere Leute wären, nur ich ihn verstände.
Dann schenkte er mir die wärmste Umarmung, die ich mir vorstellen konnte und ich spürte, wie unsere Herzen im Takt miteinander schlugen.

„Ich komme zurück, weil ich dich liebe“, hauchte er mir ins Ohr woraufhin der Wind seine Worte hinfort trug.

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