What?!

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Die Tür ging langsam und leise auf, ich hörte sie trotzdem. Die Hacken ihrer Stöckelschuhe klackerten au unserem Steinboden. ,,Klack, klack, klacker, die klack'', machten ihre Schuhe. ,,Ich weiß das du noch wach bist!", hörte ich die Stimme meiner Mum. Ich lächelte. Ich lief die Treppen herunter in unsere Küche. ,,Und wie war's?", fragte ich sie. Ich konnte es mir ja schon fast denken. ,,Wunderschön!", sagte meine Mum. Sie hatte ein bisschen die Hefe. Aber nicht schlimm.

,,Werdet ihr euch nochmal treffen?", fragte ich sie. Sie antwortete nicht sondern schwebte regelrecht an mir vorbei zum Kühlschrank. Sie nahm sich aus dem Kühlfach eine große Packung Vanilleeis. Sie holte sich einen Löffel aus dem Regal und gab mir ebenfalls einen.

,,War's so toll?", fragte ich zweifelnd. ,,Besser!", seuftzte meine Mum. Oh Gott! Bitte keine 48 jährige Mutter im 7. Himmel. Sie, sie führte sich auf... wie, wie, wie ein Teenager. Sie war ja mehr Teenager als ich! Das war doch nicht normal, oder? Für meine Familie schon, aber was heißt Familie? Ich lebte ja schließlich nur noch mit meiner Mum. Ich nahm den Löffel an. Meine Mum riss den Deckel der Eispackung ab und nahm einen Löffel Vanilleeis. Ich nahm ebenfalls einen Löffel und aß genüsslich das Eis. Das kalte Eis bereitete mir im ersten Moment Kopfschmerzen. Dann ging es aber wieder. ,,Weißt du Schatz?", fragte mich Mum. Oh, oh, wenn sie mit 'Weißt du Schatz' beginnt kann das nichts gutes bedeuten. ,,Hmmm?", fragte ich so unschuldig wie es ging. Ich behielt meinen Löffel im Mund. Ich wusste nicht warum, aber das verlieh mir irgendwie Sicherheit.

,,Ich glaube, ich glaube, das ich Marco... Liebe!", nuschelte meine Mum, sie hatte ebenfalls den Löffel noch im Mund. Oh nein! Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Das, das ging doch nicht! Nicht das ich es meiner Mum nicht gönnte, aber... Es war halt Jason's Dad. Daran konnte man nichts ändern. ,,Mum? Ich glaube du solltest lieber ins Bett gehen!", sagte ich leicht abwesend. ,,Ja wäre vielleicht besser!", meinte meine Mum. ,,Schatz?", fragte mich meine Mum. ,,Ja Mum?", fragte ich. ,,Du sollst nur wissen das ich dich lieb habe", seuftzte meine Mum. Ich lächelte.

,,Ach räumst du noch das Eis weg?", fragte sie mich. Ich nickte nur stumm. Ich drückte den Deckel auf die Schachtel und räumte sie zurück ins Gefrierfach. Dann schmiss ich meinen und den Löffel meiner Mum in die Spüle und ging schlafen. Ich quälte mich noch ein bisschen vor dem Schlafen herum weil ich den Gedanken nicht loswerden konnte das Jason vielleicht in meinem Handy herum schnüffelte. Das Bild das ich bei ihnen mitgenommen hatte, hatte ich schon längst vergessen.

,,Na wie geht's?", fragte ich Liz als sie sich neben mich setzte. ,,Ganz gut!", meinte sie überschwänglich. Ein bisschen zu überschwänglich. Irgendetwas bedrückte sie. Doch ich wollte nicht nachhaken wenn sie es mir nicht von selber erzählen wollte. Also schwieg ich. ,,Ich habe dich gestern nochmal angeschrieben, aber du hast nicht geantwortet obwohl du online warst", meinte sie dann. Das war es. Sie hatte mir irgendetwas geschrieben, irgendetwas wichtiges. Und ich hatte nicht geantwortet. Besser gesagt Jason hatte nicht geantwortet. Wenn er die Nachricht gelesen hatte? Ich hoffte es nicht. Es musste eine sehr private Nachricht gewesen sein, sonst wäre es ihr nicht so wichtig. Ich überlegte. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit das Jason die Nachricht gelesen hätte? Richtig! Ziemlich groß. Zu groß. Ich musste es wissen. Aber ich wollte ihn nicht fragen, ich meine ich hatte ja immer noch meinen Stolz. Und mein Stolz war sehr groß. Und manchmal oder besser gesagt meistens stand mir das auch im Weg wenn ich mit Jungs redete oder sonst dergleichen etwas machte. Ja, das war so ziemlich mein größtes Problem. Deswegen hasste ich mich auch manchmal selber. ,,Ähm weißt du...", stotterte ich. Mir wusste unbedingt etwas einfallen. ,,Meine Mum hat mein Handy ausspioniert", log ich. Ich war eine schlechte Lügnerin. Liz warf mir einen skeptischen Blick zu. Ich setzte ein Fakelächeln auf. Bitte kauf's mir ab, bitte, bitte, bitte! Flehte ich. Und tatsächlich, einmal n meinem Leben hatte ich Glück. Liz warf mir noch einen misstrauischen Blick zu wandte dann aber ihren Blick ab. Innerlich seuftzte ich vor Erleichterung. Dann hielt der Bus aber zum Glück an der Haltestelle der Schule und die Kids strömten samt uns aus dem Bus ins Schulgebäude.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 25, 2014 ⏰

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She's my SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt