Imaginary

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Noch etwa eine Stunde blieben die Winchesters auf, dann ging das Licht aus.

Ich hatte in der Stadt einen Lieferwagen "geliehen" und lehnte mich nun zurück in den SItz. Eben war ich noch mal kurz vor dem Zimmer der Brüder gewesen und hatte einen kleinen Bewegungsmelder versteckt, der eine Nachricht an mein Handy sendete, wenn jemand aus dem Zimmer kam. Somit konnte ich mir auch ein Stündchen Schlaf genehmigen.

Am nächsten Morgen folgte ich den Winchesters einen kurzen Fußmarsch bis zu einem kleinen Bistro. Ich hatte mich mittlerweile umgezogen und trug eine blaue ausgewaschene Jeans, Chucks, ein weißes Top und eine schwarze Lederjacke. Dazu hatte ich eine schwarze Basecap auf, die einen Schatten auf mein Gesicht warf. So saß ich auf einer Bank gegenüber des Bistros - nicht einsehbar für Dean - und beobachtete, wie sein Bruder auf ihn einredete während die Beiden frühstückten. Dean flirtete zwischendurch noch mit der Kellnerin, doch etwa eine Viertelstunde später stand Sam auf, ging vor die Tür und sah sich suchend um. Lächelnd erhob ich mich und ging auf ihn zu.

"Was erreicht?", fragte ich ihn neugierig.

"Hey." Sam fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Er ist skeptisch. Aber er hat nichts dagegen, dass du bei uns bleibst. Und er wird sich früher oder später auch überzeugen lassen. Kommst du mit rein?"

Ich nickte. "Gerne. Ich hab 'nen Mordshunger!"

Am Tisch schob mir Sam seinen kaum angerührten Teller hin. Ich zuckte kurz mit den Schultern und machte mich dann über seine Portion Rührei mit Bacon und Brötchen her während Dean mich finster anstarrte.

"Du bist nur hier weil Sammy es will.", knurrte er, als ich fertig gegessen hatte.

Seufzend legte ich Messer und Gabel zur Seite. "Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass ich die Wahrheit sage. Auch wenn du es nicht hören willst, Dean, unsere Wege sind miteinander verbunden."

Dean schnaubte abfällig und verdrehte die Augen. "Klar. Und ich hab die Glühbirne erfunden." Mit großen Schritten verließ er das Bistro.

Sam seufzte und erhob sich ebenfalls. "Er griegt sich schon wieder ein. Kommst du? Ich hab eben schon bezahlt." 

Niickend folgte ich dem jüngeren der Brüder. Nebeneinander gingen wir Dean hinterher.

"Hast du ein Auto? Oder sollen wir dich mit dem Impala mitnehmen?" Fragend sah Sam mich von der Seite an.

"Ich würde gern mit euch mitfahren. Wenn es ihm nichts ausmacht." Ich nickte in Richtung Dean. "Ich hätte zwar ein Auto, aber das habe ich mir nur.... geliehen. Müsste nur meinen Rucksack holen."

"Geliehen, soso." Grinsend blickte Sam zu mir herunter. "Klar, wo steht der Wagen?"

"Tatsächlich geliehen. Ich hatte nie vor ihn komplett zu stehlen. Gabe könnte mir jederzeit ein eigenes Auto besorgen, doch ich bevorzuge meine eigene Vorgehensweise und die beinhaltet selten ein Fahrzeug." Ich grinste zurück. "Vorm Motel natürlich, wo sonst?"

"Natürlich. Warum frage ich überhaupt..." Sam schüttelte den Kopf. "Und du bist uns echt schon länger auf den Versen? Ich kann mich nicht erinnern, dich schon mal gesehen zu haben."

"Ich weiß, wie man unentdeckt bleibt, Samuel. Ich weiß mehr über euch als du denkst." Ich bemerkte wie er die Stirn runzelte.

"Sam. Nicht Samuel." Sein schräger Blick zu mir entging mir auch nicht, obwohl ich mich auf Dean konzentrierte, der mit zusammengekniffenen Augen am Impala auf uns wartete.

"Musst du noch was holen? Wir wollen sofort los." Er klang ziemlich unfreundlich, selbst für seine Verhältnisse.

"Ja, meinen Rucksack. Bin gleich zurück."

"Wir warten hier", sagte Sam zu mir, doch er sah dabei Dean an, der wieder die Augen verdrehte.

Als ich zurück kam, saßen sie Beiden schon im Wagen. Schmunzelnd ließ ich mich auf den Rücksitz hinter Dean fallen und wir fuhren los. Das Brummen des Motors war einschläfernd - natürlich hatte ich heute Nacht doch kein Auge zugetan - und nach wenigen Minuten gab ich der Müdigkeit nach. Die Brüder waren in meiner Nähe und wenn jetzt jemand oder etwas angreifen würde wäre ich sofort zur Stelle.

"Schläft sie?", fragte Dean leise.

Der Beifahrersitz knarzte. "Ich glaub schon."

"Ich mag sie nicht. Und ich traue ihr nicht."

Sam seufzte.

"Jetzt tu nicht so. Du weißt selbst wie viel Scheiß Gabriel und Balthazar machen. Es könnte alles erstunken und erlogen sein!"

"Das glaube ich nicht, Dean. Hast du nicht gesehen wie ernst gerade Gabriel war?"

Dean schnaubte. "Ja klar. Und ich bin die Königin von Sabah."

Der Jüngere verdrehte die Augen. "Du könntest ruhig auch mal ein bisschen ernster sein! Es geht doch schließlich um uns!"

"Schwachsinn. Das ist nur wieder irgendein bescheuerter Trick von Gabriel. "

"Und wenn nicht, Dean? Was, wenn sie recht haben? Wenn diese Prophezeihung  stimmt und wir wirklich in Gefahr sind?"

"Ich bezweifle es." Der ältere Jäger starrte stumm auf die Straße. "Bin mal gespannt was wir noch aus ihr rausbekommen..."

"Du wirst sie in Ruhe lassen. Auch wenn du sie nicht bei uns haben willst, sie ist mein Gast..." Sam brach ab, als die Frau auf dem Rücksitz sich bewegte. Er wartete kurz bevor er fortfuhr: "...und wenn was an der Geschichte dran ist, ist es nicht schlecht, sie und die Engel auf unserer Seite zu haben."

Dean sah seinen Bruder an. "Das werden wir ja dann sehen."

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⏰ Last updated: Mar 28, 2018 ⏰

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