// zero //
Deprimiert gehe ich die belebte Oxford-Street in London entlang. Schon wieder habe ich eine Absage bekommen. Obwohl, weniger eine Absage, eher gar keine Antwort. Schon wieder Stunden verschwendet, die ich hätte nutzen können für andere Dinge, die mich in meinem Leben weiterbringen. Doch ich bin zu der gefühlt tausendsten Agentur hingelatscht, in der Hoffnung einen Job oder einen Vertrag zu bekommen.
Ich frage mich oft selbst, warum ich mir das immer wieder antue. Und jedes Mal, wenn ich das große Bild meiner Mutter im Wohnzimmer sehe, spielt sich die gleiche Erinnerung in meinem Kopf ab.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Mama, wie seh' ich aus?", fragt mein sechs-jähriges Ich meine Mutter, am Ende meines Walks, bei dem ich meiner Mutter stolz mein neues Kleid präsentiert habe.
"Wie ein Engel.Du bist so wunderschön.", antwortet sie und streicht mir sanft über meine dunklen Locken, die mir bis kurz über die Brust reichen.
"Ich will, wenn ich groß bin, Model werden.", stellt mein jüngeres Ich plötzlich fest.
"Aber du bist doch mein Engel."
"Mensch Mama, Engel ist doch kein Beruf.", widerspreche ich und ziehe einen Schmollmund.
"Das weiß ich doch, kleine Maus, und ich bin mir sicher, dass du ein großartiges Model wirst. Aber du bleibst immer mein Engel."
"Hilfst du mir Model zu werden?", frage ich meine Mutter und schaue sie mit großen Augen an.
"Natürlich, mein Schatz. Zusammen machen wir das."
"Yay!", rufe ich und springe motiviert zurück an meinen Ausgangspunkt, um gleich noch einmal wie ein Model auf und ab zu laufen und meine Kleidung zu präsentieren.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Meine Mama hat mich von Anfang an unterstützt und mich ernst genommen. Ich meine, ich war sechs Jahre alt, als ich gesagt habe, dass ich Model werden möchte. Und trotz meines jungen Alters hat mir meine Mutter geholfen.
Mein Vater hat sich zu meinem kindlichen Wunsch nie geäußert, doch als meine Mutter vor einigen Jahren plötzlich gestorben ist und nur noch er für mich verantwortlich war, hatte er mir gesagt, dass ich erst die Schule beenden soll, ehe ich weiter daran arbeiten kann, meinen Traumberuf zu erreichen.
Und jetzt, wo ich endlich die Chance habe, meinen Traum zu verwirklichen, ist meine Mutter nicht mehr an meiner Seite. Nichts gegen meinen Vater, aber er ist halt keine Frau. Und trotzdem ist er der einzige Mensch, der mich unterstützt. Der einzige Mensch, der noch für mich da ist.
Auf dem Weg zur Underground komme ich an vielen Geschäften mit wunderschönen Kleidern vorbei. Doch mehr als nur sehnsüchtiges, im Schaufenster Anschauen ist für mich nicht drin. Mein Vater verdient ausreichend für uns beide, keine Frage, aber es reicht nicht für viele extravagante, teure Kleidung.
Plötzlich fängt ein kleines, unscheinbares Schild meine Aufmerksamkeit. Es weist auf ein dunkles, nichtssagendes Geschäft hin, das etwas abgelegen vom Geschehen der Hauptstraße liegt. Über das Schaufenster ist in großer Neonschrift "Photographer Tomlinson" geschrieben.
Etwas an diesem schäbigen Laden zieht mich magisch an. Vielleicht ist es die gefährliche Aura, die es ausstrahlt oder die Verzweiflung, die auf der Suche nach einem guten Fotografen entstanden ist.
Zögerlich gehe ich auf das Gebäude zu. Als ich schließlich vor dem verdreckten Fenster stehe, bin ich doch etwas eingeschüchtert. Es sieht ja schon ziemlich düster aus.
Plötzlich liegt eine Hand auf meiner Schulter, die mich aufkreischend herumfahren lässt.
Vor mir steht ein Mann mit wirr hochgegelten, hellbraunen Haaren in einem schwarzen T-Shirt mit weitem Ausschnitt, der den großen Schriftzug zeigt, welcher auf seine Brust tättowiert ist. Seine grau-blauen Augen scannen mich von oben bis unten ab, bis sie sich schließlich auf meine Augen fixieren.
"Oh Gott, erschrecken Sie mich doch nicht so!", bringe ich etwas atemlos hervor.
"Entschuldigen Sie, aber Sie haben so fasziniert meinen Laden angeschaut, dass ich dachte, ich spreche Sie mal an und frage, ob ich Ihnen helfen kann.", antwortet er mit rauchiger und dennoch relativ hoher Stimme.
"Sie sind-" Ich drehe mich zum Laden um, um seinen Namen zu lesen, "Tomlinson?"
"Louis Tomlinson, stets zu Ihren Diensten.", sagt er und deutet eine Verbeugung an.
"Sie sind Fotograf?"
"Sie haben Glück. Sie können richtig lesen. So steht es ja auf dem Schaufenster, nicht?"
"Hätten Sie vielleicht Interesse mich mal zu fotografieren? Ich meine, natürllich nur, wenn Sie Zeit und Lust haben."
"Ich würde Sie mal Probe fotografieren, aber das mache ich normaler Weise nur mit Leuten, deren Namen ich auch kenne."
"Alexis. Alexis Evans.", beeile ich mich zu sagen. Das ist meine Chance. Wenn dieser Tomlinson mich gut fotografiert und ich ein paar schöne Fotos habe, kann ich ja vielleicht bei einigen namhaften Fotografen punkten.
"Ok, Alexis Evans. Morgen um zehn. Seien Sie pünktlich."
Mit diesen Worten drückt er mir eine Visitenkarte mit einer komplett anderen Adresse, als der vor der ich gerade stehe, in die Hand und verschwindet.
Kopfschüttelnd stecke ich die Karte in meine Tasche und mache mich wieder auf den Weg nach Hause zu meinem Vater.
Das war vielleicht ein komischer Typ, aber mal sehen, was der morgige Tag bringt. Vielleicht ist es ja meine große Chance.
**************************************************************************************************
Und schon wieder eine neue Story von mir. Eigentlich war keine neue geplant, aber mein Kopf kennt kein Erbarmen. Ständig spuckt er neue Ideen aus, die ich dann unbedingt umsetzen muss. Eine weitere Story ist schon teilweise vorgeschrieben und als Entwurf gespeichert, gefühlt zehn andere auf meinem Laptop, aber die hier musste ich unbedingt gleich veröffentlichen.
Ok, jetzt zur Story. Wie ihr vielleicht auf dem Cover sehen könnt oder auch schon lesen, ist Louis Tomlinson eine der Hauptpersonen. Er ist Fotograf in dieser Geschichte, aber er ist nicht ganz normal. Und egal, wie ich ihn in der Geschíchte auch darstellen werde, es ist alles ausgedacht und es soll keine Beleidigung gegen seine Person sein. Vanessa Hudgens verkörpert Alexis Evans, das Model, was sich von Louis ihre große Chance erhofft.
Zum Verlauf der Geschichte werde ich nicht mehr sagen, außer das es nicht immer ganz harmlos sein wird. Der Rest ergibt sich im Laufe der Story.
Und das war der Prolog/das erste Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Der nächste Teil kommt so bald wie möglich. Allerdings werde ich die Story erst mal auf COMING SOON setzen, da ich auch noch ziemlich viel mit meinen anderen Stories zu tun habe. Trotzdem freue ich mich, wenn ihr die Story zu eurer Bibliothek hinzufügt und geduldig auf das nächste Update wartet.
Lots of Love, Kathi xx ♥
DU LIEST GERADE
Pretty Hurts
FanfictionUnschuldig trifft auf erfahren. Lieb trifft auf masochistisch. Model trifft auf Fotograf. Abhängigkeit trifft auf Macht. Alexis Evans trifft auf Louis Tomlinson. Pretty Hurts. ♔03.05.2014♔ ©bxrningdesires