Prolog

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Mein bester Freund hält mir ein Glas mit einer Flüssigkeit hin, die ich nur zu gut kenne und ohne zu zögern, trinke ich einen Schluck und schlage die Beine übereinander. Ich trage eine blaue, zerrissene Jeans und ein schwarzes Spitzenshirt. So geht man normalerweise nicht auf die 18. Geburtstagsparty eines guten Freundes, aber er kennt mich. Ich stehe nicht auf Kleider und so einen scheiß. Mein bester Freund Dean sieht im Gegenteil zu mir so aus, als wäre er auf irgendeiner formellen Feier mit seinem gebügeltem Hemd mit Schleife und seiner schwarzen Anzughose. Mit seinen schwarzen Haaren und den süßen grünen Augen sieht er total nett aus, aber er kann auch anders.Er setzt sich zu mir auf die Couch.
,, Was glaubst du, machen die anderen?Hab sie seit Beginn der Party nicht gesehen.", frage ich gelangweilt.
,, Ani ist wahrscheinlich grade auf einem Mädchen und der gute Jack ist bestimmt auf der Tanzfläche, wo er versucht jedes Mädchen anzumachen, dass keinen Freund hat.", antwortet Dean und nimmt meine hellblonden, langen Haare in die Hand.
,, Was macht unser Geburtstagskind?", frage ich.
,, Was woll, er feiert sein Alter!", sagt Dean, während ich an ihm vorbei sehe.
,, Das sehe ich jetzt.", schmunzel ich.
,, Was-„
,, Schau rüber.", sage ich belustigt. Eric, ein Freund mit braunen Augen und mit hochgestylten Haaren hat zwei Drinks in der Hand, während er einem Mädchen beim sprechen zu hört, das ein verdammt kurzes Kleid in schwarz trägt mit einem richtig tiefem Ausschnitt. Aber vielleicht kommt mir das Kleid so kurz vor, weil ich Kleider an sich zu freizügig finde. Der Wind muss einmal stark ziehen und schon hat man alles gesehen. Aber bei diesem Kleid nicht, denn es besteht aus schwerem Leder.
Das Mädchen redet weiter, aber ich habe das Gefühl, dass Eric kein Wort mitbekommt von dem, was sie sagt. Er ist zu sehr damit beschäftigt, in ihren Ausschnitt zu schauen.
Ich trinke mein Glas Tequilla aus und gehe auf Eric zu. Dabei fallen meine hellblonden Haare in meine braunen Augen. Als ich sie erreiche, lege ich einen Arm freundschaftlich um ihn und lächele das Mädchen freundlich an. Sie scheint das falsch zu verstehen, denn sie schaut böse zurück.
,, Sag mal, Eric, ist das deine Freundin?", fragt sie. Oh. Sie hat das absolut falsch verstanden.
,, Natürlich ist sie das, du bist so ein Arsch!", sagt das Mädchen und nimmt Eric eins seiner Gläser aus der Hand. Ich weiß, was sie vorhat und will sie schon am Arm packen, als eine vertraute Stimme sagt: Also Eric an seinem Geburtstag, auf seiner Party so abzuservieren, ist nicht grade nett, vorallem wenn er dieses Mal nichts falsches getan hat."
Die Stimme gehört Phillip, einem Jungen mit dunkelblonden Haaren und braunen Augen, die mich liebevoll anschauen.
,, Und außerdem ist dieses Mädchen...", sagt er und legt seine Lippen auf meine, ,, Verdammt nochmal vergeben"
Er wirft Eric noch einen vielsagenden Blick zu, als er mit mir an seiner Seite verschwindet.
,, Willst du eine rauchen?", fragt Phillip mich und ich bejahe.
,, Geh schon mal vor, muss noch was erledigen.", sage ich und wende mich schon um. Mit schnellen Schritten gehe ich zu Dean zurück, weil ich ihn einfach allein gelassen habe, aber als ich zu unserer Couch komme, ist er nicht mehr alleine, denn Ani sitzt weinend neben ihm.
,, Was ist denn los?", frage ich.
Ani schaut aus ihren blauen Augen zu mir. Sie wischt sich ihre braunen Haare aus dem Gesicht.
,, Sie hat mich benutzt, um ihre Freundin eifersüchtig zu machen.", sagt sie erstickt.
In mir steigt Wut hoch.
,, Wo ist diese scheiß Schlampe?", frage ich aufgebracht.
,,Sie ist bei ihrer Freundin und deren Freunden. Zusammen sind sie ungefähr zu zehnt", antwortet Ani. Also sind sie zu viele für uns. Man, wenn ich dieses Mädchen alleine in die Finger bekomme, dann wird ihr keine Schönheitsoperation mehr helfen. Als ich sie am Anfang mit Ani gesehen habe, wirkte sie schüchtern und war allein, von wegen! Ich nehme mir ein Bier und trinke es, damit ich was zu tun habe, bis mir einfällt, dass ich noch eine rauchen wollte.
Bei Erics Feiern war es immer so, dass im Keller sich die Raucher befinden, die Tabak oder andere Dinge rauchen.

Im Keller steigt mir der Geruch von Rauch entgegen, im Keller ist kein Fenster, deswegen bleibt der ganze Rauch drinne und ich atme ihn ein, bevor ich ihn langsam ausatme. Zwischen all dem Rauch konnte ich fast nichts sehen, weswegen ich langsame Schritte machte. Trotz meiner Vorsicht trete ich jemanden auf den Fuß, der sich als Junge mit dunklen Haaren entpuppt. Er hatte etwas gefährliches an sich.
,, Sorry.", sage ich deswegen und gehe eine Ewigkeit weiter, bis ich meinen Namen höre.
,, Tony.", murmelt Jack und ich setze mich hin. Neben ihm sitzt Phillip mit Jacks neuer Eroberung? Jedenfalls rauchen sie alle drei Wasserpfeifen und ich geselle mich zu ihnen, bis ich auch eine rauchen kann.
Nach einer Zeit löst sich in mir die Wut und ich entspanne mich. Diese Entspannung wird aber gelöst, als Ani und Dean kommen und sagen, dass sie gehen wollen. Nachdem sie einpaar Mal ihre Bitte wiederholt haben, stehen Jack, Phillip und ich auf. Wir wollten grade aus dem Keller gehen, als ich das Mädchen erblicke, das Ani verletzt hat.
,, Na, hast du heute vor, noch mehr Herzen zu brechen?", frage ich ruhig. Sie wirkt auf einmal nicht mehr so schüchtern inmitten dieser Leute.
,, Tony, lass gut sein.", sagt Dean. Eigentlich hat er recht, aber ich konnte sie auch nicht einfach davon kommen lassen. Mir fällt der Junge auf, dem ich auf den Fuß getreten habe.
,, Hätte ich gewusst, dass du zu ihr gehörst, hätte ich dich nicht nur getreten.", sage ich. Jetzt bin ich fertig und es fühlt sich gut an, aber ich hätte nicht gedacht, dass der Typ so stark getroffen von den Worten sich aufstellt und mich wütend anfunkelt. Ja, der Junge hat definitiv etwas gefährliches an sich. Vielleicht liegt es an seinem Aussehen oder seiner Ausstrahlung, aber er macht mir etwas Angst. Aber ich bin zu stolz, um deswegen einen Rückzieher zu machen und wenn er einen Kampf will, dann kann er einen haben, ich hab das Ass im Ärmel.
,, Vielleicht sollte ich das jetzt nachholen, nur wir beide.", sage ich. Ich habe schon öfter mit Jungs gekämpft, ich habe keine Angst. Naja, vielleicht ein bisschen.
,, Ich schlage keine Mädchen.", sagt er und ich beiße mir wütend auf die Lippen.
,,Wie du meinst.", sage ich ruhig, bevor ich mich zum gehen umdrehe. Aber ich kann das nicht so stehen lassen, er hat mich quasi als schwach bezeichnet und wenn jemand sagt, dass ich weil ich ein Mädchen bin, schwach bin, habe ich der Person immer das Gegenteil gezeigt.
In ein paar Sekunden kann so viel passieren. Ich greife ihn mit meinem versteckten Messer an, dass ich immer bei mir habe, wenn ich auf Partys gehe. Es könnte sein, dass das Rauchen  meine Gelenke vielleicht zu doll entspannt hat, sodass meine Hand mit dem Messer sich nicht in seinem Arm bohrt, sondern sich kaum bewegt. Wie peinlich.
Schnell nimmt Dean mir das Messer aus der Hand und stellt sich vor mich.
,, Du wolltest ja nicht mit einem Mädchen kämpfen.",sagt er und hält das Messer hoch. Dean ist kein Kämpfer, wahrscheinlich tut er das nur, um meine Ehre zu verteidigen. Er hofft bestimmt darauf, dass der schwarzhaarige Junge aufgibt, wegen dem Messer.
,, Gibst du auf? Hm? Dann könnt ihr ja alle gehen!", sagt er, aber die zwei Mädchen und sieben Jungs neben denen holen nur ihre Messer hervor. Der schwarzhaarige Junge tut es ihnen gleich und greift dann Dean an, der völlig perplex ist. Ihn trifft das Messer an der Seite seines Bauches und ich schubse den schwarzhaarigen Jungen weg. Er taumelt nicht mal einen Schritt zurück, aber das interessiert mich nicht, ich gebe ihn eine Klatsche. Vor Überraschung und vielleicht etwas Schmerz hält er sich die Wange und ich stütze Dean, als wir allesamt wegrennen. Der Junge und seine Freunde folgen uns nicht, aber ich höre ihr Lachen. Das ist alles meine Schuld.

Bad Girl Gone GoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt