Donner grollte über dem Dorf und der Regen prasselte gegen die Scheiben und Wände der Häuser. Man hörte das Rauschen des Regens und dann ertönte ein schrecklicher Schrei die Umgebung, genau in diesem Moment erhellte ein Blitz die Dunkelheit.
„Es gab ein weiteres Opfer im Falle „Pequin“. Es treffen alle Punkte dafür ein. Das Opfer wurde im genitalen Bereich aufgeschlitzt, dem Opfer wurden dazu auch Hände und Füße abgetrennt. Wer könnte bloß so was Grausames anstellen und das bei circa sechs bis vierzehn Jahre alten Kindern? Die Polizei ist weiterhin ratlos und jeder Hinweis wär hilfreich.“, ertönte aus dem alten Fernseher in einer vermoderten Hütte, während eine Gestalt anfängt zu lachen.
„Hast du schon gehört? Es gab schon wieder ein Opfer. Diesmal war es ein achtjähriger Junge aus dem Moorgebiet nördlich des Dorfes. Normalerweise hält sich doch jeder von denen fern.“, sprach ein Mädchen mit schönen dunkelbraunen Naturlocken habenden Haar und braunen Augen. „Ach. Stell dich doch nicht so an, Maike. Denkst du etwa du bist die Nächste oder was? Dich würde doch nicht mal ein Psychopath töten!“, lachen mehrere Jungs über Maike’s Aussage. „Ach, seid still und nervt Leute in eurer Größe und eurem Alter!“, erwidert Maike genervt und wendet sich wieder ihrem besten Freund, welcher am Grinsen ist, zu. „Was gibt es das zu grinsen, Jo!?“, kommt es ein wenig wütend von ihr, weil sie nicht verstehen kann was daran lustig ist. „Du siehst süß aus, wenn du an genervt und leicht säuerlich bist“, streckt er ihr noch die Zunge raus, bevor im Schulgebäude verschwindet.
‚Auf ihn kann man sich echt nicht verlassen‘, denkt Maike noch, bevor auch sie vom Schulgebäude verschlungen wird.
Die erste Stunde war für Maike die schrecklichste, da sie dort im Chemiesaal neben ihrem Erzfeind saß. Wieso müsse ja auch Lehrer immer eine andere Meinung haben, im Gegensatz zu den Schülern. Die zweite Stunde verlief für sie genauso schlimm wie Chemie, weil sie mit der gefürchtetsten Lehrerin der Schule hatte: Frau Hamed. Diese Frau machte jedem Schüler das Leben zur Hölle. Jeder der eine schlechtere Note als eine eins hatte, war für sie hohl und nicht respektwürdig, was bei den meisten Eltern auf Empörung zustieß. Die Stunde zog sich hin wie Monate und dann war für jeden Schüler in Maike’s Klasse Pause. Maike ging, bevor sie sich mit Jo und paar anderen Freunden in ihrer Ecke auf den Schulhof trifft, aufs Mädchenklo. Zu ihrem Bedauern waren dort die Schlampen ihres Jahrganges. Sie machen wirklich mit jedem vorbeilaufenden Kerl rum und waren empört wenn sie versuchten einen Kerl anzumachen, aber dieser ihnen entweder sagte er sei schwul oder schon vergeben. Dazu gehörte auch Jo, welcher ihnen vor einem Jahr beibrachte, dass er schwul ist. Dadurch hatte Maike ihn überhaupt angesprochen, weil sie es auf eine Weise lustig fand wie sich die Zicken empört davon gemacht hatten und sie fand es faszinierend das er sich vor der ganzen Schule damals geoutet hat. „Sieht mal an wer da ist! Das hässliche Kind, welches noch nie einen Freund gehabt hat und noch ungeküsst ist!“, entdeckte Jana sie und grinste bösartig. „Ach halte deine Klappe! Wenigstens häng ich nicht jeden Tag einen anderen Kerl am Mund!“, erwidert Maike wütend und verschwindet in einer Kabine. Sie hört die Mädchen empört einatmen und danach die Tür zum Flur. Als sie dachte, dass sie jetzt weg waren, huscht sie aus der Kabine zum Waschbecken und schaut in den Spiegel. Zuerst bemerkt sie nicht, dass sich jemand in der Ecke des Raumes aufhält, aber dann machte sich dieser jemand aufmerksam, indem dieser jemand sie von hinten umarmt. „Jade! Erschreck mich nicht so! Könntest du mich bitte los lassen, denn ich bekomm kaum noch Luft!“, ächzt Maike. „Is‘ ja schon gut“, nuschelt Jade. „Du bist angetrunken zur Schule gekommen! Jade mehr Respekt, bitte!“, stellt Maike fest. „Bin isch doch garnisch‘! Hör auf mir Vorwürfe zu machen! Isch möschte schlafn!“, nuschelt Jade leise und legt einen Arm um Maike. „Du stinkst nach Alkohol! Ich bring dich nach Hause. Und bitte hör auf zu trinken, ok? Wir machen uns alle Sorgen um dich. Und ich möchte nicht das du mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus kommst oder irgendwie mit irgendwas Krank wirst, kapiert?!“, hält Maike ihrer großen Schwester einen Vortrag. Maike schleift ihre ältere Schwester, nachdem sie sich noch schnell ins Klo übergeben hat, aus dem Mädchenklo auf dem Flur und trifft dort auf Jenna, die blauäugige und schwarz langhaarige beste Freundin von Jade. „Was ist denn mit ihr? Bah! Die stinkt ja nach Alk! Bringst du sie nach Hause?“, fängt sie schon an sich zu beschweren, wie sie es immer macht. „Ja. Hab ja sowieso nach der Pause eine Freistunde, aber ich glaube ich werde lieber bei Jade zu Hause bleiben. Nur um sicher zu gehen, dass sie keinen Irrsinn macht“, erwidert Maike und winkt, während dem vorbeigehen Jenna zu. Maike ging noch schnell zu Jo, welcher sie schon vom weiten sah und ihr entgegen gekommen war, und erklärte ihm, dass sie ihre Schwester nach Hause bringt.