Bellatrix' Rache

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Einige Tage, nachdem der dunkle Lord besiegt worden war, saßen Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger bei einem Fest zu ihren Ehren und trauerten. "Fred hätte hier sein müssen. Und Lupin und Tonks auch. Und Dumbledore und Sirius und alle anderen, die in diesem schrecklichen Krieg gestorben sind. Es ist auch ihr Sieg! Sie haben mehr für diesen Sieg getan als alle anderen, uns eingeschlossen! Es ist einfach nicht gerecht!" Hermine sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, während sie sich an Ron lehnte. Sanft legte Harry ihr eine Hand auf die Schulter.
"Du hast Recht, aber sie sind nun mal nicht hier. Wir werden uns nie an dieses Gefühl gewöhnen, aber ändern können wir auch nichts. Ich mache mir so unglaublich viele Vorwürfe, schließlich ist es meine Schuld, dass sie alle gestorben sind, unsere Freunde, Cedric, so viele." Er holte tief Luft. "Aber wir dürfen nicht in der Vergangenheit leben. Ich bin froh, dass ich diese Leute kennenlernen durfte und dass ich Zeit mit ihnen verbringen durfte, und wir dürfen niemals vergessen, dass sie immer noch für uns da sind, auch wenn wir sie nicht mehr bemerken. Das habe ich durch den Stein der Auferstehung gelernt, und daran denke ich immer, wenn ich mich an sie erinnere. Lasst uns dieses Fest feiern - aber nicht für uns, sondern für sie. Auf die wahren Helden dieses Krieges!" Zögernd stimmten auch die anderen mit ein. "Auf die wahren Helden!"

Plötzlich wurde es unter den Gästen still, alle drehten sich zur Tür. Dort stand, zusammen mit seiner Mutter, Draco Malfoy. "Was will der denn hier?", zischte Ron. "Keine Ahnung. Aber deine Vater bittet sie bestimmt gleich wieder zu gehen.", erwiderte Hermine in dem gleichen angewiderten Ton wie ihr Freund. Harry sagte nichts dazu, er hatte nicht vergessen, dass Malfoys Mutter ihm im Wald geholfen hatte. Also beobachtete er nur stillschweigend, wie Arthur Weasley auf die beiden zuging und für alle hörbar fragte:

"Was haben Sie hier zu suchen? Das ist ein Fest für unsere Helden, ich bezweifle, dass Sie gekommen sind, um mit uns zu feiern!" Wütend starrte er die Malfoys an. Harry zuckte zusammen, beugte sich vor und flüsterte: "Ich fürchte, dein Vater ist noch nicht über den Krieg hinweg gekommen, Ron." Dieser richtete seinen Zorn nun auf seinen besten Freund. "Ach nein? Und wenn schon! Die beiden haben hier nichts verloren! Er hat jedes Recht, sie so zu behandeln!"

Demonstrativ wandte er sich wieder der Tür zu, während Harry hilfesuchend zu Hermine blickte, doch die seufzte nur. "Ich halte mich aus euren albernen Streitereien raus, das wisst ihr doch." Dann beobachtete auch sie wieder die Malfoys.

In diesem Moment begann die Mutter zu reden. "Wir sind hier, um euch zu warnen. Der dunkle Lord mag besiegt sein, doch einige seiner Anhänger werden ihn rächen. Meine Schwester zum Beispiel." Unheilvolle Stille senkte sich über den Raum, dann ließ Molly eine Schimpftirade los: "Reden Sie nicht solchen Blödsinn! Ich habe Bellatrix eigenhändig vernichtet, sie kann niemandem mehr gefährlich werden. Verlassen sie endlich unser Fest!" Mit blitzenden Augen starrte sie die andere herausfordernd an, aber die schien mit dieser Reaktion gerechnet zu haben, den sie erwiderte ruhig:

"Der dunkle Lord mag der Anführer gewesen sein, aber er war nicht der einzige, der wusste, wie man einen Horkrux erstellt. Bellatrix manipulierte ihn solange, bis er ihr das Geheimnis verriet. Wenn ihr uns nicht glaubt, ist das euer Problem, sobald meine Schwester erscheint, werdet ihr eure Meinung wohl oder übel ändern müssen. Komm, Draco. Wir gehen."

Schon waren die beiden verschwunden. Sofort begannen alle Gäste, über die "rachsüchtigen, verlogenen Todesser" zu schimpfen, Harry dagegen stand auf und suchte Professor McGonagall. Diese beteiligte sich nicht an den allgemeinen Lästereien, sondern kam dem jungen Helden entgegen und zusammen verließen sie für den Moment die Feier.

"Professor? Glauben Sie, Bellatrix könnte wirklich zurückkommen? Könnte sie wirklich einen Horkrux erschaffen haben?", fragte Harry.

"Es wäre möglich", antwortete Professor McGonagall, "Es wäre möglich. Wir müssen uns auf einen weiteren Kampf einstellen, denn sollte Bellatrix Lestrange wirklich in der Lage gewesen sein, einen Horkrux zu erschaffen, dann ist sie mächtiger, als wir dachten. Ich vermute, sie wird uns einzeln aufsuchen. Sie will sich an dir rächen und an Molly, ihr beide seid in größter Gefahr. Ihr dürft nie allein sein, bis wir diese Gefahr aus der Welt schaffen können. Erst, wenn Bellatrix Lestrange endgültig vernichtet ist, seid ihr wieder sicher." Ernst sah sie den jungen Helden an.

Bellatrix' Rache (HP FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt