3.

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Ich zog also mein Shirt, meine Jeans und meine Socken aus und schmiss sie einfach in meinen Koffer, bevor ich schnell an Rezo vorbei zu der Schlafcouch ging und mich bis auf meinen Kopf unter der Decke versteckte. Ich lehnte mich hinter mir an der Wand an, damit ich halb saß, und Rezo setzte sich neben mich auf die Couch. Er lächelte mich sanft an und ich lehnte mich leicht an ihn an, woraufhin er seinen Arm um mich legte. Es war so warm und gemütlich, dass ich gerne einfach so eingeschlafen wäre, aber ich wollte Rezo dadurch nicht behindern, selbst zu schlafen. Außerdem wollte ich das alles heute noch klären, weshalb ich mich zwang meine Augen offen zu halten und mich etwas aufrechter hinzusetzen. "Also...", fing ich zögernd an und schaute auf meine Hände. "Ja?" fragte Rezo. "Was genau...bin ich für dich?" Mein Kopf sagte mir, dass es nicht sehr schlau war, das jetzt zu fragen, aber ich musste es jetzt wissen. "Äh..was?" fragte Rezo perplex, er schien nicht mit der Frage gerechnet zu haben. "Weil du halt..du weißt schon..irgendwie so rüberkommst..also.." Ich stockte. Wie sollte ich das jetzt formulieren? Warum hatte ich mir nicht früher Gedanken darüber gemacht? "Weil du so oft mir Komplimente machst, und mich so oft küsst und alles..es wirkt halt so als.." Weiter kam ich nicht, es war mir zu peinlich das auszusprechen. "...Als wäre ich verliebt in dich?" beendete Rezo meinen Gedanken für mich. Ich reagierte nicht, ich schaute ihn nur kurz beschämt an, dann wieder auf meine Hände. "Kann man sowas nicht auch als hetero Mann machen?" sprach Rezo weiter. Ich zuckte mit den Schultern. "Ja klar kann man das, ich...es hat mich nur irgendwie beschäftigt. Ich weiß, es war dumm zu fragen.." meinte ich unsicher.
Niemand sagte grade etwas, wir beide schienen zu reflektieren, was wir grade gesagt hatten. Bis Rezo nach einigen Sekunden, die mir wie Minuten vorkamen, die Stille unterbrach. Er atmete kurz durch. "Also..Toni..wie soll ich es sagen..du hattest Recht." Ich hörte erst nur halb zu, bis in meinem Kopf ganz angekommen war, was Rezo grade gesagt hatte und ich etwas hochfuhr. "Wie - was?" fragte ich verwirrt und guckte Rezo an, der sich auf die Lippe biss und mich beschämt anschaute. "I-Ich glaube..irgendwie, hab ich so ein bisschen einen Crush auf dich.." Beim Reden wurde er immer leiser und ich wurde rot. Ob er auch rot wurde konnte ich nicht erkennen, weil er jetzt nach unten schaute. "Echt jetzt? Äh..ich dachte du wärst hetero.." sagte ich stockend. "Nein. Ich bin bi..und ja, du bist der erste Mensch auf dieser Welt der das erfährt..und ja, ich liebe dich..seit dem ersten Mal dass ich dich gesehen habe und..oh Gott.." Seine Stimme wurde brüchig und er vergrub sein Gesicht in seinen Händen, woraufhin ich ihn aus Reflex umarmte und versuchte ihn zu beruhigen. "Schht, Rezo, alles ist gut." "Nein! Es ist eben nicht alles gut!", meinte Rezo jetzt verzweifelt. Ich löste mich von ihm und schaute ihm auffordernd in die Augen, damit er mir erzählte warum. Er zuckte mit den Schultern und senkte die Augen. "Naja..also, jetzt weißt du ja wie ich mich fühle..aber.." Er stockte kurz. "Du empfindest nicht das selbe.."
"Woher willst du das wissen?" fragte ich. Rezo schaute mich erwartend an. "Was wäre, wenn ich dir das Gegenteil sagen würde?" fragte ich weiter, ohne groß darüber nachzudenken was ich da tat. Rezo guckte mich mit großen Augen an. "W-Wie meinst du das?" fragte er mit zitternden Stimme. "Ich meine, dass ich dich auch liebe, du Idiot!" Ich spürte wie sich eine Wärme in mir ausbreitete, eine Hitze, mir wurde warm und ich wurde noch röter. Warum hatte ich das gesagt? War es schon immer so, und ich hatte es nur nicht realisiert? Aber spätestens als ich es ausgesprochen hatte, wurde mir klar, dass ich Rezo wirklich liebte. Ich liebte diesen Typen grade mehr als als alles andere. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen.
Rezo schaute mich immer noch verwirrt, aber erleichtert an. "Also...du liebst mich." sagte er. Ich nickte und er sprach weiter: "Und ich liebe dich." Wieder nickte ich und sah ihn erwartungsvoll an. Rezo grinste breit. "Wäre jetzt nicht eigentlich der Moment, in dem wir uns küssen?" "Sind wir hier in einer schlechten Fanfiction, oder was?" erwiederte ich genau so breit grinsend. "Das zwar nicht...", fing Rezo an, "aber ich denke, jetzt grade wäre das keine so schlechte Idee.." Ich antwortete mit: "Das denke ich auch", als Rezo schon seine Hände um meinen Nacken gelegt hatte und mir klischeehaft immer näher kam. Nervosität kam in mir auf, aber die gute Art von Nervosität, bei der in einem gefühlt tausende Feuerwerke explodierten. Ich schloss meine Augen und bewegte meinen Kopf langsam auf Rezos zu, bis sich unsere Oberlippen grade so streiften. Ich hielt kurz inne und legte vorsichtig meine Arme um seinen Hals, als unsere Lippen aufeinander trafen.
Wir küssten uns. In Echt. Wirklich. Ich küsste Rezo, und Rezo küsste mich, und das Alles schien grade so unrealistisch. Aber ich genoss es.
Dieser Kuss fühlte sich kein bisschen verlangend oder gierig an, und er dauerte nicht mal länger als zehn Sekunden, aber es waren die wohl schönsten zehn Sekunden meines Lebens. Und zwar weil ich sie mit Rezo verbrachte - mit der Person, die ich liebe.
~900 Wörter

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 04, 2017 ⏰

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Rezoni - Do you love me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt