Ein neuer Mitbewohner

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Ich wache auf. Ich runzle meine Stirn. Meine Augen sind bereits geöffnet. Und ferner noch, ich stehe in der Küche. Ich blinzle und reibe mir die Augen. Ich stehe immer noch da. Ich kneife mir in die Wange kann aber unerklärlicherweise nichts daran ändern. Ich schüttle ratlos meinen Kopf und mache Frühstück.

"Du solltest wirklich mal deinen geistigen Zustand überdenken.", höre ich eine Stimme in meinem Kopf. Ich drehe mich um. "Wirklich sehr geistreich dich nach einer Stimme in deinem Kopf umzudrehen.", kommentiert die Stimme. "Die Stimme hat recht.", denke ich," Ich drehe wirklich durch." " So weit würde ich jetzt nicht gehen.", meint die Stimme," Ich wollte dir nur den Anstoß geben dein Konzept des Begriffes Geist zu überdenken." "Was?" " Nunja du definierst den Geist, als reine Neuronenbewegung, solltest dir aber auch mal Gedanken über das Konzept einer Seele machen." " Versuchst du, eine Stimme in meinem Kopf, gerade mit mir über Philosophie zu diskutieren? Um...", ich sehe auf die Uhr," ...halb 5 morgens??" " Ja", lautet die knappe Antwort. "Warum bin ich überhaupt wach?" " Schön das du dich mit mir mittlerweile abgefunden hast.", meint die Stimme. "Ahhhhhhhhhh.", schreie ich in Gedanken. " Ganz ruhig.", meint die Stimme," Willst du dich nicht erst mal vorstellen? Ganz schön unhöflich." " Du bist eine Stimme in meinem Kopf! Du solltest wissen wer ich bin!", empöre ich mich. Die Stimme räuspert sich kurz und erklärt dann:" Tatsächlich bin ich aktuell technisch gesehen nicht mehr als eine Stimme in deinem Kopf, allerdings bin ich das nicht schon immer gewesen. Eigentlich bin eine eigenständige Persönlichkeit, oder Entität, die erst seit kurzem in deinem Körper wohnt." Ich fasse mir stöhnend an den Kopf. " Und das um diese Uhrzeit.", murmle ich und frage in Gedanken:" Entität willst du mir erzählen, dass du ein Dämon oder so bist?" -" Eher der erste aller Dämonen.", meint die Stimme. " Der Teufel?", frage ich entgeistert. " Nnnnnh das böse Wort.", stöhnt die Stimme gequält," Bitte sag Luzifer. Ich hasse diese Bezeichnung und die ganzen Vorurteile, die damit verbunden sind. Ich bin ganz anders." " Klar,", denke ich sarkastisch," Ich mag zwar Stimmen hören, aber deswegen glaube ich noch lange nicht alles was sie sagt, oder gar an den Teufel."

Die Stimme seufzt: " Immer das selbe." Das Licht beginnt zu flackern und einige Schüsseln und Gläser fliegen aus den sich öffnenden Schränken auf den Esszimmertisch. Fassungslos verfolge ich das Spektakel. Als das Licht aufgehört hat zu flackern rühre ich mich noch immer noch nicht, dann kneife ich mir in die Wange und schüttle heftig meinen Kopf. Das Resultat ist eindeutig, ich träume nicht. " Glaubst du mir jetzt?", fragt Luzifer. Ich sammle mich" Ja schon, aber das...", Luzifer unterbricht mich:"... sollte unmöglich sein. Dazu möchte ich Nietzsche zitieren: Die Wahrheiten der Menschen sind die unwiderlegbaren Irrtümer." " Du zitierst Nietzsche?", frage ich. " Stört dich das?", fragt er. " Nein überhaupt nicht. Ich finde nur, dass dafür, dass du angeblich so anders bist als in den Geschichten, benimmst du dich mit deinen Spezialeffekten und dem Gerede doch ziemlich klischeehaft.", erwidere ich. "Nörgler.", brummt Luzifer.

Philosophie mit dem TeufelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt