One Shot

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Ein junges Mädchen von 16 Jahren streifte des Nachts durch das Schloss. Ihre dunkelbraunen Locken schimmerten im hellen Vollmondlicht silbern. Ihre sturmgrauen Augen sahen sich suchend im Schloss um. Warum sie wieder nicht Schlafen konnte, war ihr unklar. Es kam häufig vor in letzter Zeit und jedes Mal hatte es den gleichen Auslöser. Es war der Junge, den sie letztens vor den selbst ernannten „Rumtreibern" gerettet hatte. Er hing mit einem Zauber kopfüber in der Luft und hatte seinen Zauberstab verloren. Somit konnte er sich nicht wehren, was er ohnehin wohl nicht getan hätte, aber sie war eingeschritten. Das Mädchen hatte diesen Black von den Beinen gezogen und er lag nun sehr überrascht dreinblickend unter ihr. Da aber leider der schwarzhaarige Junge immer noch in der Luft hing, musste es Potter sein. Dieser hatte nicht weniger überrascht der jungen Slytherin dabei zugesehen wie sie auch auf ihn zugekommen war und ihm mit der flachen Hand eine auf die rechte Wange mitgegeben hatte. Potter war so blaff von allem dass er sein Opfer los ließ.
„Langsam Potter sonst tret ich dir dahin wo es richtig wehtut", sagte das zornige Mädchen rechtzeitig kühl.
„Und jetzt wirst du dich bei ihm Entschuldigen", verlangte sie, was nicht mehr wie das zischen einer Schlange klang. Aber jeder konnte es hören, da es so still geworden war das man sogar das Gras wachsen hören konnte.
Völlig paralysiert ging Potter auf Snape zu und auch Black war aufgestanden. Beide Murmelten ein „'Tschuldige" und waren dann gleich weggelaufen. Die übrigen Schülermassen die anwesend waren um sich schadenfroh an der unfreiwilligen Aufführung zu ergötzen lösten sich auf und nun blieben Snape wie das Mädchen zurück. Sie schloss einen Moment ihre Augen und atmete tief durch um sich zu beruhigen. Sie hatte zwar gehört dass diese Truppe von Nutzlosen sich jemand bestimmten für ihre Streiche aussuchten, aber bis jetzt war sie nie anwesend gewesen und dachte das die anderen mit ihren Erzählung übertrieben. Dies war offensichtlich ein Fehler und zeigte doch wie sie immer das Gute in jedem Suchte.
„Ich hoffe sie haben dir nicht zu sehr zugesetzt.", fragte sie als sie auf den immer noch am Boden sitzenden Snape zuging.
„Es geht schon", sagte er betreten und vermied es blickkontakt aufzunehmen.
„Wo wolltest du hin?" Überrascht dass sich das Mädchen offenbar immer noch mit ihm Unterhielt sah er sie doch an.
„Ähm In-in den Gemeinschaftssaal", stotterte er leise.
„Gut ich auch. Sollen wir zusammen gehen?" Hatte Sie das wirklich gefragt?
„Wenn es dir nichts ausmacht" Er erwartete das sie lachte, sagte das war nur ein Scherz und dass sie sich nie mit Jemandem wie ihm abgeben würde. Doch das passierte nicht. Sie nickte und grinste ihn an.
„Ich bin übrigens Rose. Rose Murphy Johnson", stellte sie sich ihm vor und streckte ihre Hand zu ihm. Zögerlich ergriff er sie und lächelte ebenfalls.
„Severus Snape"

Und seit diesem Tag versuchte Sie immer wieder ein Gespräch zu starten, aber irgendwie misslang es immer. Entweder weil er immer aufstand oder wegging wenn sie kam oder weil sich das Gesprächsthema nie mehr auf das übliche „Hallo" hinaus ging. Dies ging einige Wochen so.
Doch das sollte sich bald ändern.

Da Rose schon fast das ganze Schloss kannte, versuchte sie es diesmal im Keller. Professor Slughorn war über die Ferien nach Hause gefahren so sollte dann hier keiner sein. Warum aber war dann ein feiner Lichtstrahl aus seinem Klassenzimmer zu entdecken?

Neugierig schlich sie weiter voran. Vor der Türe blieb sie stehen und lauschte. Sie konnte ein Feuer knacken hören, wie Wasser das kochte. Jemand ging im Zimmer umher und blieb dann wieder stehen. Nun hörte es sich so an als ob dieser Jemand was zerschneiden würde. War der Professor? Aber warum sollte er hier sein und vor allem um drei Uhr morgens. Mit klopfendem Herzen drückte sie die Türe etwas auf. Dort stand doch tatsächlich ein Schüler und braute Zaubertränke. Und es war nicht irgendwer. Es war Severus Snape.
„Severus was machst du hier?" Erschrocken fuhr der Junge rum und ließ laut krachend den Mörser Samt Schale auf den Boden fallen.
„Du meine Güte Rose. Erschreck mich doch nicht so!", beschwerte er sich und machte sich dran das eben fallen gelassene wieder auszuheben.
„Das tut mir leid, aber zurück zu meiner anfänglichen Frage: Was tust du hier?"
„Kürbissaft kochen. Was glaubst du?"
„Naja das du .. du übst?" langsam ging sie auf den Kessel zu und schaute hinein.
„Der Trank des lebenden Todes. Severus wenn da was schief geht kann dir keiner helfen und Professor Slughorn muss doch merken dass seine Vorräte aufgebraucht werden"
„Da geht nichts Schief. Im Gegenteil! Ich verbessere den Trank grade und die Zutaten kaufe ich selbst. Nun ja was heißt ich kaufe sie. Slughorn lässt mich immer die Bestellung machen für seinen Unterricht. Und da bestell ich einfach etwas mehr", gab er schüchtern grinsend zu.
„Okay gut und was ist wenn dich Jemand hört? Ich meine das eben war auch recht laut" besorgt sah sie zu der Stelle wo eben noch die Schale lag.
„Ach das, der Kerker ist weit unten, das hört keiner. Selbst wenn. Wer würde schon einem Geräusch in den Kerker folgen?" Er grinste sie frech an.
„Dennoch. Was wenn dich trotzdem jemand erwischt?"
„Dann ist das eben so. Was machst du eigentlich hier wenn wir schon beim Thema sind?" mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er das nun verschüchterte Mädchen.
„Ich .. also Ich konnte nicht schlafen. Und wenn ich nicht schlafen kann laufe ich durchs Schloss und so..."
„Ah ja aber mich tadeln. Du würdest auch Ärger bekommen"
„Ich weiß" kicherte sie und setzte sich hin.
„Warum konntest du nicht schlafen", wollte der Junge wissen der sich wieder seinem Trank gewidmet hatte.
„Ach das ist unwichtig", versuchte sie so beiläufig wie möglich zu klingen.
„Wenn du es mir nicht sagen willst, ist das okay. Dann muss ich dich aber auch bitten zu gehen", kam scharf von ihm.
„Nein darum geht es nicht. Es ist Mädchen kram mehr nicht"
„Auch wenn ich nicht danach aussehe, aber ich kann gut zuhören. Nur ein Angebot versteht sich"
„Also gut. Es geht um ... um einen Jungen. Also ich hab ihn eigentlich erst vor kurzen richtig, richtig kennen ge-gelernt und naja ich mag ihn sehr ..."
„Und wo genau ist da das Problem?" fragte er kühl und rührte seinen Trank um.
„Nun ja ich hatte versucht ihn etwas näher kennen zu lernen, aber das gestaltete sich als schwierig", sagte sie traurig und zog ihre Beine auf den Stuhl.
„Warum?"
„Weil er abblockt. Scheinbar kein Interesse hat", vermutete sie säuerlich.
„Es ist fast vier. Du solltest zurück ins Bett gehen"
„Ich ... was?", verwirrt sah sie zu ihm auf.
„Du solltest schlafen gehen, es ist spät. Oder früh je nach dem"
„Aber ... in Ordnung ich gehe. Danke fürs .. Zuhören ... denke ich zumindest" Verwirrt und traurig ging Rose in ihren Schlafsaal.

Severus der sie weg geschickt hatte könnte sich in diesem Moment Ohrfeigen. Warum war er gerade so dumm gewesen? Er hätte sagen sollten dass sie sich bestimmt irrte. Sie war hübsch, Klug, Nett und alles in allem fantastisch und jeder verdammte Junge hier könnte sich glücklich schätzen sie als feste Freundin zu haben. Aber die Tatsache dass sie Interesse an einem eben dieser Jungs zu schein hatte, machte ihn sauer. Nein nicht sauer. Er war eifersüchtig. Und da er nicht wusste wie er hätte richtig reagieren sollen, setzte er seine gewohnte, kalte Maske auf und schickte sie weg. Was war er doch für ein Dummkopf. Wobei es wohl eine größere Dummheit war sich tatsächlich einbilden oder vorstellen zu können dass Rose ihn tatsächlich mochte oder gar verliebt in ihn war. Wobei er von Anfang an sie Interessant fand. Und als sie dann Black und Potter eine reinwürgte war er verdammt glücklich. Nicht weil die endlich mal etwas zurück bekamen, sondern weil sie sich doch um ihn gesorgt hatte. Aber vermutlich hätte sie jedem anderen auch geholfen. Niedergeschlagen vollendetet er sein neues Rezept und vernichtete den Inhalt Ordnungsgemäß und verließ die Kerker.

Die nächsten Tage waren furchtbar. Rose schlief fast gar nicht mehr und Severus konnte sich kaum auf seine Tränke konzentrieren. Als dann die Ferien vorbei waren kam die nächste Überraschung.

„So meine lieben Schüler. Ich weiß wir hätten noch eine Stunde aber ich möchte von euch dass ihr euch drei Tränke aussucht und dazu die Passenden Gegentränke samt Machart, wie Wirkung und Entsorgung der Reste.", quiekte er fröhlich.
„Das ganze findet in Partnerarbeit statt. Ich teile euch ein..." Fröhlich wie immer teilte er die Schüler ein.
„So dann bleiben noch Snape und Johnson. Sehr schön. Ihr habt Zeit bis Ende der Woche. Husch husch raus hier!", scheuchte die Schüler raus.

„Ich mach die Arbeit und du setzte deinen Namen dann einfach drunter", sagte Severus beim Vorbei gehen an Rose gewandt.
„Nichts da. Bleib hier!", eingeschnappt lief sie hinter ihm her bis in die Bibliothek.
„Es ist Mittagszeit geh doch lieber Essen und verbring Zeit mit deinem heimlichen Schwarm" Wie blöd bist du eigentlich Severus? Strafte sich der Junge in Gedanken selbst.
„Severus was ist los?"
„Nichts"
„Dann kann ich ja bleiben, oder?"
„Meinetwegen"

Beide wählten einen Trank aus und Schrieben ihren Teil. Den dritten mussten sie dann zusammen machen. Doch so weit würden sie wohl in dieser Stunde nicht mehr kommen.

„Severus?"
„Hm?"
„Warum bist du so abweisend zu mir?"
Er legte seine Feder nieder und sah auf. Rose hingegen versuchte angestrengt so zu tun als würde sie was nachlesen.
„Was meinst du genau?"
„Naja nach dem Gespräch im Kerker, ich weiß auch nicht. Ich hab den Eindruck das du kein Interesse an einer Freundschaft oder ... naja Freundschaft hast", sagte sie immer leiser werdend.
„Das ist es ja" begann Severus und presste seine Lippen aufeinander um zu verhindern weiter was zu sagen. Doch Rose blickte auf und sah ihm direkt in seine schwarzen Augen.
„Freundschaft reicht mir nicht", sagte er bitter und stand auf und stürmte davon. Hatte sie gerade richtig gehört? Wenn ja dann ... dann...
Schnell stand sie auf und lief ihm nach. Severus war rausgegangen und lief auf den See zu. In der Dunklen Uniform war er kaum noch zu erkennen, denn es war verdammt dunkel draußen. Es würde wohl bald zu Regnen anfangen. Doch Rose eilte ihm nach. Und holte ihn sogar ein.
Severus kam schwer atmend am Ufer des Sees an und stütze sich gegen einen Baum. Er hatte die Augen geschlossen und sah erst wieder auf als er spürte wie Jemand neben ihm zum stehen gekommen war. Er sah Rose ins errötete Gesicht. Sie hatte bereits einige Tropfen abbekommen, doch nahm keines Wegs ihre Schönheit. Unsicher was nun kam spannte sich Severus an, denn Rose kam immer näher. Sein Puls beschleunigte sich und sein Herz musste ihm eigentlich aus der Brust springen. So sehr er es wollte er konnte seine Augen nicht von ihren Lippen nehmen. Nun waren nur noch ein paar Millimeter zwischen ihnen.
„Sag endlich was du willst Sev...", flüsterte sie. Der Junge Schluckte hart. Fand seine Stimme aber wieder.
„Küss mich", sagte er noch leiser als Rose und sie legte ihre warmen Lippen auf seine. Beide Herzen mussten kurz aussetzten um dann in doppelter Geschwindigkeit weiter zu hämmern. Aus Reflex drückte er sich etwas vom Baum ab und stand nun aufrechter da und nahm Rose' Kopf in beide Hände. Rose hingegen schlag ihre Arme um seinen Körper und drückte sich näher an ihn ran. Nun brach der Regen auch durch die Baumkronen und beide wurden durchnässt, doch das störte sie nicht. Der Kuss wurde immer inniger und beide fingen an ihre Lippen Gegeneinader zu bewegen. Doch bald wurde es doch zu kalt und sie lösten sich voneinander. Ohne ein weiteres Wort nahm Sev Rose an der Hand und führte sie in den Gemeinschafssaal. Da alle nun beim Mittagessen waren, waren sie alleine.
„Wir sollten uns was trockenes anziehen", meinte Rose und ließ seine Hand los.
„Ich komm gleich wieder", sagte sie lächeln und ging zu ihrem Schlafsaal. Auch Severus zog sich um und stellte etwas um. Rose kam wieder. Er platzierte sie und sich selbst auf dem Sofa direkt vor dem Kamin. Er schlang eine der Decken um sie und Rose kuschelte sich an seine Schulter.



Ca. 12 Jahre Später

„Die Stunde ist beendet und Potter. Ich verbitte mir in der nächste Stunde wieder so verdammt negativ aufzufallen", sagte Professor Snape als er seine neue Klasse entließ. Die ersten Schüler waren aufgestanden und gingen raus. Einige tuschelten etwas das Snape zwar nicht verstand, aber aufmerksam wurde. Als auch das als bald bekannte goldene Trio weg war kam eine Frau ins Klassenzimmer.
„Was verschafft mir die Ehre?", wollte Severus wissen und blieb bei seinem strengen Lehrer Blick.
„Ich will nur nachsehen dass du keine Erstklässler frisst", gluckste die Frau und lief direkt auf Severus zu.
„So dumm einige sind, aber ich bevorzuge dann doch anderes", grinste er süffisant und beugte sich zu seiner Frau. Diese stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
„So Professor Snape ich muss Ihnen leider mitteilen dass ich mein Hausaufgaben vergessen habe", sagte sie leise an sein Ohr.
„Mrs. Snape sie sollten Wissen dass ich dieses Verhalten nicht dulden werde", grinste er. Mit einem Schwung seines Zauberstabs fiel die Türe in ihr Schloss, die nächste Stunde würde erst nach dem Mittagessen sein, somit hatten die zwei genug Zeit.

Happy EndWhere stories live. Discover now