Mit dir einem Fremden, nahm meine ganze Geschichte ihren Lauf, wüsste ich wer du bist, wie du heisst würde es mich noch viel trauriger machen. Danke das ich es nie erfahren musste, aber trotzdem wenn du noch irgendwo da draussen bist fühl dich schuldig, übernimm Verantwortung und ändere dich du hast die Chance, wenn auch nicht verdient. Ich nenne dich in meinen Gedanken in meinen Therapiestunden nur der Fremde.
Ich kann mir vorstellen du weisst gar nicht mehr wer ich war, ich war das kleine 6 Jährige Mädchen auf dem Pausenplatz, das du zum spielen gebeten hast. Ich hoffe es gab keine Anderen. Bei mir hat sich der Tag in meinen Erinnerung gebrannt mit einer Intensität, mit der mir keine andere Erinnerung aus der Zeit davor geblieben ist. Meine Erinnerungen fangen mit diesem Erlebnis an, dafür kann ich dir nicht Danken. Ich spielte auf dem Schulareal meiner kleinen Dorfschule 120 Schüler und du hast mich ausgewählt, das kleine Mädchen mit den brauen Kulleraugen und einer Unsicherheit, die bis nach Timbuktu zu spüren ist. Ich war alleine an dem Tag, meine beste Freundin kletterte nicht wie sonst üblich mit mir über die Kletteranlage, angelte sich nicht mit mir von Strick zu Strick, aber du warst da. Ein Fremder, in schwarze Klamotten gehüllte, pechschwarzes Haar. Du hast zu mir gesprochen, in einer Stimme wie sie ruhiger und furchteinflössender nicht sein konnte. Ich hatte ja keine Ahnung. "Weshalb bist du alleine?", "Hast du keine Freunde?", "Magst du mit mir spielen?" , deine Worte an mich. Ich war klein und ängstlich antwortete dir , das ich zurück zur Klasse muss, meine Pause vorbei ist und meinen Mama mir sagte spiele nie mit Fremden. Du sprachst zu mir ich soll keine Angst haben, dir vertrauen du seist lieb. Ich lief davon und direkt in meinen Klasse, ich blickte zurück und du warst weg.
Beruhigt aber dennoch ängstlich setzte ich mich in mein Klassenzimmer, es war meine Lieblingslektion bei meiner Lieblingslehrerin- Religionsunterricht. Wir waren in ein Quiz vertieft als sich die Tür sturmartig öffnet und du hineintrittst. Aufgewühlt dachte ich, ich hatte Angst und wusste genau wenn du suchst. Ich kann mich genau an deinen suchenden Blick erinnern als er dann nach langem geleiten durch die Klasse auf mir stoppte. Du kamst auf mich zu, hast mich an der Hand gepackt, mit einem Druck der schmerzhaft und fordernd war. Alle Blicke waren auf dich gerichtet, du hast meiner Lehrerin gesagt du wärst mein Cousin und müsstest mich mitnehmen- familiärer Notfall. Sie wusste, ich habe keinen Cousin und zog mich zurück, doch du wolltest nicht loslassen. Du hast mich auf den Flur hinausgezogen und nicht einen Moment daran gezweifelt, das es falsch war was du getan hast, du hast mir wehgetan. Meine Lehrerin war machtlos gegen dich. Ihr blieb nichts anderes als die Polizei zu rufen, doch du dachtest gar nicht daran mich zu der Zeit, leise am weinen, dort zulassen. Du hast mich gepackt und bis gelaufen, bis zu dir nach Hause. Du hast mich mit dir in deiner Wohnung eingesperrt. Deinen Blick immer auf die heranfahrenden Polizeiwagen gerichtet. Nach wenigen Minuten, die sich für mich wie Stunden in erbitterlicher Angst anfühlten, hat die Polizei dich gefunden und abgeführt und weg warst du Fremder. Für immer verschwunden aus meinem Leben und hast mich zurückgelassen mit einem Kopf voller Fragen und der Ungewissheit, weshalb du es getan hast? Wieso musstest du mir solch einen Angst einjagen, das ich die nächsten Jahre nur noch gequält vor Angst in der Nähe von Männern mich bewegen konnte. Angst vor meinem eigenen Vater hatte. Ich habe bis heute keine Antwort auf die Frage, aber habe gelernt damit zu Leben, die Antwort lieber nicht zu wissen und das du für immer der Fremde bleiben wirst. Du bist ein Teil in meinem Leben der, leider in der Erinnerung ist, aber nicht mehr mein Leben bestimmt, du bist nur noch ein Fremder, der jetzt vielleicht gerade seine Mahlzeit auf den Bahamas oder im Knast geniesst, aber weisst du was es ist mir einfach scheisse noch mal egal.
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Verloren im eigenen Körper
RandomVorurteile - jeder hat sie nach, dieser Geschichte wird sie jeder überdenken, nicht alles ist so wie wir es uns ausmalen. Dies ist meine Geschichte von Depressionen, Hoffnung, Lebensfreude und Neuanfängen.