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♠ 4. Kapitel

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Gelangweilt beobachtete ich den Sekundenzeiger und betete, dass er sich endlich schneller bewegen würde. Geschichte zog sich dahin. Besonders, da Kaden meinte, mich mit seinen Blicken zu durchbohren. Noch immer hatte ich mich nicht bei ihm bedankt. Etwas in mir wollte es schon tun, mein anderes Ich allerdings fand diese Idee dumm, denn darunter könnte er vielleicht etwas Falsches verstehen. Also entschied ich mich dagegen. Stattdessen bemühte ich mich, ihn zu ignorieren. Schließlich hatte ich mir geschworen, die nächsten zwei Jahre ohne Drama und Schmerz zu verbringen. Jungs miteingeschlossen. Männer oder Jungs wie er würden mich in den Ruin stürzen. Da war ich mir sicher. Noch nie hatte mich so jemand vom Gegenteil überzeugen können und zu meiner eigenen Sicherheit wollte ich das nun auch nicht mehr. Endlich erlöste mich der elend lange Monolog von Mr. Man von dem Gesichtsunterricht. Erleichtert packte ich meine Sachen zusammen und stürmte kurz daraufhin aus dem Raum. Im Gang lief ich auch schon Hailey über den Weg, so wie wir es geplant hatten.

»Na? Wie war Sozialkunde?«, fragte ich aufrichtig neugierig, da ich wusste, dass auch Aaron Sozialkunde hatte. Sie verdrehte die Augen und seufzte.

»Ewig lang. Ich dachte schon, dass meine Kleidung jeden Moment zu brennen beginnt, so lange hat der mich angestarrt. Ich frage mich, wieso die Kings kein Nein verstehen. Wahrscheinlich haben sie von Mommy immer bekommen, was sie wollten«, murrte sie wütend.

»Ich würde vorsichtig sein, wie du über Tote redest, Hailey«, zischte eine tiefe und kalte Stimme, die eindeutig Landon gehörte. Sofort wurde ich bleich und ein kalter Schauer jagte meinen Rücken hinunter. Erst dann sickerten die Wörter langsam zu mir hindurch. Haileys Augen wurden groß.

»Was... Aaron hat nie...«, stotterte sie unbeholfen. Landon schnitt ihr das Wort ab, indem er die Hand hob. »Wir reden nicht gern über sie und jetzt sei still und hör auf, Aaron zu behandeln, als wäre er ich. Du weißt, dass er dich liebt, Hailey. Also reiß dich zusammen und erzähl Kadens neuer Flamme keinen Mist.« Wieder war seine Stimme kalt. Mit eisigem Blick lief er an uns vorbei. Sein Körper stand unter Strom und seine linke Hand war zur Faust geballt. Erst dann fiel mir das Trikot auf, dass er trug. Die Nummer 7 zierte das weinrote Shirt auf seinem Rücken.

»Er spielt Football?«, fragte ich erstaunt. Blendete völlig aus, dass er mich Kadens neue Flamme genannt hatte. Hailey nickte.

»Ja. Früher haben sie alle gespielt. Dann flog Kaden in seinem letzten Jahr von der Schule. Eben wegen diesen Gerüchten. Klar, Kaden war im Team über ihnen, aber na ja. Und Aaron hat dann zu Basketball gewechselt, als Kaden ins Gefängnis kam. Landon blieb und spielt in der Defense«, erklärte sie mir. Interessiert hatte ich zugehört, bis mir auffiel, dass ich keine Gedanken daran verschwenden sollte. Es hatte mich lediglich gewundert. Obwohl, dass hatte es eigentlich nicht. Er sah schon so aus, als würde er Sport treiben. Trotzdem sah auf den ersten Blick nicht so aus, als würde er in Teamsport passen. D Landon war agil und musste seine Energie loswerden. Er war nicht der typische Läufer, sondern eher der Typ, der die anderen umhaute. Natürlich nicht mit der Faust, sondern so, wie man es in der Defense tat. Mit seinem Körper. Schnell verwarf ich diese Gedanken wieder.

»Lass uns gehen«, sagte ich dann einfach. Hailey nickte und wir liefen durch den Gang hindurch. Mit Hailey neben mir war es nicht mehr ganz so schlimm, dass so viele Menschen um mich herum waren. Trotzdem fühlte ich mich wohler, als wir das Gebäude verließen. Gedankenverloren lief ich neben ihr. Merkte erst, dass ich an Kaden dachte, als ich seinen Blick wieder auf mir spüren konnte.

»Auf welcher Position war Kaden?« Die Frage schoss ungewollt aus mir heraus, ohne, dass ich es hätte verhindern können. Innerlich verpasste ich mir dafür eine, doch spürte auch, wie groß der Drang war, es zu wissen. Weswegen ich mich noch mehr dafür schlagen konnte. Eigentlich wollte ich das doch gar nicht wissen. Nun sah mich an und etwas lag in ihrem Blick.

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