Puls

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Pulsierende Töne, tiefen rote Farben die sich in ein dunkles lila wechseln, der Bass geht durch ihren Brustkorb und bringt ihren Körper in Bewegung. Fliegende Haare,warme Luft, schwebende Arme. Es ist 2 Uhr Nachts und der Club ist so voll, dass sie nur auf eine Stelle tanzen kann. Sie hat vorhin ihre Freunde in dem Tummel verloren, doch das interessiert sie jetzt nicht. Man würde meinen dies läge an einem leichten Kopf,resultierend durch Alkohol, doch sie hat heute nur eine Sprite getrunken. An der Decke glitzern Lichter, sie dreht ihren Kopf hin und her und lacht. Wundersam...Sie ist ganz allein und fühlt sich gerade jetzt so frei.
Ihre langen hellen Haare fallen ihr in die Stirn, sie hebt ihren Kopf und blickt auf. Dabei spürt sie einen intensiven Blick auf ihr. Sie bleibt stehen und schaut mit schwerem Atem an den Köpfen der Leute vorbei.Weiter hinten in der Menge entdeckt sie ein Gesicht, geschmückt mit einem vollen Mund, einer langen geraden Nase und dunklen, perfekt geformten Augenbrauen unter denen zwei Augen sie durch lange dunkle Wimpern intensiv anschauen.Sie bleibt stehen und schaut mit schwerem Atem in sein Gesicht. Er hat sie schon beim Betreten des Raumes entdeckt, da sie auch schwer zu übersehen war :Sie war groß, viel größer als alle Frauen im Club und sie viel nicht auf durch eine viel zu hoch gezogene Leggings und einen viel zu großen Push-Up Bh gepaart mit einem bauchfreien Top, nein, sie trug ein locker sitzendes grünes, kurzes Kleid aus Samt, welches ihre gebräunten, langen Beine perfekt in Szene setzte.Blond gelockte, lange Haare vielen ihr um ein rundes Gesicht. Das Verlangen, dieses näher betrachten zu wollen, bringt ihn dazu sich jetzt durch die tanzende Menschenmenge zu drängen.
Sie merkt dass er sich nähert und tanzt wieder weiter, um ihre leichte Nervosität zu überspielen. Gerade als der Beat droppt nimmt sie ihre Hände hoch und schaut nach unten, woraufhin sie lachend aufschaut und die Musik genießt. Dabei schaut sie jedoch nicht mehr auf eine Menschenmenge, sondern in ein paar grüner, neugieriger Augen, in welche dunkelbraune, lange Strähnen fallen. Sie will ihn gerade weiter mustern, als sie einen Druck gegen ihre Tallie verspürt.
Er wollte gerade mit seiner Hand ihr glänzend blondes Haar hinter ihr Ohr streichen, als er merkt wie sie aus dem Gleichgewicht gerät.Erst jetzt nimmt er das kleinere Mädchen neben ihr wahr, welches gegen sie stößt. Er hört Gelächter von anderen Mädchen um ihn herum. Er schaut wieder zu ihr und sieht wie sie sich zu dem kleineren Mädchen bückt und ihr aufhilft, während andere Mädchen komische Blicke tauschten. Eine Gruppe von Menschen drängt sich plötzlich zwischen die Beiden und er verliert sie aus dem Blick.Nicht schon wieder.
Während sie dem Mädchen auf einen Barhocker hilft, fällt ihr der hübsche Junge wieder ein. Sie schaut sich um aber kann ihn nicht mehr entdecken. Verärgert bestellt sie dem Mädchen ein Wasser. Sie hätte sie ja nicht einfach da liegen lassen können. Die anderen Mädchen hätten das vielleicht getan, jedoch kann sie so etwas nicht. Da opfert sie leider auch mal einen schönen Mann auf der Tanzfläche. Ein Freund des Mädchens kommt zu ihnen,welcher sich bedankt und interessiert an ihr scheint. Sie hat jedoch immer noch den grünäugigen Typen im Kopf und bewegt sich wieder zur Tanzfläche.
Enttäuscht steht er mitten in der engen Menge ,bis er einen blonden Lockenkopf entdeckt. Schnell bewegt er sich zu ihr und als er sie erreicht, sie mit dem Rücken zu ihm tanzend, legt er seine Hände auf ihre Hüften. Durch die Enge kommt er ihr ziemlich nah und hat plötzlich eine ihrer Locken im Mund. Sie dreht ihren Kopf zu ihm und lächelt als sie ihn wiedererkennt. Ihr warmer Körper schmiegt sich gegen seinen, sie spürt seinen warmen Atem an ihrem rechten Ohr und ein Kribbeln geht durch ihre rechte Körperhälfte.Ihre Haare riechen nach Blumen, Vanille und Zigarettenrauch. Große,warme Hände wandern ihre Tallie entlang, Sie legt ihren Kopf auf seine Schultern und spürt schulterlange Haare ihr Gesicht streicheln.
Wange gegen Wange spürt er ihre weiche heiße Haut,sie dreht sich um , mit geröteten Wangen schließt sie ihre Augen.Mit seinem Finger nähert er sich ihrem Mund, er streicht über diese unglaublich vollen, sanften Lippen und muss sich davon abhalten sie nicht auf der Stelle zu küssen.
Sie öffnet die Augen und legt ihre Arme auf seine breiten Schultern, er ist fast einen ganzen Kopf größer als sie, wobei sie schon einen Meter achtzig groß ist.Dunkle, dicke Haare fallen ihm ums Gesicht auf die Schultern, sein Mund formt sich zu einem Lächeln und sie kann nicht anders als es zu erwidern.
Sie hat keine Lust mehr zu warten, ihre so genannten Freunde würde sie eh nicht mehr finden und so nimmt sie den langhaarigen Jungen bei der Hand und zieht ihn von der Tanzfläche.Er folgt ihr ohne Zögern. Sie hatten sich nicht einmal geküsst und trotzdem war er schon völlig betört von ihr.
Außerhalb des Clubs bleiben sie stehen, die Stadt wirkt verlassen und leer, allein ein paar Laternen füllen den Straßenrand. Er hält ihre warmen,weichen Hände und blickt in ihre hellbraunen, schmalen Augen.Verlegen schaut sie nach unten, nur um dann wieder hoch in seine Augen zu blicken. Hellblonde Haare schmiegen sich um ihre vollen Wangen und eines hat sich an ihrer Unterlippe verfangen. Er findet sie so wunderschön, dass er nicht anders kann als ihr das Haar aus dem Gesicht zu streifen und dabei mit den Fingern über ihre Wange zugleiten. Die Hand auf ihrer Wange verharrend beugt er sich langsam hinunter zu ihrem Gesicht und zieht sie an sich.
Sie haben noch kein einziges Wort miteinander gesprochen, aber ihre Lippen berühren sich jetzt.
Ohne den Namen des anderen zu wissen legen sie die Lippen aufeinander, ihre Hände vergraben sich in seinen Haaren, der Kuss wird intensiver, er greift um ihre Tallie und ihre Zungen berühren sich und spielen miteinander wie in einem wechselnden Tanz.Er knabbert an ihrer Unterlippe und kann nicht anders als hineinzubeißen.
,,Au!", sie lässt ihn los und fasst sich an die Unterlippe. An ihrem Finger sieht sie ein wenig Blut.
,,Oh, es tut mir so Leid, Scheiße!". Erschrocken schaut er sie an. Er konnte sich nicht kontrollieren, ziemlich peinlich.
Sie lacht und tut ab:,,Schon gut, ich glaub' es blutet nur ein bisschen.".
Überrascht schaut er sie an. Er hat jetzt mit einer heftigeren Reaktion gerechnet. Ihre Stimme hat einen wundervoll klaren, energetischen Klang. Näher kommend berührt er ihre leicht blutende Lippe, beugt sich zu ihr herunter und nimmt die Lippe in den Mund. Er saugt an dieser und schaut ihr dann wieder in die Augen.
,,Tut mir wirklich Leid", flüstert er. Seine dunkle, raue Stimme, sein warmer Atem gegen ihren Mund und dieser Geruch von Männershampoo und einem Aftershave machen sie ganz benommen. Andere hätte der Biss jetzt vielleicht verschreckt, der war nicht wirklich ohne gewesen,aber irgendwie hat es ihr gefallen...

LilaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt